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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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Sie rechnete mit Enttäuschung und Vorwürfen und wollte ihm mit einer Erklärung zuvorkommen. Doch statt sich mit ihr zu streiten, umarmte er sie kurzerhand.
    „Danke“, sagte er leise.
    Rebecca war völlig baff. „Wofür denn?“
    „Dafür, dass du unser Grund und Boden gesagt hast.“
    Rebecca schloss ihre Arme um seine Brust und atmete seinen erdigen Duft ein. Plötzlich ertönten Pfiffe von der Baustelle, die eindeutig einen anfeuernden Charakter hatten.
    „Okay, okay, Gentlemen“, sagte Connor, indem er Rebecca losließ. „Die Show ist vorbei.“
    Sie folgte ihm in die Küche. Wegen der Baustelle verbrachten sie die meiste Zeit in Lakefield House. Rebecca war anfangs erstaunt gewesen, wie leicht ihr das Zusammenleben mit Connor fiel, doch mittlerweile hatte sie sich schon so an das wohlige Gefühl gewöhnt, ihn an ihrer Seite zu haben, dass sie sich nichts anderes vorstellen konnte.
    „Was gibt es denn zu Essen?“ fragte sie.
    Er stockte. „Das fragst du mich ? Ich dachte, du kochst das Essen …“
    „Ich bin eine so miserable Köchin, dass ich eigentlich Niemandem zumuten möchte das zu essen.“
    „Aber die Männer erwarten etwas zu Essen. Ist es denn in London nicht üblich, seinen Handwerkern ein Mittagessen zu kochen?“
    „Keine Ahnung. Ich hatte noch nie Handwerker.“ Sie öffnete den Kühlschrank und studierte dessen nicht vorhandenen Inhalt.
    Connor zog den Prospekt des Lieferdienstes von der Kühlschrankwand. „Kommt der denn bis hierher?“
    Rebecca nickte stolz. „Gegen entsprechendes Entgelt!“
    „Vielleicht sollten wir dann einfach etwas bestellen. Das ist nicht böse gemeint, aber … man hört ja so einiges über die englische Küche.“ Er konnte sich ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen.
    Rebecca war es nur recht. Sie stellte eine bunte Auswahl an Gerichten aus der Karte zusammen und gab ihre Bestellung durch. Mittlerweile kannte man wohl ihren Namen, denn Niemand stellte mehr Zweifel daran an, dass ihre Bestellung ernst war und sich die lange Fahrt zu ihr lohnte.
    Zur Tarnung füllte Rebecca das bestellte Essen, dessen Hitze und Duft ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen ließen, in neutrale Porzellanschüsseln und verteilte sie auf dem großen Esstisch, so dass sich jeder nehmen konnte, was er wollte.
    Als die Männer und Selma sich ihre Plätze gesucht hatten, linsten sie neugierig in die Pötte.
    „Was ist das?“, fragte Errol, Connors jüngster Bruder, in dessen kinnlangem hellbraunem Haar zahllose Sägespäne hingen.
    „Das ist lecker“, antwortete Rebecca und schichtete sich ein Stück Lasagne, eine Spinatcannelloni und etwas gemischten Salat auf ihren Teller.
    Errol sah zweiflerisch auf.
    „Nun stell dich nicht an“, schalt Connor seinen kleinen Bruder. „Man kann auch Dinge essen, die nicht Mum oder Mary gekocht haben.“
    „Sagt wer?“
    „Sage ich!“, gab Rebecca zurück.
    Als sie zu essen begann, nahmen nach und nach alle zögerlich von den dampfenden Porzellanschüsseln. Nach zwanzig Minuten war nicht einmal mehr ein Basilikumblättchen mehr übrig.
     
    Am Abend stand sie über dem Waschbecken im Bad und versuchte sich das Harz von den Fingern zu seifen, das sie sich tagsüber bei der Arbeit mit dem Holz eingefangen hatte. Allerdings schien ihre Haut eher abzugehen als das Harz.
    „Dieses verfluchte Zeug!“ Sie warf resigniert die Seife ins Waschbecken und trocknete sich die Hände ab. „Wie zum Teufel krieg ich das ab?“, rief sie ins Schlafzimmer, worauf sie nur Connors amüsiertes Lachen vernahm.
    „Da gibt es mehrere Möglichkeiten“, meinte er grinsend.
    Sie linste aus dem Badezimmer. „Und zwar?“
    „Na ja, entweder du nimmst eine Spezialseife …“
    Rebecca kam lächelnd nur mit Top und Slip bekleidet ins Schlafzimmer. „Ich hab aber keine Spezialseife.“
    Er setzte sich grinsend auf. „Dann gäbe es natürlich noch die Möglichkeit …“ Er nahm ihre Hand und zog sie aufs Bett. „… sich willfährig meiner prometheischen männlichen Kraft zu ergeben!“
    Rebecca lachte und ließ sich von Connor ausziehen. „Davon geht das Harz ab?“
    Er schubste sie übermütig um und grinste auf sie hinab. „Ich weiß nicht, lass es uns einfach so lange probieren, bis es funktioniert.“
     
    *
     
    Am nächsten Tag ging die Arbeit weiterhin gut voran. Der Stall wuchs zusehends in die Höhe, die alten morschen Bretter wichen den frisch duftenden Buchendielen. Die großen Plastikstallfenster wurden nacheinander eingesetzt und nach

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