Laktose-Intoleranz
Veränderungen, entfernte ein paar gutartige Polypen und entnahm weiteres Probenmaterial, welches zur Untersuchung in ein Speziallabor geschickt wurde. Der Gastroenterologe berichtete wenige Wochen später vom Untersuchungsergebnis. Alles sei bestens, es bestünde für mich kein Grund zur Sorge! Ich fiel aus allen Wolken, weil ich damit kaum gerechnet hatte. Ich fragte ihn, was ich denn dann habe. Er antwortete: »Haben Sie Stress oder Sorgen?«
Von Lebensqualität oder ausgewogener Ernährung konnte keine Rede sein.
Noch ein paar Jahre später, mit Anfang 30, befand ich mich bereits mitten im Berufsleben. Ich aß fast nur noch Fleisch, Kartoffeln und Brot, nachdem ich feststellte, dass ich damit keine Probleme hatte. Von Lebensqualität oder ausgewogener Ernährung konnte aber keine Rede sein. Eines Tages fand ich im Internet einen Artikel zum Thema Laktose-Intoleranz. Die Symptome kamen mir sehr bekannt vor, und so beschloss ich, mit einem Selbsttest aufs Ganze zu gehen. An einem Samstagmorgen trank ich auf leeren Magenein Glas Milch und verbrachte den restlichen Vormittag zuhause. Nach etwa 30 Minuten bekam ich leichte Schmerzen im Unterleib. Es gluckste und brodelte, wie ich es aus schweren Tagen gewohnt war. Dann, etwa eine Stunde später, setzen heftige krampfartige Schmerzen ein. Sie waren begleitet von starken, übelriechenden Blähungen. Nicht viel später musste ich endgültig auf die Toilette. Ein heftiger, wässriger Durchfall folgte. Genau das waren die Probleme, die mir 20 Jahre lang zu schaffen machten, und mir schien, dass ich nun endlich die Ursache gefunden hatte. Ich machte einen Atemtest, der in diesem Artikel beschrieben wurde, und man bestätigte mir den Verdacht: Laktose-Intoleranz. Es war, als fiele ein großer Ballast von mir ab. Nun war es raus!
Seit ich die Ursachen kenne, nehme ich Rückschläge ganz locker, denn ab jetzt habe ich es ja im Griff.
In einer Broschüre las ich, welche Speisen ich von nun an lieber meiden sollte, wo unter Umständen Milchzucker enthalten sein könnte und wo ich zukünftig – endlich wieder – sorgenfrei schlemmen konnte. Ich mied zunächst einmal alle Milchprodukte bis auf Hartkäse. Außerdem strich ich die leckere Sahnesoße, die ich als Fertiggericht manches Mal im Kühlschrank stehen hatte. In der Kantine befragte ich das Personal so oft nach Milchbestandteilen, dass sie mir mittlerweile von sich aus Auskunft geben: ›Nein, das dürfen Sie leider nicht essen. Aber wie wäre es denn heute hiermit …?‹ Sahnetorten, Milchkaffee, Fertigsoßen, ja sogar der harmlos ausschauende Soßenbinder wurde vom Speiseplan gestrichen. Mittlerweile bin ich sicherer geworden und erkenne sehr schnell, ob eine Speise für mich geeignet ist oder nicht. Schließlich habe ich auch Diätfehler gemacht und schnell bereut. Ein Eis aus der Eisdiele … schnell fand ich mich auf der Toilette wieder. Aber seit ich die Ursache kenne, habe ich ein anderes Verhältnis dazu. Ich nehme Rückschläge dieser Art ganz locker, denn ab jetzt habe ich es ja im Griff.«
Was Sie sonst noch tun können
Neben der Einhaltung einer milchzuckerfreien oder -armen Diät gibt es auch medikamentöse Unterstützung, um trotz Laktose-Intoleranz beschwerdefrei zu bleiben. Man kann nämlich die fehlende Lactase auch in Form von Pulver, als Kapsel oder Tablette zuführen. Das ist insbesondere für Menschen relevant, die regelmäßig außer Haus essen.
Lactase-Präparate
Die Beschwerden einer Laktose-Intoleranz resultieren – wie Sie schon wissen – ursächlich aus einem Mangel an Lactase. Dieser Mangel kann zumindest vorübergehend von Lactase-Präparaten beseitigt oder zumindest herabgesetzt werden. Lactase-Präparate sind rezeptfrei in Apotheken, Drogeriemärkten, Reformhäusern und bei Internetanbietern erhältlich. Lactase wird als Kapsel, Tablette oder in Pulverform vor oder während einer laktosehaltigen Mahlzeit eingenommen.
In zahlreichen Studien wurde die Wirksamkeit der Lactase-Präparate untersucht und positiv bewertet. Allerdings konnte keines der geprüften Präparate die gesundheitlichen Beschwerden, die mit einer Laktose-Intoleranz einhergehen, vollständig beseitigen. Das Auftreten von Symptomen sowie die H 2 -Abatmung konnten jedoch in den meisten Fällen signifikant reduziert werden.
Lactase wird aus einem speziellen Stamm des Schimmelpilzes Aspergillus orzae gewonnen. Das Enzym wird extrahiert und anschließend konzentriert und aufgereinigt, bis es in Pulverform vorliegt. Je
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