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Lagune der Lust - Caprice

Lagune der Lust - Caprice

Titel: Lagune der Lust - Caprice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelina Kay
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an den richtigen Stellen«, meinte René. »Und der Schwung ihrer Hüfte ist formvollendet.« Es amüsierte ihn, dass sein Cousin noch immer in den Anblick der jungen Dame vertieft war. »Alles vom Feinsten«, fuhr er fort. »Teures Make-up, Designerklamotten, wahrscheinlich ein Model.«
    »Für meinen Geschmack etwas zu stark geschminkt.« Rudolf beobachtete, wie der Page die Frau zum Aufzug begleitete. Dort drehte sie sich um, und beide sahen sich in die Augen.
    Sophie hielt seinem Blick stand. Sie lächelte ihm verführerisch zu, wandte sich dann ab und stieg mit dem Pagen in den Lift.
    »Die nimmt sich, was sie will.« Rudolf riss sich von ihrem Anblick los.
    »Genau wie du«, konterte René, der gerade eine eingetroffene SMS auf seinem Handy las. »Alles klar«, meinte er dann. »Der Bürgermeister erwartet uns.«

    Als die beiden Männer das Hotel verließen, stand Sophie in ihrem Zimmer am Fenster und schaute hinaus.
    »Kommen Sie doch mal her«, bat sie den Pagen, »können Sie mir sagen, wer die Herren dort unten sind?«
    Der Hoteldiener trat neben sie. »Das sind die Herren Kastens.«
    Sophies Augen blitzten. »Und welcher der beiden ist Rudolf Kastens?« Sie griff in ihre schicke, knallrote Handtasche und fischte einen Geldschein hervor.
    »Der Größere.« Der Hoteldiener ließ den Schein in seiner Hosentasche verschwinden. »Der mit den dunklen Haaren.«
    »Wissen Sie zufällig, wohin die beiden gehen?«
    Der Page nickte und meinte mit verschwörerischer Stimme: »Ganz zufällig hab ich gehört, dass sie einen Termin beim Bürgermeister haben. Das Rathaus ist vom Hotel aus bequem zu Fuß zu erreichen. In zwei Stunden hat René Kastens ein Taxi für den Flughafen bestellt. Er fliegt beruflich nach Mailand. Seine Koffer sind bereits in der Hotelhalle.«
    Sophie reichte ihm einen weiteren Schein und entließ ihn mit einer Handbewegung. Erst als er das Zimmer verlassen hatte, öffnete sie ihren Koffer. Ihr Start war nicht schlecht, und Rudolf Kastens gefiel ihr sogar. Allerdings machte er auf sie den Eindruck, dass er nur schwer manipulierbar war. Das rein zufällige Zusammentreffen zwischen ihnen musste daher besonders raffiniert ausfallen. Nichts durfte den Verdacht erwecken, dass sie seine Bekanntschaft suchte.
    Als Sophie ihren Stringtanga auspackte und in den Schrank räumte, lächelte sie versonnen. Ihr Plan war soeben gefasst. Sie wusste, was sie zu tun hatte.

    Sophie hielt sich im Hintergrund, als Rudolf und René Kastens das Rathaus verließen. Es war leicht, den beiden unauffällig zu folgen. Sie waren in ein Gespräch vertieft und schlugen den Weg zurück zum Hotel ein.
    Dort angekommen, blieb Sophie auf der Straße stehen, die beiden Männer verschwanden im Eingangsbereich. Durch die Glasfront des Hotels konnte Sophie beobachten, dass Rudolf Kastens seinen Aktenkoffer einem Mann übergab. Wahrscheinlich war das sein Sekretär. Laut Walter Stein nahm er auf Geschäftsreisen immer einen Sekretär mit. René Kastens bezahlte seine Rechnung. Währenddessen wurden seine Koffer zu dem bereitstehenden Taxi gebracht. Rudolf Kastens begleitete seinen Cousin noch hinaus.
    Darauf hatte Sophie gehofft. Sie wandte den Herren den Rücken zu und schlenderte gemütlich vom Hotel fort.
    Noch immer sprachen die beiden Männer miteinander und achteten kaum auf ihre Umgebung. Sophie behielt mit Hilfe ihres Taschenspiegels das Taxi im Auge. Sie hörte, wie die Tür des Wagens zuschlug und sah, dass Rudolf Kastens von der Straße zurücktrat.
    Das Taxi fuhr an. Sophie ließ den Spiegel in ihre Tasche gleiten. Hoffentlich ist der Fahrer aufmerksam und reagiert schnell , dachte sie. Aber sie hatte keine Wahl. Sie musste auf seine Reaktion vertrauen. Noch fuhr das Taxi im Schritttempo. Sie musste handeln, bevor es an Geschwindigkeit gewann.
    Kurz bevor der Wagen Sophie erreichte, knickte sie mit ihrem Absatz an der Bordsteinkante um. Sie hörte das Quietschen der Reifen, spürte, wie etwas sie am Bein berührte, dann folgte ein kurzer Schmerz. Mit einem Aufschrei ließ Sophie sich zu Boden fallen.
    Der Taxifahrer riss erschrocken die Fahrertür auf und sprang aus dem Wagen. Auch Rudolf Kastens setzte sich in Bewegung. In wenigen Schritten war er bei ihr und kniete vor ihr nieder.
    Sophie erkannte an seinem besorgten Gesichtsausdruck, dass ihr Trick funktioniert hatte und hielt ihr Bein schmerzhaft umschlungen. Zufrieden sah sie, dass ein Teil des Inhalts ihrer Handtasche verstreut vor dem Wagen lag.
    »Mein Gott, Sie

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