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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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brachte ihr bei ihren Namen zu schreiben. Oh Debora, was wir getrauert haben um sie.“
    Plötzlich bewegte sich etwas hinter Rebecca. Sie drehte sich um. Der alte Mann, der vor einigen Tagen vor dem zitronengelben Haus gesessen und ihr nachgesehen hatte, kam zu ihr. Offenbar hatte er das Gespräch verfolgt. Er fing an in einer unverständlichen Sprache zu reden, das musste Gälisch sein. Die Beamtin klappte den Schalter hoch und schob den alten Mann in ein Hinterzimmer. „Komm schon, Dad. Leg dich hin.“
    Er antwortete wiederum in dem für Rebecca unverständlichen Kauderwelsch.
    „Aber natürlich bist du müde.“ Sie drehte sich über die Schulter zu Rebecca. „Entschuldigen Sie, Miss. Aber ich muss mich um meinen Vater kümmern.“
    Rebecca blieb noch einen Augenblick stehen. In Ihrem Kopf existierte nur eine einzige Frage: warum hatte Connor ihr nichts von Deboras Schwester erzählt?
    Als sie die Straße entlang zu ihrem Wagen ging, hatte sie schon wieder das Gefühl beobachtet zu werden. Sie blieb stehen und drehte sich um. Niemand war hinter ihr. Dennoch keimte in ihr ein Verdacht. Sie ging weiter, schloss ihr Auto auf und fuhr los.
    Die Sonne blinzelte ab und zu durch die dunkelgrauen Wolkenfetzen und blendete Rebecca. Sie kniff die Augen zusammen und fuhr an einer geeigneten Stelle von der Straße, um in einen schmalen Feldweg einzubiegen. Sie hatte keine Ahnung wohin er führte, bis sie schließlich ans Ufer eines Sees gelangte. Sie stellte den Wagen unter einer Linde ab und stieg aus. Wenn sie sich nicht täuschte, war es eine Frage von Minuten, bis sich ihr Verdacht bestätigen würde. Sie ging ans Ufer des Sees, stellte sich dabei so hin, dass sie von der Straße aus nicht zu sehen war.
    Dann wartete sie. Eine Minute. Fünf Minuten. Zehn Minuten. Und tatsächlich hörte sie kurze Zeit später gedämpfte Schritte, zuerst auf dem Rollsplitt am Rand der Straße, dann auf dem Gras. Rebecca wartete ab, denn die Schritte kamen näher. Ihr Herz klopfte, als sie hinter einem Baumstamm hervorlugte und tatsächlich erkannte, was sie vermutet hatte. Sie fluchte leise vor sich hin, zog ihre Sonnenbrille aus der Tasche und setzte sie auf. Dann schlich sie sich aus ihrem Versteck, pirschte sich von hinten an ihren Verfolger heran, baute sich hinter ihm auf, ohne dass er etwas bemerkte, und schlug ihm mit der flachen Hand an den Hinterkopf.
    Er duckte sich im Umdrehen und sah Rebecca fassungslos an.
    „Sind Sie etwa überrascht, Robert?“ Sie grinste ihren Lieblingsreporter grimmig an. „Haben Sie mich denn nicht gesucht?“
    „Rebecca? Wie …“ Er befühlte seinen Hinterkopf. „Was soll denn das?“
    „Ha! Die Frage steht ja wohl eher mir zu!“
    „Ihnen?“
    „Und ob! Warum zum Teufel folgen Sie mir?“ Sie schob ihre Brille hoch und stemmte die Fäuste in die Hüften.
    „Ihnen folgen?“
    „Ja, verdammt!“
    Robert fuhr sich durch sein gegeltes Haar und rückte seine Krawatte gerade. „Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden.“
    „Ach ja?“ Rebecca packte ihn am Revers, griff ihm in die Jackettaschen, dann in die Innentasche.
    „Und was ist das hier?“ Sie hielt ihm sein angeschaltetes Diktiergerät unter die Nase.
    „Ich habe ein Diktafon bei mir. Na und? Das ist nicht verboten. Nicht einmal in Irland.“
    Er nahm ihr das Gerät ab und schaltete es aus.
    „Was wollen Sie überhaupt hier am – nichts für ungut – Arsch der Welt?“
    „Das geht Sie – nichts für ungut – einen feuchten Dreck an!“
    „Ach kommen Sie schon.“ Er blinzelte verschwörerisch. „Das kann doch noch nicht alles sein!“
    Rebecca schüttelte den Kopf. „Sie sind doch nicht etwa den langen Weg nach Irland gekommen, nur um mich zu fragen, was ich hier mache?“
    „Na, wenn wir schon ehrlich sind: Meiner Erfahrung nach sind Informationen, die man durch Beobachtung bekommt aufschlussreicher als solche, die man durch Fragen bekommt. Aber wenn Sie so wollen … Ja, nur deswegen.“
    „Das ist doch krank.“ Sie zog misstrauisch die Brauen in die Stirn. „Ich muss doch hoffentlich nicht Angst vor Ihnen haben. Ich meine, Sie werden mir jetzt nicht einen Ast über den Schädel ziehen und mich irgendwo im Kies verscharren, oder?“
    „Auch wenn das zweifellos eine Wahnsinnsstory wäre … Nein, ich bin Pazifist!“
    „Beruhigend.“ Rebecca kramte ihre Wagenschlüssel aus der Tasche und ging zu ihrem Wagen. „Wirklich beruhigend.“
    „Was tun Sie denn?“ Der Reporter kam ihr schnell

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