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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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Detail?“
    „So etwas wie eine Schwester ?!“ Sie funkelte ihn grimmig an und versuchte jede kleinste Regung in seinem Gesicht zu lesen. Er war ehrlich überrascht.
    „Gott, diese Sullivan ist die Pest“, fuhr er auf, indem er sich einmal umdrehte, sich mit beiden Händen durch die Haare fuhr und dann wieder Rebecca ansah.
    „Wieso zum Teufel haben Sie mir nichts von ihr erzählt?“
    Connor schien nach den richtigen Worten zu suchen. Dann schüttelte er den Kopf. „Reicht es nicht, wenn Sie von einem Geist belästigt werden?“
    Sie hob drohend den Zeigefinger. „Kommen Sie mir ja nicht auf die Samariter-Tour! Es muss einen anderen Grund geben, warum Sie mir nichts von ihr erzählt haben.“
    „Und den hat Ihre todsichere Quelle nicht ausgespuckt?“
    Sie lächelte grimmig über seinen Sarkasmus. „Wir wurden unterbrochen. Allerdings habe ich bei der Postbeamtin gehört, dass Holly wohl nicht besonders beliebt war.“
    Connors Ärger wuchs offenbar kongruent zu dem Maß an Informationen, die Rebecca aufgetrieben hatte.
    „Oh, Sie sind ja ganz schön rumgekommen heute.“
    „Können Sie mir mal sagen, warum jemand allen ernstes ein fünfjähriges Mädchen nicht leiden kann?“ Rebecca lachte freudlos, sprang vom Zaun und ging vor Connor auf und ab, indem sie sich ihre Strickjacke eng um den Körper schlang. „Es klang beinah so, als wäre es gar nicht weiter wild, dass sie tot ist. Nur Debora schien offenbar eine Heilige gewesen zu sein.“
    „Das war sie in gewisser Weise auch. Nachdem ihre Eltern tot waren, hat sie sich ganz allein um Holly gekümmert. Sie hat von niemandem Hilfe angenommen. Sie hätte alles für Holly getan.“
    „Und was stimmte dann mit der Kleinen nicht?“ Rebecca war stehengeblieben und blickte Connor fest an.
    „Die Leute hier in der Gegend sind abergläubisch und manchmal auch dumm. Sie haben Holly die Schuld am Tod ihrer Familie gegeben. Sie … sie hielten sie für einen Wechselbalg.“
    „Einen was ??“
    „Es gibt irische Sagen über Kinder, die gegen die Kinder von Elfen, Gnomen und Kobolden ausgetauscht werden, wenn die Eltern nicht aufpassen.“
    Rebecca lachte freudlos. „Was für ein hirnrissiger Blödsinn!“
    „Diese Kinder“, fuhr Connor unbeirrt fort. Sie wollte es ja nicht anders, „fallen meist auf in ihrem Benehmen und -“
    „Okay. Holly war eben nicht der kleine, blonde Sonnenschein, der jedem um den Hals fiel! Na und? Ein Kind kann auch in sich gekehrt sein. Schließlich waren ihre Eltern tot! Wie fröhlich muss ein Kind in dieser Gegend sein, um als Mensch angesehen zu werden?“
    Connor antwortete ihr nicht und beendete stattdessen seinen Satz „... und in ihrem Aussehen.“
    Rebecca hielt inne und legte misstrauisch den Kopf schräg. „Was war denn mit ihrem Aussehen? Hatte sie einen Pferdefuß?“
    „Keineswegs.“ Er beugte sich etwas zu ihr hinunter. „Sie hatte eine außerordentlich eigenartige, ja einzigartige Augenfarbe. Und jetzt raten Sie mal, welche!“
    Er hielt ihren Blick fest, während das Begreifen in ihr um sich griff wie ein Buschbrand.
    „Violett?“, hauchte sie und es war ihr egal, wie schwach ihre Stimme klang.
    Sie hatte das Bedürfnis sich hinzusetzen und ließ sich kurzerhand ins Gras fallen. Sie mochte sich vielleicht auf den Gedanken einlassen, dass ein Geist keine Ruhe fand, aber wie um alles in der Welt sollte sie mit diesem toten Kind zusammenhängen. Sie sah zu Connor auf. „Wenn Sie mir jetzt weismachen wollen, dass ich auch das Kind von Gnomen sein soll, dann-“
    Connor ging vor ihr in die Hocke und sah sie an. „Dafür sind Sie zu groß“, antwortete er und sein trockener Tonfall entlockte Rebecca ein Lächeln.
    Er setzte sich zu ihr und zupfte ein Gänseblümchen ab. „Ich dachte nur, wenn Sie es wissen, dann haben Sie ein schlechtes Gefühl. Ein Polizist hat damals mit mir gesprochen und ich erinnere mich noch genau an sein blasses Gesicht, als er von den ... von den Leichen sprach. Besonders Holly muss schlimm ausgesehen haben.“
    „Aber was habe ich damit zu tun?“
    „Vielleicht haben Sie irgendeine Verbindung zu Holly.“
    „Aber ich komme aus London.“ Sie sah ihn an und nahm ihm das Gänseblümchen weg, um es zu zerrupfen.
    „So unmittelbar meine ich das auch gar nicht. Vielleicht … nun, vielleicht hält Debora Sie durch Ihre Augen für Holly und erscheint Ihnen deswegen.“
    „Aber sie ist doch tot. Müssten sie nicht… zusammen sein?“
    Rebecca warf den Blumenstängel weg.
    „Das ist

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