Laienspiel
auf.
Seufzend erhob sich Kluftinger von seinem Schreibtisch und verließ das Büro. Yildrim hatte Recht: Zum Glück konnten Menschen vergessen.
Er beschloss, mit Erika noch ein bisschen im Einkaufszentrum zu bummeln. Auch wenn er das hasste, wusste er doch, wie sehr sie sich darüber freute.
Kluftinger verließ das Gebäude durch den Hintereingang. Dort lagerte noch der Rest des Umzugschaos, das er so elegant umschifft hatte: kaputte Kartons, Folien, ausgemusterte Ordner. Auf einmal zog der Kommissar die Brauen nach oben und ging auf zwei verschlossene Kartons zu. »Diverses« stand auf dem einen, »Sonstiges« auf dem anderen. In Maiers Handschrift. Kluftinger tippte mit dem Fuß dagegen. Beide waren randvoll. Maier! Er hatte die Sachen doch ausdrücklich nicht wegwerfen sollen. Kluftinger bückte sich, um die Kisten zurück in sein neues Büro zu tragen, da hielt er inne. Schön hatte es dort ausgesehen. Aufgeräumt und ordentlich. Er erhob sich wieder und ging zu seinem Wagen.
Aus dem zweiten Stock des Nachbarhauses winkte ihm eine Blondine zu.
Kluftinger grüßte zurück und lächelte.
Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten, aufgewachsen in Kempten und Durach. Im Hauptberuf ist er Realschullehrer für Deutsch und Französisch. Mit großer Leidenschaft, wie er versichert. Doch wenn der gebürtige Kemptener, wohnhaft in Memmingen mit seiner Frau und Tochter, am Abend alles erledigt hat, wenn er die Arbeiten seiner Schüler durchkorrigiert hat, dirigiert ihn seine zweite große Leidenschaft an den Computer. Michael Kobr ist begeisterter Krimi-Autor. Zusammen mit seinem Freund und Autor-Kollegen Volker Klüpfel sorgt er für Furore in der Krimi-Szene. »Milchgeld« tauften die beiden ihr Erstlingswerk, in dem Kommissar Kluftinger im Allgäu nach einem Mörder sucht. Das zweite Buch, »Erntedank«, fand wieder Eingang in die Bestsellerlisten und spätestens seit »Seegrund« gehört Kluftinger zur ersten Riege der »Kult-Kommissare«. Krimis haben es dem Lehrer Kobr schon seit Längerem angetan. Am liebsten liest er französische Autoren, vor allem Georges Simenon. Noch lieber aber trifft er sich abends mit Volker Klüpfel, um die Szenen für den »neuen Klufti« zu besprechen. Die beiden kennen sich schon seit der gemeinsamen Schulzeit in Kempten. Die Idee,Bücher zu schreiben,hatten sie auf einer langen Autofahrt, weil ihnen »langweilig war«. Und nun sind sie als viel gefeiertes Autorenteam auf zahlreichen Lesungen unterwegs.
Volker Klüpfel, geboren 1971 in Kempten, hat viele Jahre in Altusried gewohnt.Wer dort aufwächst, verfällt für gewöhnlich der Schauspielerei mit Leib und Seele. Bei Freilichtspielen und vielen Inszenierungen im Theaterkästle wirkte er mit. Eine weitere Leidenschaft heißt allerdings: Krimis schreiben. Volker Klüpfel, Redakteur in der Kultur-/Journal-Redaktion der Augsburger Allgemeinen, studierte vor seinem Einstieg in den Redakteursberuf Politikwissenschaft, Journalistik und Geschichte in Bamberg, arbeitete als Praktikant bei einer Zeitung in den USA und beim Bayerischen Rundfunk.Volker Klüpfel begeistern an Krimis vor allem dunkle, mystische Motive. Besonders die Werke der schwedischen Krimiautoren wie Henning Mankell haben es dem Allgäuer angetan.Ob seiner eigenen Werke war er zunächst skeptisch, »ob die nicht nur die Verwandtschaft kauft«. Seitdem aber die Werke des Autorenduos Klüpfel/Kobr, »Milchgeld«, »Erntedank«, »Seegrund«, »Laienspiel« und »Rauhnacht«, die Bestsellerlisten erklommen haben, ist auch er restlos überzeugt von den Qualitäten seines Protagonisten: Kommissar Kluftinger, ein beleibter Kemptener Kommissar mittleren Alters, der sich grantelnd, aber ungeheuer liebenswert durch die mysteriösen Kriminalfälle ermittelt.
Weitere Kostenlose Bücher