Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
Vom Netzwerk:
Lagon folgte der Anweisung. Als Liendra die Tür öffnete, war er unsichtbar.
    „Was gibt es denn?“ , fragte Liendra den Mann, der vor der Tür stand. Er gehörte, der Kleidung nach, zu den Wachen der Botschaft . „Was ist passiert, dass es so einen Aufruhr vor meinen Gemächern rechtfertigt?“
    „Ein Eindringling!“ , erklärte der Wachposten , „ i rgendwo auf dem Botschaftsgelände. Wir haben seine Spuren von der Außenmauer zum Hauptgebäude verfolgt.“
    „Nun, hier befindet sich kein Eindringling. Und wenn ihr mir nicht vorwerfen wollt, einen Eindringling zu verstecken, werdet ihr bestimmt nicht darauf bestehen, das Zimmer zu durchsuchen.“
    „Natürlich nicht, eure Hoheit!“ , sagte der Wächter unterwürfig , „aber die Sicherheitsvorschriften verlangen…“
    „Die Sicherheit scheint ja bestens gewährleistet zu sein, wenn auf den bloßen Verdacht auf einen Eindringling, gleich Großalarm ausgelöst wird“, unterbrach Liendra die Wache , „außerdem können wir ja wohl sicher sein, sollte sich jemand in meine Gemächer einschleichen, werde ich wohl selber mit ihm fertig werden.“
    „Natürlich, eure Hoheit“, gab der Wachmann nach , „und entschuldigt die Störung.“
    Liendra winkte gebieterisch ab und schloss die Tür. „Ich halte diese ´ewig treuen` Wachen nicht mehr lange aus!“ , rief sie , „haben den Eindringling direkt vor den Augen , aber sehen ihn nicht, weil ihnen eine Prinzessin im Weg steht.“
    Sie ging zur Balkontür und stieß sie auf. Lagon folgte ihr. Der Mond schien hell in dieser Nacht. Und obwohl das Botschaftsgelände dadurch gut beleuchtet war, waren überall Wachmänner mit Fackeln unterwegs, die den Eindringling suchten.
    „Sieht nicht so aus, als ob du hier in nächster Zeit wieder verschwinden könntest“, stellte Liendra mit einem Blick über die Brüstung fest.
    ´Na toll`, ärgerte sich Lagon. Bei einem Einbruch derartig viele Spuren zu hinterlassen und dadurch einen Großeinsatz auszulösen, war eine miserable Leistung für einen Liewanen.
    „Du brauchst dich nicht verrückt zu machen“, tröstete ihn Liendra, die offenbar seine Gedanken in seinem Gesicht gelesen hatte , „die Wachen sind zur Zeit völlig paranoid, wie fast jeder in Korroniea. Hier wird fast täglich Alarm ausgelöst.“
    Lagon sah sie an. Eine tiefe Bitterkeit lag in ihrer Stimme.
    „Man könnte meinen, es gäbe nur noch Böses in der Welt“, Liendra seufzte , „weißt du woran das liegt?“
    Lagon schüttelte den Kopf.
    „Wenn ein wahnsinniger schwarzer Magier versucht die Herrschaft über Lagrosiea an sich zu reißen, dann ist die ganze Welt in Aufruhr.
    Aber wenn alle Magier, die den Menschen helfen, zum Beispiel die Liewanen oder Heiler ihre Arbeit tun oder wenn wir Schamanen mit unseren Kräften helfen oder ganz normale Leute ihre Nachbarn unterstützen, dann interessiert das niemanden! Niemand interessiert sich für das Gute in seiner Umgebung, nur für das Schlechte. Angst und Wut , si e wecken wohl mehr Interesse.“ Liendra sah zum Mond. „Glaubst du dass jeder, von Geburt an, dem verpflichtet ist, als das er geboren wurde?“
    Diese Frage überraschte Lagon. ´Wie meint sie das? ` , fragte er sich für einen Moment, dann fiel ihm eine Antwort ein, die ihm gefiel und weise klang. „Ich g laube, jeder ist in erster Linie seinem Gewissen verpflichtet und nur wer darauf hört, kann wissen, wer er wirklich ist und kann entscheiden, ob sich treu bleiben will.“
     
    Das war die falsche Antwort!
     
    Doch Liendra lächelte. Lagon schien ihr nicht ganz die Antwort gegeben zu haben, die sie erwartet hatte. Sie schien ihr aber trotzdem zu gefallen und Lagon atmete erleichtert aus.
    Doch dann überkam ihn ein mulmiges Gefühl. Ihm fiel wieder ein, weshalb ihn Bundun hierher geschickt hatte: ´Geh zu ihr und mach ihr einen Antrag! `
    Lagon schluckte. Die Situation war derart passend, dass er den Eindruck hatte, dass mehrere höhere Mächte sich verschwor en hatten, um genau diese Situation herbeizuführen. Er und Liendra waren allein. Der Mond schien und selbst das Fackellicht im Garten sorgte für eine gewisse Romantik. Darüber hinaus sorgte die Gesprächspause, die sich nun zwischen ihm und Liendra ausgebreitet hatte, für eine zusätzliche knisternde Spannung.
    ´Na gut`, dachte Lagon, ´jetzt oder nie. `
    Lagon trat einen Schritt näher zu Liendra. Sie standen jetzt ga nz nah beieinander. Liendra ließ es zu. Das war ein gutes Zeichen.
    ´Und was nun`, überlegte Lagon,

Weitere Kostenlose Bücher