Laktose-Intoleranz
werden – hoffentlich! – spürbar zurückgehen und der Darm kann sich regenerieren.
Obst ist völlig unbedenklich – es sei denn, Sie haben eine zusätzliche Fructose-Unverträglichkeit.
Folgende Lebensmittel sind laktosefrei und daher gut für die Karenzphase geeignet:
Obst
Gemüse
Reis
Nudeln
Kartoffeln
Hülsenfrüchte (falls Sie sie gut vertragen)
Getreide (Berücksichtigen Sie bei Vollkornprodukten Ihre individuelle Vertäglichkeit.)
Nüsse
unverarbeitetes Fleisch
unverarbeiteter Fisch
Ei
Marmelade
Honig
Zucker jeder Art außer Milchzucker
Süßstoff in flüssiger Form
Salz
Öl
reine Gewürze (Vorsicht bei Gewürzmischungen!)
Kräuter
Lakosefreie Getränke sind beispielsweise:
Kaffee
Tee (Schwarztee, Kräutertee, Früchtetee)
Fruchtsäfte
Sojamilch und Sojadrinks
Sirup (zum Verdünnen mit Wasser)
Gemüsesaft
alkoholische Getränke (die natürlich nicht zum Durstlöschen empfohlen werden)
wichtig
Was Sie während der Karenzphase absolut meiden sollten, sind Milch und alle Milchprodukte (außer laktosefreien), alle Produkte, die Milch- oder Molkepulver enthalten, und alle industriell hergestellten Fertigprodukte.
Um die Phase des Verzichts konsequent durchzuhalten, können Sie sich einen Speiseplan für jeweils einen Tag oder – falls möglich – auch für eine ganze Woche erstellen.
Wenn es nicht besser wird?
Sie versuchen, alle Laktosequellen zu vermeiden, aber Ihre Verdauungsbeschwerden bleiben hartnäckig bestehen? Dafür kann es zwei mögliche Gründe geben:
Diätfehler: Sie verzehren, ohne es zu realisieren, weiterhin unverträgliche Laktosemengen. Hier kann Ihnen ein Ernährungstagebuch gute Dienste erweisen. Schreiben Sie gewissenhaft alles auf, was Sie essen und trinken, und überprüfen dann noch einmal sorgfältig die Zutatenliste der kritischen Lebensmittel bzw. lesen in diesem Buch nach, worin Laktose enthalten sein kann.
Weitere Unverträglichkeiten: Wenn weitere, bisher unerkannte Unverträglichkeiten bestehen, zum Beispiel eine Fructose-Malabsorption, nehmen Ihre Beschwerden während der laktosefreien Ernährung möglicherweise ab, verschwinden aber nicht völlig. Dann ist eine weitere Diagnostik erforderlich. Man sollte ebenfalls an mögliche Allergien denken, falls das vorab noch nicht ausgeschlossen wurde.
2. Stufe: Individuelle Verträglichkeit testen
Wenn Ihre Verdauungsbeschwerden während der laktosefreien Karenzzeit verschwunden oder zumindest deutlich zurückgegangen sind, können Sie mit der Testphase beginnen. Ziel dieser Phase ist, Ihre individuelle Verträglichkeitsgrenzefür Milchzucker herauszufinden; damit Sie zukünftig beschwerdefrei bleiben, aber sich dennoch nicht mehr einschränken, als tatsächlich nötig ist.
Verträglichkeitsgrenzen
Zur groben Orientierung kann man die Ausprägung der Laktose-Intoleranz in drei Bereiche einteilen:
Vertragen Sie lediglich 1–4 g Laktose/Tag, ist die Laktose-Intoleranz also ausgeprägt, müssen Sie sich tatsächlich langfristig laktosefrei bzw. sehr laktosearm ernähren. Bei den meisten Betroffenen ist jedoch noch eine höhere Restaktivität der Lactase vorhanden, sodass die ausgeprägte Laktose-Intoleranz nur selten vorkommt. Allerdings gibt es ganz wenige, die nicht einmal 1 g Laktose/Tag vertragen. Dann ist eine laktosefreie Diät unumgänglich.
Ein Brötchen mit normaler Butter zu essen, bedeutet nur eine minimale Laktosebelastung.
Wird 5–8 g Laktose/Tag toleriert, ist das eine mittlere Laktose-Intoleranz. Geringste Laktosemengen – beispielsweise in Medikamenten – können Sie getrost vernachlässigen und auch alle Lebensmittel, die nur einen geringen Laktosegehalt bzw.-zusatz haben, können in üblichen Portionen verzehrt werden. Nur stark laktosehaltige Produkte, wie beispielsweise Milchspeiseeis, sollten nicht oder nur in sehr geringen Mengen gegessen werden. Insgesamt muss die Lebensmittelauswahl nicht so akribisch sein, wie bei der ausgeprägten Laktose-Intoleranz
Verträgt man 9–12 g Laktose/Tag, ist die Milchzucker-Unverträglichkeit nur leicht ausgeprägt. Es sind noch weniger Einschränkungen erforderlich.
Die Verträglichkeitgrenze ist allerdings kein starrer Wert, sondern es hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie viel Laktose man ohne nachfolgende Beschwerden verzehren kann. Angenommen, Ihre Laktose-Intoleranz ist nach der obigen Einteilung leicht ausgeprägt. Wenn Sie nun morgens auf nüchternen Magen ein Glas kalte Milch trinken, bekommen Sie vermutlich Beschwerden, obwohl nur 12 g Laktose enthalten
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