Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
´einfach ihre Hand nehmen und die Katze aus dem Sack lassen? Nein, zu aufdringlich! Frauen wollen erobert werden. Aber wie…`Lagon überlegte fieberhaft.
Da schob Liendra ihre Hand in seine .
„Du machst dir die Sache aber wirklich nicht leicht“, flüsterte sie.
„Wie meinst du das?“ , fragte Lagon.
„Du weißt genau, wie ich das meine. Es ist besser, wenn wir es einfach hinter uns bringen.“
Und dann küsste sie ihn. Ein zärtlicher Kuss voller Liebe und Zuneigung.
Lagons Gefühle überschlugen sich und l ießen keinen klaren Gedanken zu. B is auf die Einsicht, wie gut es doch war, wenn hin und wieder sie die Initiative ergriff.
Die Spur des Professors
Lagon war bester Laune. Eine erfreuliche Tatsache, wenn man seinen zerrütteten Zustand in den letzten Tagen bedachte, der ihm und seinen Zeitgenossen so zugesetzt hatte . Doch nun hatten sich die Verhältnisse geändert. Er und Liendra waren verliebt. Es gab zwar wenig bis gar keine Hoffnung, dass ihre Liebe eine Zukunft hatte , aber wen int eressierte das schon. Als er es nach geraumer Zeit geschafft hatte, aus der Botschaft auf die Straßen von Korroniea zu entkommen, war er unerkannt bis zu seiner Wohnung ge langt . Dort erwartete ihn schon Bundun, um über den Erfolg seiner romantischen Mission aufgeklärt zu werden.
„Hervorragend!“ , lobte er , „jetzt müssen wir uns nur noch überlegen, wie wir Axsidus ausstechen. Ich habe daran gedacht, dass wir ihn abmurksen und es dann wie einen Unfall aussehen lassen. Die Möglichkeit hätten wir ja. Aber dann war mir das zu wenig. Der soll leiden!“
Es war hoffnungslos. Bunduns Hass gegen Axsidus war so leidenschaftlich, dass man meinen könnte, dass es ihm bei seiner Unterstützung für Lagon, in Sachen Liendra, n ur darum ging Axsidus einen möglichst großen persönlichen Schaden zuzufügen. Doch selbst Bunduns hinterhältige Gedanken gegen Axsidus konnten Lagons gute Laune nicht trüben. Er hörte nur mit einem halben Ohr zu, während Bundun ihm für den Rest der Nacht einen spektakulären Plan nach dem anderen vorschlug.
Als der erste Sonnenstrahl in ihr gemeinsames Domizil schien, wurden die beiden aufgeschreckt. „Ah, ihr beide seid wach!“ , krächzte eine Stimme vom Fenster her , „das erspart mir Verzögerungen und Umstände.“
Lagon und Bundun erkannten die Gestalt, die auf der Fensterbank hockte sofort. Es war Bolggantiearie, der Regenbogenvogel von Wrador.
„Was machst du denn hier?“ , fragte Lagon überrascht.
Der Angesprochene rümpfte we gen des unfreundlichen Empfangs die Nase, rückte dann aber mit der Sprache raus. „Wrador schickt mich. Er wünscht mit dem Anführer der Elitetruppe Acht zu sprechen und das bist, laut meiner Informationen , du Lagon.“
Lagon und Bundun sahen sich an.
„Und was will er von mir?“
„Das weiß ich doch nicht“, krächzte der Vogel , „Wrador sagt mir doch nicht alles, was er ausheckt. Er hat mir nur gesagt, dass er dich sprechen will und dass ich es dir ausrichten soll. Das habe ich getan. Und jetzt, auf Wiedersehen. Ich habe noch mehr zu tun.“ Mit diesen Worten hob er von der Fensterbank ab und verschwand im jungen Tag.
„Wrador will euch euren ersten Auftrag geben!“ , verkündete Bundun aufgeregt , „und er will nur m it dir, dem Anführer der Truppe sprechen. Weil die Sache so heiß ist, dass selbst der Rest der Gruppe nur die wichtigsten Details wissen darf!“
„Oder Wrador hat einfach keine Lust, dass sich in seinem Arbeitszimmer wieder eine ganze Horde einnistet. Die and e ren trommeln wir zusammen, wenn wir Genaueres über die Mission wissen. Die Frage ist nur, wo die sich zurzeit herumtreiben. In der letzten Zeit waren sie ja ständig irgendwo in der Stadt unterwegs.“
„Kein Problem“, krächzte Bundun , „ich treibe alle zusammen. Wir treffen uns in der Gaddenspitze.“
„Du willst mein Bote sein?“ , fragte Lagon ungläubig.
„Genau wie Bolggantiearie für Wrador. Warum glaubst du hat er ihn geschickt? Er könnte solche Nachrichten ohne weiteres auch über die Liewanenringe versenden. Regenbogenvögel sind nun mal zuverlässiger, als irgendwelche Ringe.“ Bundun hopste zum Fenster.
´Vogel müsste man sein`, dachte Lagon und erhob sich ächzend.
Knapp eine halbe Stunde später verließ Lagon den schwebenden Aufzug , der ih n wie gewohnt in die d iamantene Spitze des Liewane nhauptquartiers befördert hatte. Er stand im kleinen Vorraum vor Wradors Privat- und Arbeitszimmer. Dort
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