Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
fressen wollte. Ich war nie in der Lag e es zu kontrollieren. Auch wenn es ziemlich oft nützlich gewesen wäre. Und was die Bruderschaft angeht“, fuhr Lagon fort , „ich weiß nicht, was sie wollen, nur dass wir sie damals gerufen haben.“
„Weil ihr an diesem komischen Anhänger herum gefummelt habt?“ , fragte Heggal, „das konntest du doch nicht wissen!“
„Ich hätte wissen müssen, dass man am Nachlass eines Magiers nicht einfach rumfummelt, wenn man nicht weiß , was es ist und wie man es benutzt. Wir waren Schuld, dass uns die schwarze Fee überfallen hat. Und ich bin Schuld, dass Lagie jetzt eine Sklavin von Dorrok ist!“
„Das ist doch totaler Blödsinn!“ , meldete sich wieder mal Luhan zu Wort , „wenn einer Schuld hat, dann ist es diese Bruderschaft. Und Dorrok. Mein Vorschlag: Bring sie alle um.“
Lagon musste breit gri nsen, denn obwohl es gegen die R egeln jeder zivilisierten Gesellschaft war, jemanden einfach umzubringen, gab Luhan diesen Vorschlag in einem so gleichmütigen Ton zum Besten, als würde er La gon raten, wie er seine Frisur schneiden lassen sollte.
„Moment mal!“ , rief Silp empört , „h eißt das, du wirst seit Jahren von einer Bruderschaft verfolgt, die dir dafür noch nicht mal einen vernünftigen Grund genannt hat?“
„So ist es . Ich habe mir schon Duzende Male den Kopf darüber zerbrochen, worum es der Bruderschaft überhaupt geht. Schließlich treiben sie mit ihren Aktionen einen zi emlichen Aufwand! Bisher ist mir noch keine Lösung eingefallen.“
„Entschuldigung, wenn ich mich einmische“, hörten die Freunde plötzlich jemanden sprechen , „aber ich glaube , da kann ich euch weiter helfen.“
Es war einer der Priester, der zu ihnen getreten war und alle freundlich anlächelte.
„Wie meinen…? “, fragte Heggal.
„Ich meine, dass ich euch bei der Frage helfen kann, was die Bruderschaft der Roten Sonne von eurem Freund Lagon wünscht. Und auch , warum drei Mitglieder der Gruppe heute diesen Ort aufgesucht haben. Sofern ihr interessiert seid.“
Sadija
Die inneren Gänge des Tempels waren schmuckloser, als es der äußere Eindruck des prächtigen Baues erwarten ließ. Die Schritte der kleinen Gruppe hallten von d en hohen Wänden wider und trotz des Sonnenlicht es, das durch die zahlreichen kleinen Fenster fiel, hatte Lagon das Gefühl , durch völlige Dunkelheit zu wandeln.
„Wohin führst du uns?“ , fragte Silp den Priester , der sich als Hagijes vorgestellt hatte, wohl zum hundertsten Mal.
„Ihr werdet es schon sehen“, antwortete er nur.
„Das ist jetzt wohl schon das hundertste Mal, dass du das sagst! Ich habe aufgehört zu zählen!“ , beschwerte sich Mundra.
„Sie hat Recht“, krächzte Bundun , „wir folgen dir schon ewig! Wann zeigst du uns endlich das, was du uns zeigen wolltest?“
„Ihr müsst mir vertrauen“, entgegnete Hagijes.
„Vertrauen ist etwas, was wir uns heutzutage nur noch selten erlauben können“, erwiderte Heggal.
„Das verstehe ich“, meinte der Priester freundlich, „a ber ihr könnt euch sicher sein, dass ich euch nichts zu Leide tun werde.“
„Bringst du uns zu dem, den die Bruderschaft holen wollte?“ , wollte Lagon wissen.
Hagijes sah ihn überrascht an. „Woher weißt du das?“ Lagon grinste. „Das lag auf der Hand! Der Magier, gegen den ich gekämpft habe, erwähnte, dass er und d ie Bruderschaft der Roten Sonne in diesem Tempel jemanden gesucht haben. Und nun hätten sie mich gefunden. Dass lässt darauf schließen, d ass die gesuchte Person eine Verbindung zu mir hat . Die ist dir dann klar geworden, als du unser Gespräch mit angehört hast. War es nicht so?“
Hagijes nickte zufrieden. „Genau so war es, mein Freund. Du hast eine gute Kombinationsgabe!“
„Danke, das haben mir schon viele gesagt.“
„Aber wenn wir das nun schon wissen, kannst du uns doch auch den Rest erklären, oder?“ , fragte Laffeila vorsichtig.
„Das würde ich gerne tun“, gestand Hagijes , „aber ich bin mir sicher, dass sie euch ihre Geschichte gerne selber erzählen möchte.“
„Erzähl uns doch einfach, was wir wissen wollen. Und wenn es der anderen Person eben so wichtig ist, tun wir eben ganz überrascht, wenn sie es uns noch mal berichtet“, schlug Luhan vor.
„Das ist ein interessanter Vorschlag“, lobte Hagijes , „aber ich fürchte, das hat keinen Sinn.“
„Wie meinst du das?“ , fragte Lagon.
Hagijes zuckte mit den Schultern. „Ich kann es
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