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Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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in Zukunft noch einmal wiederholen würden.
    „Gibt es denn keine Möglichkeit diese Verlobung wieder zu lösen?“ , fragte Lagon hoffnungsvoll.
    Liendra lächelte . „Natürlich gibt es die. Mehrere sogar. Aber jede davon würde Konsequenzen nach sich ziehen , die nicht gerade angenehm sind. Ich könnte zum Beispiel versuchen Axsidus umzubringen. Aber das ist leichter gesagt, als getan. Und selbst, wenn es mir gelänge ihn kaltblütig ins Jenseits zu befördern, gäbe es genug Kräfte, die seinen Tod aufklären wollten. Und wenn man mich als Täterin entlarvt, habe ich eine Mordanklage am Hals.
    Als zweite Möglichkeit könnte ich natürlich abhauen, die Verlobung einfach Verlobung sein lassen und aus Korroniea fliehen. Irgendwohin. Dass wäre dann ein noch viel schlimmerer Skandal. Wenn ich Glück hätte, würde man meinen Tod vortäuschen und hoffen, dass ich nie wieder auftauche. Wahrscheinlicher wäre jedoch, dass ich zur Verräterin erklärt würde und auf der Liste der meistgesuchten Personen von Lagrosiea enden würde. Es kann sehr ungemütlich werden, sich in Verstecke n einnisten zu müssen, in denen sonst nur schwarze Magier und sonstige dunkle Kreaturen untertauchen, während man von den Liewanen verfolgt wird.“
    Lagon konnte sich nicht vorstellen, irgendwann gezwungen zu sein , Liendra verhaften zu müssen. „Gäbe es denn niemanden, der dich verstecken würde? Es muss doch jemanden geben, dem du mehr bedeutest, als nur eine Möglichkeit an Macht und Einfluss zu gewinnen.“
    Lagon dachte daran, dass er Liendra sofort beschützen würde, wenn sie sich entscheiden würde, vor ihrem Schicksal , als Axsidus Gemahlin , zu fliehen. Aber er wollte sich nicht noch einmal lächerlich machen, also hielt er den Mund. Liendra schien nicht auf ihn zu achten , sah gedankenverloren an ihm vorbei und starrte auf etwas, was nur sie sehen konnte. Seine Frage schien sie völlig aus dem Konzept gebracht zu haben.
    „Ja, doch, es gibt jemanden, der mich aufnehmen würde, selbst wenn ich den Senat vom Pakt der Könige niederbrennen würde, mit allen Königen darin.“
    Lagon horchte auf. „Wirklich?“ , fragte er , „w er würde das denn tun?“
    „Es ist meine Familie mütterlicherseits.“
    „Die Nachtelfen?“
    Das Liendra zum zurückgezogensten und geheimnisvollsten aller Elfenvölker gehen könnte, wo er sie kaum wieder sehen würde, erschien ihm fast so schlimm, wie die Vorstellung, dass sie Axsidus heiraten könnte.
    „Natürlich!“ , meinte Liendra energisch , „d ie Familie meiner Mutter. Aber ich könnte niemals zu ihnen gehen…“
    Lagon entspannte sich wieder etwas.
    „…sie würden etwas von mir verlangen, was ich niemals tun könnte.“ Eine tiefe Traurigkeit lag in ihrer Stimme und Lagon wusste, dass dies Thema ihr ganz persönliches Elend betraf, ihr dunkelstes Geheimnis, etwas, was sie ungeheuer quälte „…aber lassen wir d as Thema!“ , rief Liendra wieder völlig ungerührt , „du besuchst mich heute zu ersten Mal. Wie findest du meine Amtswohnung?“
    Lagon sah sich um, damit Liendra nicht gleich argwöhnte, dass er sich schon umgesehen hatte, als er noch unsichtbar war . „Nicht gerade die ärmlichste Absteige“, sagte er dann möglichst beeindruckt.
    Liendra kicherte . „Ich weiß, manchmal schäme ich mich selbst. Aber meine Position schreibt nun mal den Lebensstil einer Prinzessin vor.“
    Lagon hörte gar nicht richtig zu. Bei der neuerlichen Untersuchung des Raumes waren ihm e inige Blätter aufgefallen, die v erstreut auf dem Wohnzimmertisch lagen. Zuerst hatte er gedacht, dass es ein paar Schriftstücke waren, mit denen sich Liendra noch vor kurzem beschäftigt hatte. Doch nun sah er, dass die Blätter nicht mit Schrift, sondern mit Zeichnungen bedeckt waren.
    „Was ist denn das?“ , fragte er.
    Liendra sah zum Tisch und riss entsetzt die Augen auf. „Das ist gar nichts“, flötete sie nicht sehr überzeugend , „nur ein bisschen unwichtiges Gekritzel. Diplomatenformalitäten. Nichts womit man sich beschäftigen muss.“
    „Lass doch mal sehen“, bat Lagon, der ihr das nicht ganz abkaufte. Als ob sie seine Zweifel bestätigen wollte, schlängelte Liendra sich um ihn herum und versuchte ihm den Blick auf die Blätter zu verstellen. Vergeblich, denn Lagon war einen Kopf größer als sie . „Ich weiß gar nicht, ob das erlaubt ist“, stotterte Liendra , „diese Schriftstücke sind vertraulich.“
    „Ich dachte, das wä ren nur unwichtige Formulare?“ U nd mit

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