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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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seelenruhig aus seinem Auto, sperrte es ab, griff sich in die Innentasche seines Jacketts, bevor er schließlich den Pflasterweg hinab zur Baustelle ging. Connor beobachtete ihn misstrauisch.
    Rebecca fragte sich, was er wohl gerade dachte. Die Situation war zweifelsohne auch für ihn nicht angenehm. Sie hoffte nur, dass er keinen hormonell bedingten Schutzimpulsen nachgeben würde.
    „Becki!“, rief Tom.
    Rebecca imitierte einen Würgereflex, der zumindest Connors Brüder laut lachen ließ.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Was zum Teufel willst du hier?“
    „Ich wollte dich besuchen, schauen, wie es dir so geht.“ Er ignorierte die anwesenden Arbeiter, zu denen er Connor offenbar auch zählte, und steckte sich mit einer routiniert blasierten Geste eine Zigarette an. Rebecca betrachtete ihn voller Widerwillen und schüttelte sich innerlich. Was hatte sie sich nur gedacht? Jemals gedacht! Hatte sie überhaupt irgendetwas gedacht?
    „Falls es dir nicht aufgefallen ist, ich bin nicht alleine. Es wäre zumindest höflich uns alle zu begrüßen.“
    „Seit wann muss ich zum Personal freundlich sein?“
    „Tom!“
    „Schon gut, schon gut!“ Er hob abwehrend die Hände.
    „Also, was willst du?“
    Tom sah kurz zu Connor auf, bevor er etwas unbehaglich den Kopf schüttelte. „Müssen wir das hier besprechen? Können wir nicht reingehen?“
    „Nein.“ Sie blieb eisern. „Also?“
    Er schnaufte genervt und zögerte einen Augenblick, bevor er zu sprechen begann. „Ich wollte dir nur sagen, dass die Scheidung endlich ganz durch ist. Wir sind jetzt offiziell getrennt.“
    „Schön. Und?“
    „Nichts und. Ich wollte dir das nur sagen, einfach als Freund. Ist das ein Verbrechen?“
    Rebecca sah Tom misstrauisch an. „Da ist doch was im Busch.“
    „Im Busch?“
    „Ja, verdammt. Du kommst doch nicht den weiten Weg, um mir zu sagen, dass die Scheidung durch ist. Was willst du sonst noch?“
    „Nichts. Ich wollte nur sehen, wie es dir geht, was du so machst. Das ist alles.“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Was hast du in der Tasche?“, fragte sie.
    „In welcher Tasche?“
    „In der Innentasche des Jacketts.“
    „Gar nichts.“
    „Los, zeig schon her!“
    „Nein, ich hab gar nichts in meiner Tasche. Du bist ja schizophren!“
    „Connor?“
    „Ja, Rebecca?“ Er baute sich neben ihr auf.
    „Könntest du Tom fragen, ob er mir den Inhalt seiner Tasche aushändigt?“
    Tom, der bei Connors Anblick einige Zentimeter geschrumpft war, sah ihn nervös an.
    „Also, Tom.“ Connor stellte sich vor ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Geben Sie mir den Inhalt ihrer Tasche, oder muss ich selbst … nachsehen!“
    Das Wort nachsehen hatte wohl für Tom einen zu zweideutigen Unterton. Er griff sich schnell ins Jackett und förderte ein silbernes Gerät zu Tage. Connor gab es Rebecca.
    „Ich wusste, dass du nichts Gutes vorhast.“ Sie hielt ihm das Diktiergerät unter die Nase.
    „Woher wusstest du es?“, fragte er beleidigt.
    „Weil du es nach dem Aussteigen eingeschaltet hast. Ich hab’s von unten gesehen, du Vollidiot!“
    Tom schien wütend, war aber offensichtlich nicht gewillt, das in Connors Anwesenheit zu zeigen.
    „Also, jetzt sag schon, was du mit dem Ding aufnehmen wolltest!“
    Er schüttelte den Kopf. „Sag ihm, dass er es mir wiedergeben soll!“
    „Ich fürchte, Connor hört nicht auf mich.“ Rebecca blinzelte dem Schmied zu. „Er hat seinen eigenen Kopf.“
    Tom lief vor Zorn langsam rot an. Er ballte die Fäuste und kniff die Lippen zusammen, dann fuhr er herum.
    „Ach, und Tom?“, fragte Rebecca mit süßlichem Ton, so dass er sich umdrehte. „Lass uns dich zum Wagen begleiten.“
    „Wieso?“
    „Wir hätten gerne die Kamera.“
    Seine Röte wurde von aufrichtiger Blässe abgelöst. „Welche Kamera?“
    „Die Kamera, mit der du das Haus und uns hier unten filmst.“
    Rebecca nahm ihn am Oberarm und zog ihn mit sich die Einfahrt hinauf bis zu seinem Wagen. Connor folgte den beiden stumm. Tom zögerte mit zusammengekniffenen Lippen, dann schloss er den Wagen auf, lehnte sich hinein und baute die kleine, unauffällige Kamera, die am Rückspiegel befestigt war, ab. Connor öffnete die Hand und widerwillig legte Rebeccas Exmann die Kamera hinein.
    „Und jetzt verlass bitte unseren Grund und Boden!“
    Tom funkelte Connor an, dann stieg er ohne ein weiteres Wort in den Wagen und brauste davon.
    Als er außer Sichtweite war, beugte sich Connor zu Rebecca hinab.

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