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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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sie aufwachte, schien ihr die Sonne ins Gesicht. Die Kopfschmerzen waren verschwunden, dafür tat ihr die Kehle weh. Kein Wunder, wenn sie wirklich hatte wiederbelebt werden müssen. Rebecca setzte sich auf. Sie fragte sich, ob Connor schon aufgestanden war, schwang die Beine aus dem Bett und hielt jäh in der Bewegung inne.
    Fassungslos begriff sie, dass sie nicht in Connors Gästezimmer war, sondern in ihrem eigenen Schlafzimmer. Sie erinnerte sich nicht aufgestanden, geschweige denn zu ihrem Haus gegangen zu sein. Der Blick auf den Schreibtisch bestätigte ihre nächste, unheilvolle Befürchtung. Wild verstreut lagen darauf Blätter, vollgekritzelt mit ihren Worten in derselben unverständlichen Sprache wie schon die Nächte zuvor.
    Rebecca war den Tränen nahe. Sie verstand nicht, was mit ihr geschah, was diese Geschichte aus ihrem Inneren trieb und in Chiffren zu Papier brachte. Es war alles so verworren, so grundlos. Warum geschah das ausgerechnet ihr? Was hatte sie mit Debora zu tun?
    Es klingelte an der Tür. Rebecca straffte instinktiv die Schultern und ging hinab. Vor der milchverglasten Türe zeichnete sich eine hünenhafte Silhouette ab. Das konnte nur eines bedeuten. Rebecca öffnete die Tür.
    „Morgen, Connor. Kommen Sie rein.“ Sie wandte sich ab und ging in die Küche. Sie war barfuß und trug noch immer Shannons Kleider, die ihr bis auf die Tatsache, dass sie an den Hüften etwas eng waren, erstaunlich gut passten.
    Connor folgte ihr.
    „Warum sind Sie nicht im Gästezimmer geblieben? Sie haben mir einen Heidenschreck eingejagt, als Sie plötzlich nicht mehr da waren.“
    „Ich weiß es nicht.“ Sie hob in einer ratlosen Geste die Arme. „Ich kann mich weder daran erinnern, wie ich aufgestanden, noch wie ich ins Bett gekommen bin. Nur eines ist sicher: Als ich gerade in meinem eigenen Bett aufgewacht bin, war ich genauso überrascht wie Sie es jetzt sind.“
    Er sah sie prüfend an. „Ist das wahr?“
    Rebecca löffelte das Kaffeepulver in die Maschine. „Leider.“
    „Aber wie ist das möglich?“
    „Kaffee?“, fragte sie dazwischen.
    „Haben Sie keinen Tee?“
    Sie verzog das Gesicht. „Nein.“
    „Dann Kaffee, danke.“
    Rebecca ließ die Kaffeekanne mit Wasser volllaufen und goss es vorsichtig in den Tank, bevor sie weitersprach. „Es muss mit Debora zusammenhängen, mit dem See, mit der ganzen merkwürdigen Geschichte. Ich weiß zwar nicht wie und warum, aber seit ich in Lakefield House eingezogen bin, sehe ich sie, und spätestens seit letzter Nacht weiß ich, dass sie eine geradezu magische Kraft auf mich ausübt.“
    „Es scheint beinah so.“ Connor ging zum Kühlschrank, holte die Milch heraus und stellte sie auf den Tisch. „Haben Sie auch Zucker?“
    „Eigentlich schon, aber mir ist der Knauf der Küchentür abgefallen. Jetzt bekomme ich sie nicht mehr auf. Ihren habe ich schon aufgebraucht.“
    „Lassen Sie mich mal.“ Connor stand auf, öffnete die Tür neben dem kaputten Fach und schlug mit der flachen Hand gegen die Seitenwand. Wie von Zauberhand ging das Türchen auf. Rebecca sah ihn verblüfft an.
    „Woher wussten Sie das?“
    „Ich habe Ihnen doch erzählt, dass ich mit Debora gut befreundet war.“
    „Nein, nur dass Sie beide Nachbarn waren.“ Rebecca beäugte ihn prüfend. „Was haben Sie mir denn sonst noch nicht erzählt?“
    Connor zögerte kurz, kniff dann die Augen zusammen und sah hinaus in den Garten. „Wer zum Teufel ist das?“
    „Wer ist was?“ Rebecca folgte seinem Blick.
    „Na da draußen. Ist das …“ Er kniff noch einmal die Augen zusammen. „Ist das Sean?“
    „Oh, ja. Er … baut den Stall?“ Rebecca pustete in ihren heißen Kaffee.
    Connor sah sie überrascht an, während sie beide leicht nach vorne gebeugt vor der Glastür standen. „Stall?“
    „Ja, ich dachte mir, wenn Lizzy erst das Fohlen hat, braucht sie sowieso mehr Platz. Und ich mag Sean … er ist so …“
    „Ja, das ist er.“ Connor zog eine Braue in die Stirn und nahm Rebecca seinen Kaffee ab. „Wussten Sie, dass er Höhenangst hat?“
    „Ja, das hat er mir erzählt.“
    Sie drehte sich um und ging die Treppen hinauf. Ihr war etwas eingefallen, wobei Connor ihr vielleicht helfen konnte.
    „Wo wollen Sie denn hin?“
    „Kleinen Augenblick!“ Sie kam Sekunden später wieder herab und hatte einige Blätter in der Hand, die sie ihm gab.
    „Was ist das?“
    „Gute Frage. Vielleicht können Sie es mir sagen!“
    Connor stellte seine Tasse auf den Küchentisch

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