Lakefield House (German Edition)
verlor. Doch sie atmete.
Im Haus angekommen rief er Shannon an.
„Sie ist was ??“
„Jetzt beweg endlich deinen Hintern hierher! Und bring trockene Klamotten mit.“
„Willst du nicht Matthew anrufen? Ich bin doch nur Tierarzt.“
Connors Kiefer mahlten grimmig. Sein Blick lag auf Rebecca, die er in zwei warme Wolldecken eingewickelt hatte. „Beeil dich!“ sagte er und legte auf.
Zehn Minuten später stand Shannon mit einem Stapel Kleider und ihrem Tierarztkoffer in der Tür. „Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl dabei eine bewusstlose Frau auszuziehen, die fast ertrunken wäre, nur weil du den Arzt nicht magst.“
„Bitte, Shannon. Sie ist im Wohnzimmer. Ich hab sie auf die Couch gelegt. Schuhe und Socken hab ich ihr ausgezogen. Der Rest gehört dir.“
„Warum hast du das nicht gemacht? Zum Teufel, du bist doch eigentlich alles andere als schüchtern. Und in diesem Fall ist es sicherlich mehr als angebracht.“
Connor rang um die richtigen Worte. Er wollte sie nackt sehen, bei allem was heilig war, aber nicht so. Nicht wenn sie bewusstlos war.
Shannons Blick hellte sich auf. „Das gibt’s doch nicht! Hast du dich etwa in sie verliebt?“ Sie schlug die Decken zurück, fühlte ihren Puls und fing an ihr die Bluse aufzuknöpfen. Connor drehte sich um.
„Sei nicht albern“, sagte er halbherzig und senkte den Blick auf seine Zehen, die noch immer taub vor Kälte waren.
„Die Frage ist, wer hier von uns beiden albern ist.“ Sie hob Rebeccas Oberkörper an und zog ihr die Bluse über den Rücken hinunter, hakte ihren BH auf und zog ihn ihr aus, bevor sie ihr ein neutrales weißes Baumwollhemdchen von sich selbst anzog.
„Und mag sie dich auch?“, fragte sie, als Connor nicht antwortete.
Er gab ein Geräusch von sich, das beinah ein Grunzen war. „Sie kann mich nicht ausstehen. Sie giftet mich nur an, will mir ihre Anwälte auf den Hals hetzen, weil sie das Hämmern stört.“
„Na, das ist ja auch nervtötend“, antwortete Shannon, während sie Rebeccas Jeans aufknöpfte. „Ohh“, sagte sie dann plötzlich.
Connor zuckte erschrocken zusammen. „Stimmt etwas nicht mit ihr?“
„Reg dich ab. Ich hab nur gerade etwas an ihr entdeckt.“ Sie kicherte. „Wenn du Glück hast, siehst du es auch mal!“
Da Connor wusste, an welchem Kleidungsstück seine Schwester gerade beschäftigt war, schoss ihm eine Hitzewelle durch den Körper. Er ballte die Fäuste.
„Meine Güte, so hab ich dich ja noch nie gesehen.“
„Sie macht tollen Schmuck“, sagte er, ohne auf ihre Worte einzugehen. „Die Details sind unglaublich, sie hat ein großartiges Auge für die Farben der Steine und die Dreidimensionalität des Metalls. Und sie hat ein gutes Herz. Nicht viele Frauen würden ein so heruntergekommenes Pferd aus den Fingern eines so schmierigen Typen wie Keegan kaufen und es retten.“
Als Shannon ihm die Hand auf die Schulter legte, zuckte er beinah zusammen. Sie war fertig.
„Connor, das klingt ja nach einer richtigen Frau.“
Er drehte sich um und blickte auf die Couch. Sie wirkte so blass und unschuldig.
„Hat sie Geld?“, fragte Shannon.
„Jede Menge.“
„Weiß sie, wer du bist?“
„Nein. Ich denke nicht. Sie ist nicht von hier, woher soll sie es wissen?“
Shannon riss die Augen auf. „Du hast es ihr nicht gesagt?“
„Bitte geh mir nicht auf die Nerven.“ Er strich Rebecca eine trocknende Strähne aus der Stirn und zog ihr die Wolldecke bis unters Kinn.
„Wenn du mir jetzt sagst, sie soll dich um deiner selbst willen mögen, dann geh ich schon mal die Ringe aussuchen.“ Sie gluckste und wich einer gespielten Ohrfeige von ihm aus.
„Wie ich schon sagte, sie kann mich nicht ausstehen. Und ich sie eigentlich auch nicht.“
„Ja, klar.“ Sie küsste ihn auf die Wange und nahm ihre Tasche. „Ich habe ihr eine Jogginghose angezogen. Allerdings hoffe ich, dass du mir nachsiehst, dass ich ihr keine von meinen Unterhosen anziehen wollte. Das wäre irgendwie … schräg.“
Connor nickte hastig. „Auf jeden Fall.“
„Wo ist April?“
„Du kennst das System. April hier, du weg. Du hier, April weg.“ Er gab ein Achselzucken von sich. „Du hast es dir selbst mit ihr verdorben.“
„Wenn du sie regelmäßig gebürstet hättest, hätte ich ihr die Knoten nicht rausschneiden müssen.“
„Sie kratzt.“
„Du hättest dir einen Hund kaufen sollen, die sind etwas freundlicher. Aber neuerdings stehst du ja auf Härtefälle, hab ich gehört.“ Sie lachte,
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