Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
drängte Bundun , „erzähl ihnen was damals passiert ist, als die schwarze Fee uns überfallen hat!“
Lagon räusperte sich. „Also“, begann er zögerlich , „es war eine stürmische Nacht und ich saß allein in unserem Haus. Bundun war nicht da, weil er, wie fast jede Nacht, zur Jagt draußen war. Lagie hatte irgendein Experiment über Sturmgeschöpfe zu machen, wenn ich mich recht erinnere. Ich konnte damit rechnen, für den Rest der Nacht allein zu bleiben. Aber ich irrte mich! Plötzlich wurde der Sturm stärker. Windböen brachten die Wände zum wanken. Die Fenster splitterten. Plötzlich wurde die Tür aus den Angeln gestoßen und alle Lichter im Haus erloschen. Dann stand sie mitten im Raum…“
Alle waren wie erstarrt. Jeder schien zu begreifen, dass dies eine dramatische Wendung war.
„…die schwarze Fee!“ , fuhr Lagon fort , „sie trug dasselbe schwarze Gewand, wie die Mitglieder der Bruderschaft, denen wir heute begegnet sind. Aber sonst kann ich euch nichts über ihr Aussehen erzählen, weil es zu dunkel war.“
„Und was wollte sie von dir?“ , fragte Silp beklommen.
„Darüber denke ich bis heute nach“, gestand Lagon, „sie redete über irgendeine Macht, die ich verkörpern würde. Von einer heiligen Blutlinie, die ich durchbrochen hätte und dass ich dafür jetzt büßen werde…“
„Und was ist dann passiert?“ , fragte Laffeila gebannt.
„Sie hat versucht mich umzubringen“, antwortete Lagon schlicht , „mit einer Reihe von blutroten Energiestößen.“
„Und, wie bist du ihr entkommen?“ , wollte Silp wissen.
„Dank Lagie. Durch das Getöse wurde sie von ihrem Experiment aufgeschreckt und kam aus ihrem Labor, um nach dem Rechten zu sehen. Als sie mich und die schwarze Fee erblickte, musste sie kaum noch einen Moment überlegen, um die Situation zu erfassen.“
„Und, sie hat dich vor der schwarzen Fee gerettet?“ fragte Mundra misstrauisch.
„Nicht ganz. Damals waren unsere Kräfte noch nicht genug ausgereift. Aber für ein en einfachen Lichtblitz hat es d och gereicht. Die kurze Ablenkung war genug , um mich fürs erste aus der Schusslinie zu bringen. Aber nur kurz. Denn als die Fee Lagie entdeckte, setzte sie sie mit einer Schockwelle außer Gefecht. Und hätte sie wohl als nächstes umgebracht. Aber dazu ist es nicht mehr gekommen!“
„Wieso?“ , rief Mundra aufgeregt .
„Was meinst du?“ , fragte Laffeila.
„Was ist geschehen?“ , wollte Silp wissen.
„Dasselbe, wie heute! In dem Moment, als ich wirklich in der Klemme saß und es so aussah, als könne mich nichts aus der Lage befreien, ergriff eine unbekannte Macht von mir Besitz. Und hat mich gerettet.“
„Ach“, meinte Mundra , „einfach so?“
„Ja! Ich weiß nicht genau, was ich gemacht habe. I n einem Moment machte sich die S chwarze bereit , mich anzugreifen. Dann hatte ich einen Blackout. Und im nächsten Moment ist die schwarze Fee verschwunden!
Dafür klafft e ein riesiges Loch in der Wand.“
„Du hast die schwarze Fee durch die Wand geschleudert?“ , fragte Kopriep verblüfft.
„Es wurde sogar noch merkwürdiger“, fuhr Lagon fort , „als ich wieder bei mir war und Lagie und ich nachsahen, wo die schwarze Fee gelandet war, stellten wir fest, dass sie ganz verschwunden war!“
„Dann ist sie also entkommen!“ , stellte Heggal fest.
„So ist es“, gab Lagon zu , „und sie hat nie aufgehört , Lagie und mich zu jagen.“
„Woher willst du das denn wissen?“ , fragte Laffeila.
Lagon schluckte. „Als Lagie vor fast drei Jahren von Dorroks Leuten gefangen wurde, schlug er ihr einen Pakt vor. Er würde sie vor der schwarzen Fee und der Bruderschaft der Roten Sonne schützen. Dafür schließt sie sich ihm an. Ich habe keine Ahnung, was Dorrok davon hat. Aber als Lagie und ich uns wieder begegneten, machte sie mir das gleiche Angebot. Und Dorrok selbst kurz darauf auch.“
„Zum Glück sind wir damals Dorroks Fängern entkommen“, murmelte Mundra gelangweilt , „schon klar Lagon, wir waren damals dabei! Aber was ist das mit diesen Kräften, die du hast? Und , hast du eine Ahnung was die schwarze Fee oder die Bruderschaft von dir will?“
„Was die Kräfte betrifft. Sie kamen immer dann wieder, wenn ich wirklich in Gefahr war. Aber nie so intensiv, wie heute. Und auch nie in dieser Form. Einmal habe ich Bundun, Kopriep und mich vor einem Sturz von einem Wasserfall bewahrt. Einmal habe ich die Gedanken eines Berggeistes gelesen, der Sabbal und mich
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