Lakefield House (German Edition)
die Decke.
Als er ins Zimmer kam, war er noch immer genauso angezogen wie zuvor.
„Willst du das alles anlassen?“, fragte ihn Rebecca, die sich schon fest in die Bettdecke eingemummt hatte.
Der Anblick dieser Frau in seinem Bett ließ Connor das Herz aufgehen. Die dunklen Haare flossen über seine Laken, ihre glatten Schultern spitzten hervor. Dort gehörte sie hin, das stand für ihn fest. Er versuchte sich an ihre Frage zu erinnern. Es gelang ihm nicht. „Was?“
„Ob du die ganzen Klamotten im Bett anlassen möchtest.“
„Achso. Nein, eigentlich nicht.“ Er sah an sich hinab. „Ich habe keinen Pyjama.“
„Hast du eine Unterhose an?“
Er legte den Kopf etwas schräg und schien über die Frage nachzudenken, dann nickte er.
„Gut, das reicht völlig. Und jetzt komm bitte ins Bett.“
Er grinste. Diesen Satz von ihr zu hören würde er nimmer müde werden.
Etwas verschämt ging er zu seiner Seite des Bettes – die linke also – und knöpfte Rebecca den Rücken zugewandt die Jeans auf. Er streifte sie sich über die Schenkel herunter, setzte er sich auf die Kante und legte die Hose sorgfältiger als sonst auf einen Stuhl.
Als er sich dann das Hemd über den Kopf zog und damit bis auf die schwarzen Pants nackt war, zogen sich Rebeccas Bauchmuskeln vor Erregung verräterisch zusammen.
Männer mit solchen Körpern gab es doch nur in Hochglanzmagazinen, dachte sie sich, und dann auch nur nach mehrstündiger Photoshopkosmetik.
Die Schultern waren breit und unter der leicht gebräunten Haut zeichneten sich die Muskelstränge ab. Das Tal zwischen seinen Rückenmuskeln war tief, seine Schulterblätter spielten links und rechts davon, wenn er sich bewegte. Wenn sie ihn von vorne sehen würde, würde sie die Beherrschung verlieren, das war ihr klar.
Während sie sich fragte, wie es hatte passieren können, dass sie plötzlich von Connor eingebremst wurde – und nicht anders herum – schlüpfte er unter die Bettdecke und zog sie sich bis zum Kinn. Er sah Rebecca aus dem Augenwinkel an.
„Die Situation ist etwas ungewohnt für mich“, sagte er, woraufhin sie mit einem Lächeln antwortete. „Willkommen in meiner Welt.“
Nachdem kurzes Schweigen geherrscht, und sich Connor ein wenig an seine Lage akklimatisiert hatte, fand er seine Stimme wieder. „Wenn du schon in meinem Bett liegst, will ich dich wenigstens umarmen.“
„Dann tu es doch.“ Sie drehte sich auf die Seite, ihm den Rücken zugewandt und hob den Kopf, damit er seinen Arm darunter schieben und sich an ihren Rücken schmiegen konnte.
„Heilige Mutter Gottes!“ Er fuhr zurück. Sie sah ihn über die Schulter an. „Was ist?“
„Du bist ja nackt!“
„Bravo, Einstein.“
Er setzte sich auf, sah sie vorwurfsvoll an. „Das ist ganz schön mies.“
„Entschuldige.“
Sie sah überhaupt nicht reumütig aus.
„Ich bin schließlich auch nur ein Mann.“
„Ich weiß.“ Sie kicherte.
Er stieß einen Fluch aus und legte sich wieder hin. Etwas wütend schmiegte er sich von hinten an sie, schlang den Arm um sie und bettete sein Kinn neben ihren Scheitel.
Sie erstarrte. „Was ist das denn?“
Er presste die Hüften und sein hartes Fleisch gegen ihren nackten Hintern und flüsterte in ihr Haar. „Wie ich schon sagte, ich bin nur ein Mann.“
Das steht spätestens jetzt zweifellos fest , dachte sich Rebecca und atmete tief durch.
Er küsste sie auf den Scheitel und spürte, wie ihr Herz allmählich ruhiger schlug und sie schließlich einschlief.
Er lag noch lange wach, genoss das Gefühl ihrer warmen Haut unter seinen Fingern, an seinen Schenkeln. Er liebte den Geruch ihres Haares und die Art, wie ihr langliniger Körper zu seinem passte, wenn sie so dalagen. Ihr bissiger Sinn für Humor war nervtötend und lustig zugleich. Er mochte die Art, wie sie nachdachte und Zusammenhänge erkannte, wie sie versuchte Gutes zu tun, wie in Lizzys Fall. Sogar April war verrückt nach ihr.
Er bildete sich ein, dass sie auf die schäbigen Annäherungsversuche von Matthew überhaupt nicht reagiert hatte und freute sich über die Erkenntnis wie ein kleines Kind. Auch wenn sie es noch nicht recht wusste, noch nicht erkannt hatte: hier gehörte sie hin, zu ihm. Und er wollte nicht mehr länger Connor Seamus McHugh sein, wenn es ihm nicht gelänge es ihr begreiflich zu machen.
Es war kalt und nass. Der Regen peitschte ihr ins Gesicht. Sie konnte ihre Beine nicht bewegen, Panik überkam sie. War sie gefesselt? Oder gelähmt? Sie
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