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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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als er ihr die Tür öffnete.
    „Gute Nacht, Shannon.“
    „Du warst schon immer mein Lieblingsbruder“, antwortete sie zwinkernd und stieg in ihren Wagen.
     
    Sie roch Rauch, noch ehe sie richtig aufgewacht war, hatte rasende Kopfschmerzen und zitterte vor Kälte. Widerwillig hob sie ein Lid. Ihre Umgebung drehte sich um sie, während sie versuchte sich aufzusetzen.
    „Moment, Moment!“ Eine Stimme drang durch einen dichten Schleier an Rebeccas Ohr. Sie versuchte noch einmal die Augen zu öffnen, sah ein Gesicht vor sich, das sie zuerst nicht erkannte. Sie blinzelte schnell, hielt ihren Kopf fest und sah noch einmal genau hin.
    „McHugh?“
    „Sagen Sie doch einfach Connor.“ Er hielt ihr ein Glas entgegen, das wider Erwarten mit Wasser gefüllt war. „In Ordnung, Rebecca?“
    Sie nahm es. „Danke, Connor“, sagte sie aus verletzungsbedingter  Willenlosigkeit und fühlte sich, als wäre sie von einer Herde Wasserbüffel überrannt worden. Zweimal. „Was ist denn passiert?“
    Er schob ihre Wolldecke zur Seite und setzte sich neben sie auf die Couch. „Erinnern Sie sich nicht?“
    „Keine Spur.“
    „Sie haben mit dem Gesicht nach unten im Wasser gelegen. Ich musste sie wiederbeleben und falls es Ihnen aufgefallen ist, umgezogen sind Sie auch.“
    Rebecca verschluckte sich und fing an zu husten. Connor klopfte ihr auf den Rücken. „Keine Angst. Meine Schwester war hier. Sie hat Ihnen Kleider geliehen und Sie umgezogen. Was haben Sie nur bei diesem Sturm auf dem See getrieben?“
    „Das Mädchen“, sagte Rebecca schwach und versuchte sich vergebens an die Mund zu Mund Beatmung zu erinnern.
    „Welches Mädchen?“
    „Das Mädchen im Boot.“
    „Erzählen Sie mir davon.“
    Rebecca strich sich eine noch immer feuchte Strähne aus der Stirn. „Das habe ich doch schon. Sie haben mich ja gar nicht ernst genommen.“
    Connor krempelte sich die Hemdsärmel zurück und goss sich einen Whiskey ein. „Geben Sie mir noch eine Chance. Was war los?“
    „Das weiß ich nicht. Fast jeden Abend, wenn ich auf den See hinausschaue, sehe ich ein Mädchen in einem Boot. Es sitzt einfach nur da und sieht mich an, oder es winkt mir zu.“
    „Sie winkt?“
    „Ja, sie winkt mir zu. Heute Nacht hatte ich … ich weiß nicht, es war als hätte sie mich gerufen. Und ich bin ihr gefolgt, bin zum Ufer, habe das Boot losgemacht und bin ihr nachgefahren. Einholen konnte ich sie aber nicht, und plötzlich war sie verschwunden. Für einen Augenblick war es still und dann, ganz plötzlich, war sie neben mir. Sie hat mich angesehen mit ihren starren, dunklen Augen und ihre Hand nach mir ausgestreckt. Ich bin so sehr erschrocken, dass ich aus dem Boot gefallen sein muss.“ Rebecca legte verzweifelt den Kopf in ihre Hände. „Gott, klingt das idiotisch!“
    Connor nahm stumm einen Schluck von seinem Whiskey, dann sah er Rebecca an. Die Flammen des offenen Torffeuers tanzten in seinen grünen Augen. Seine hohen Wangenknochen zeichneten sich so deutlich ab, wie seine strengen Lippen, als er sagte: „Debora.“
    „Was?“
    „Der Name des Mädchens ist Debora.“
    Rebecca schüttelte den Kopf. „Debora? Sie haben mir doch gesagt, Sie wüssten nicht, wer das war.“
    „Das ist sehr kompliziert.“
    „Erklären Sie es mir. Sie werden sehen, Connor: Ich begreife schnell!“
    Er lächelte über ihre Bemerkung, dann wurde er ernst. „Debora ist tot.“
    „Tot?“
    „Ja, sie starb vor fast zwanzig Jahren.“
    „Wollen Sie mir sagen, dass ich einem Geist hinterher gerudert bin?“, fragte sie spöttisch.
    Für einen Sekundenbruchteil wich die Vertraulichkeit aus seiner Miene. „Wenn Sie sich über diese Sache lustig machen, brauche ich wohl nicht weiter zu sprechen.“ 
    „Es tut mir leid.“ Sie legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm. Sie wollte, sie musste diese Geschichte hören. Connor atmete tief ein und entspannte sich wieder etwas. „Sie lebte in Lakefield House.“
    „In meinem Haus? Ist das wahr?“
    „Ja. Wir waren Nachbarn. Sie …“ Connor schüttelte den Kopf.
    „Sie war achtzehn als sie starb.“
    „Wie ist das passiert?“
    „Sie ist getötet worden.“ Connor trank den Rest seines Glases aus. „Man hat sie in Strandhill gefunden. In den Dünen. Dort fanden archäologische Arbeiten statt … Man hatte eine Grube ausgehoben. Darin hat man sie gefunden mit … eingeschlagenem Schädel.“
    Rebecca sah ihn prüfend an. Sein Gesicht war vor Schmerz blass und hohl. Er drehte das Whiskeyglas

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