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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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dämlicher Trampel.“ Er knetete seine Finger, bis die Knöchel weiß hervortraten. „Sie bat mich, es mir noch einmal zu überlegen. Aber ich war entschlossen. Dann wurde sie wütend, warf mir alle möglichen Beschimpfungen an den Kopf. Ich wollte nicht mit ihr streiten und ging. Am nächsten Tag war sie tot.“
    „Und das war’s?“
    Connor lachte freudlos. „Ist das etwa nicht genug?“
    Rebecca senkte den Blick. Sie konnte seine Niedergeschlagenheit kaum ertragen, und doch war sie misstrauisch. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass er ihr etwas verschwieg, und fasste einen Entschluss, den sie später umsetzen würde.
    „Kommen Sie, lassen Sie uns später weiterreden. Sollen wir Sean Hallo sagen?“ Rebecca legte Deboras Gedicht beiseite und trank einen Schluck Kaffee. Connor nickte. Er kam ihr noch immer blass vor, als er mit ihr hinausging.
    „Morgen, Rebecca. Wie geht es dir?“ Sean wischte sich die Hände an seiner Hose ab und kam auf sie zu. „Morgen, Connor.“
    „Warum duzt er Sie?“, flüsterte ihr Connor ins Ohr.
    „Weil ich ihn darum gebeten habe.“ Rebecca war es, als würde er für einen Sekundenbruchteil beleidigt das Gesicht verziehen.
    „Du bist früh dran.“
    „Ja, ich konnte nicht schlafen.“ Er sah kurz zu Connor auf, senkte aber schnell den Blick zu Rebecca. „Du hast es dir doch nicht anders überlegt, oder?“
    „Natürlich nicht.“
    „Gut.“ Er zog einige Bögen Papier aus der Innentasche seiner Jacke. „Ich hab nämlich schon einige Dinge aufgezeichnet. Wenn du es dir anschauen willst …“ Er suchte einen speziellen Plan heraus und gab ihn Rebecca. „Das ist der Grundriss. Der Schuppen ist so groß, das bequem acht geräumige Boxen, eine Futter- und eine Sattelkammer darin Platz haben. Ich hab es so angeordnet, dass sich jeweils vier Boxen gegenüberliegen.“ Er zeigte auf den Schuppen. „Die Glasfenster müssen natürlich raus und durch schlagfeste Plastikfenster ersetzt werden. Außerdem muss das Dach gehoben werden. Wir brauchen für den Stall mindestens drei Meter Höhe.“ Er fuchtelte vielsagend mit dem Zollstock in der Luft herum.
    „Und das Wasser?“, fragte Connor dazwischen, der über Rebeccas Schulter den Grundriss des Stalls studierte.
    Sean nickte. „Entweder wir verlegen eine Wasserleitung vom Haus, was allerdings ziemlich aufwändig wäre …“
    „Oder aber?“, fragte Rebecca.
    „Oder wir schleppen eine kleine Seitenkammer an den Stall an, lassen darin einen isolierten Tank ein und füllen den einfach wöchentlich auf. In den Boxen bauen wir Schwimmertränken ein, sobald die Pferde trinken und der Wasserspiegel im Tränkebecken sinkt, fließt das Wasser aus dem Tank nach.“
    „Klingt gut.“ Connor betrachtete den Schuppen. Rebecca schien, er sah bereits den fertigen Stall vor sich. „Wer wird dir helfen?“
    Sean gab ein Achselzucken von sich. „Selma ist auf jeden Fall dabei.“
    „Selma?“, fragte Rebecca.
    „Meine Schwester. Sie ist Tischlerin.“
    Rebecca sah Connor fragend an.
    Dieser wiederum seufzte. „Ich kann ja Caleb und Errol fragen.“
    „Und wer ist das?“
    „Meine Brüder“, stellte Connor fest.
    „Sie haben Brüder?“ 
    „Vier. Errol und Caleb sind Dachdecker. Meine anderen beiden Brüder könnte man wohlwollend als handwerklich unbegabt bezeichnen.“
    Rebecca nickte etwas verdutzt, während Sean fröhlich grinste. „Das wäre großartig, Connor. Dann wären wir zu viert.“
    „Reicht denn das?“, fragte Rebecca.
    „Absolut.“ Sean wippte aufgeregt auf den Zehenspitzen. „Ich komme heut Abend mit der vorläufigen Materialliste. Connor, rufst du deine Brüder an. Wäre super wenn sie ab übermorgen Zeit hätten.“
    „Mach ich.“
    „Wunderbar. Ich muss dann nach Hause, und Selma Bescheid geben. Die Pläne lass ich dir da, Rebecca.“ Er gab ihr die restlichen Blätter, verabschiedete sich und brauste dann mit seinem rostigen Lieferwagen aus der Einfahrt.
     
    Nachdem auch Connor gegangen war, packte Rebecca schnell einige Sachen zusammen und fuhr ins Dorf.
    Sie wusste nicht so recht, wo sie anfangen sollte, beschloss aber dann es zuerst im Sparmarkt zu probieren. Mrs. Sullivan, die sie als einzige im Dorf erkannt hatte, war sicherlich gesprächig. Die Türglocke kündigte Rebeccas Eintreffen an. Mrs. Sullivan sah auf und strahlte.
    „Miss Turner, schönen Guten Morgen.“ Sie beugte sich unter ihre Theke und kramte in einer überdimensional großen Handtasche.
    „Guten Morgen, Mrs. Sullivan. Wie geht

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