Lakefield House (German Edition)
darf“, fuhr er an ihn gewandt fort, „an was für eine Art Safe hatten Sie gedacht.“
„Der Safe ist nicht für mich“, antwortete Connor und legte Rebecca vertraulich eine Hand auf den Unterarm. Offenbar der Wink mit dem Zaunpfahl für den Verkäufer, „die Dame sucht etwas entsprechendes.“
„Oh, natürlich.“ Seinem etwas enttäuschten Gesicht nach zu urteilen, hatte der Verkäufer Connors Geste richtig einsortiert.
„Ich suche einen nicht zu großen Safe. Vielleicht … so?“ Sie deutete mit den Armen die Größe einer Obstkiste an.
„Wenn ich Sie beraten darf, Madam. Safes dieser Größe, die nicht fest eingebaut sind, machen keinen allzu großen Sinn. Sie sind nicht schwer genug.“ Er lachte eloquent. „Die Einbrecher würden sich allenfalls bedanken, dass Sie Ihre Wertsachen so nett verpackt und für den Abtransport vorbereitet haben.“
„Daran hatte ich nicht gedacht.“ Sie sah sich um. „Was würden Sie empfehlen?“
Er atmete so tief ein, als würde er gleich eine Arie anstimmen. Dann sagte er. „Bitte folgen Sie mir.“
*
Geschlagene zwei Stunden später fuhren Connor und Rebecca vom Parkplatz. Im Hänger war ein vierhundert Kilo schwerer, einen Kubikmeter großer Tresor, der Rebecca ein kleines Vermögen gekostet hatte. Aber er war rundherum mit poliertem Eichenholz verkleidet und sah todschick aus.
„Eigentlich ist er zu groß, meinen Sie nicht?“ Sie sah Connor abschätzend an.
„Kommt darauf an, ob Sie Leichen haben, die Sie irgendwo unterbringen müssen.“
Sie warf ihm einen bösen Blick zu. „Warum sagen Sie denn nichts, wenn Sie meinen, ein kleinerer hätte es auch getan. Ist das nicht eigentlich die Existenzgrundlage aller Männer: Frauen das Einkaufen versauen?“
Connor lachte. „Natürlich kann ich nicht für alle Männer sprechen, aber meine ist es definitiv nicht. Der Tresor ist gut und wird alles verwahren, was Sie darin unterbringen wollen. Und jetzt hören Sie auf zu grübeln. Ich lade Sie zu einem Eis ein.“
Sie zog die Bille von der Nase und sah ihn verblüfft an. „Nein, das geht nicht.“
„Warum nicht? Haben Sie Laktoseintoleranz oder irgendeine andere eklige urbane Krankheit?“
„Nicht, dass ich wüsste. Aber da Sie mich und meinen kleinen Freund aus Stahl durch die Gegend kutschieren, lade ich Sie ein.“ Sie zwinkerte ihn an. „Sie dürfen auch eine Extraportion Sahne dazu nehmen.“
Verdammt , dachte sich Connor, sie ist sogar noch einigermaßen witzig!
Als die beiden nach Hause kamen, dämmerte es bereits. Connor parkte den Wagen vor seinem Haus und stellte den Motor ab. Rebecca kam es plötzlich unbehaglich still vor. Sie knetete ihre Hände und hielt inne, als Connor sich ihr zuwandte.
„Wenn Sean morgen da ist, laden wir den Safe zusammen aus. Ist Ihnen das recht?“
„Sagen Sie mir nicht, die halbe Tonne wäre zu schwer für Sie!“ Rebecca zwinkerte und griff nach ihrer Handtasche. „Also bis-“ Ihr Herz blieb stehen, als sie Connors Hand auf ihrer spürte. Wie in Zeitlupe sah sie auf. Er wirkte aufgewühlt, was sie wiederum aufwühlte.
„Es war heute ein sehr schöner Nachmittag“, sagte er leise. Sein Blick glühte und Rebecca schluckte trocken.
„Nur weil ich Ihnen einen Bananensplitt spendiert habe, brauchen Sie sich zu nichts verpflichtet fühlen.“
Er lachte leise. „Frauen mit Humor finde ich sehr anziehend.“
„Ach du Schreck.“ Noch bevor Rebecca einen klaren Gedanken fassen konnte, spürte sie Connors Hand in ihrem Nacken, seine Fingerspitzen in ihrem Haar und ohne sich wehren zu können oder es zu wollen, wurde sie langsam Richtung Fahrersitz gezogen. Sie war überrumpelt, ihre Haut prickelte unter seiner Hand. Unwillkürlich schloss sie die Augen und als sie seine Lippen auf ihren spürte, war sein Kuss zurückhaltend, und doch jagte ihr die Innigkeit einen Schauer über den Rücken.
Mit einem leisen Seufzen öffnete sie die Lippen, als Connors Zungenspitze ihren Mundwinkel berührte. Sein Griff um ihren Nacken wurde besitzergreifender, als seine Zunge ihren Mund erforschte. Rebeccas Hand, die auf seiner Brust lag und sich in sein Hemd krallte, ließ eine Hitzewelle durch seinen Körper schießen und löschte das Wort Vernunft ersatzlos aus seinem Wortschatz. Als er sich weiter über sie beugen wollte, wurde er von seinem Sicherheitsgurt unsanft zurückgezogen.
Rebecca schlug die Augen auf und löste sich langsam von ihm. Ihre Wangen glühten und ihr Haar war etwas zerzaust, die
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