Laktose-Intoleranz
nach Darreichungsform wird die Lactase anschließend an Trägerstoffe gebunden und in Kapseln gefüllt, zu Tabletten gepresst oder durch Zugabe von Ballaststoffen zu einem Pulver angereichert.
Es sind sehr viele unterschiedliche Lactase-Präparate im Handel, die meisten werden als Nahrungsergänzungsmittel verkauft, lediglich bei TilactaMed-Tabletten handelt es sich um ein entsprechend geprüftes Arzneimittel. Ausschlaggebend für die Wirksamkeit ist die pro Tablette oder Kapsel enthaltene Enzymaktivität, die in FCC-Einheiten angegeben wird. Je geringer die FCC-Einheiten, desto mehr Kapseln/Tabletten muss man einnehmen, um eine bestimmte Milchzuckermenge zu verdauen. Im Allgemeinen werden 2–5 Kapseln/Tabletten pro milchzuckerhaltige Mahlzeitempfohlen. Wie viele Kapseln/Tabletten Sie tatsächlich für ein bestimmtes Lebensmittel oder eine milchzuckerhaltige Mahlzeit benötigen, müssen Sie ausprobieren. Orientieren Sie sich dabei an Ihrer individuellen Verträglichkeitsgrenze, der erwarteten Laktosebelastung und den Angaben zum jeweiligen Präparat. Die ersten Tests sollen Sie zu Hause machen, damit Sie für den »Ernstfall« z. B. bei einem Geschäftsessen gewappnet sind.
TIPP
Preisvergleich bei Lactase-Präparaten
Ausschlaggebend hierbei ist die Lactase-Aktivität pro Kapsel/Tablette, die in FCCEinheiten angegeben wird. Multipliziert man diesen Wert mit der Anzahl Kapseln/Tabletten pro Packung, so erhält man einen aussagefähigen Preisvergleich. Beispiel: Packung A und B kosten das Gleiche:
In Packung A sind 100 Kapseln à 3000 FCC enthalten, also insgesamt 300.000 FCC.
Packung B enthält 200 Kapseln à 1000 FCC, also insgesamt nur 200.000 FCC.
Im Preis-Leistungs-Verhältnis ist Packung A also besser, obwohl Packung B die doppelte Kapselmenge enthält.
Lactase-Präparate weisen im Allgemeinen eine gute Verträglichkeit auf. Einigen wird allerdings Sorbit oder Xylit zugesetzt – diese Zuckeralkohole werden von vielen, insbesondere auch Betroffenen mit zusätzlicher Fructose-Intoleranz, schlecht vertragen. Nebenwirkungen oder Beschwerden nach Überdosierung von Lactase-Präparaten sind nicht bekannt.
Falls Sie häufig außer Haus essen oder auf bestimmte laktosereiche Lieblingsspeisen nicht verzichten wollen, könnten Lactase-Präparate eine sinnvolle Unterstützung sein. Allerdings sollte sich der Gebrauch auf Einzelfälle beschränken und ersetzt in keinem Falle die laktosearme Ernährung.
Was bringen Probiotika?
Als Probiotika (pro bios = für das Leben) werden bestimmte lebende Mikroorganismen bezeichnet, die sich positiv auf die Gesundheit des Menschen auswirken. Diese Bakterien, zu denen insbesondere Milchsäurebakterien (u. a. Lactobacillus acidophilus) und Bifidobakterien gehören, werden häufig bestimmten Lebensmitteln zugesetzt, die dann als probiotische Lebensmittel bezeichnet werden. Vor allem probiotische Joghurts, aber auch andere Sauermilchprodukte, haben sich im Markt etabliert. Außerdem ist eine Vielzahl von Nahrungsergänzungen erhältlich,die Probiotika in hochdosierter Form enthalten.
Probiotische Bakterien sollen in positiver Weise auf die Darmflora wirken. Bakterien, die Milchsäure herstellen, verschlechtern damit beispielsweise die Lebensbedingungen für krankheitserregende Keime. Probiotika sollen auch Durchfallerkrankungen vermindern. Voraussetzung für diese Wirkung ist allerdings, dass die »guten Bakterien« lebend, in ausreichender Zahl und regelmäßig in den Darm gelangen. Es reicht also nicht aus, nur ab und an probiotische Lebensmittel zu verzehren.
Viele gesundheitsbezogene Wirkungen wurden Probiotika in den letzten Jahren unterstellt. Da nicht alle von ihnen bisher nachgewiesen werden konnten, findet in der Fachwelt eine kontroverse Diskussion über die Wirksamkeit statt. Eine EU-weite Neuregelung der Gesetzgebung zu nährwert- und gesundheitsbezogenen Aussagen über Lebensmittel (Health Claims Verordnung) ist seit Kurzem in Kraft. Sie stellt sicher, dass Hersteller künftig nur mit wahren und belegbaren Behauptungen für ihre Produkte werben dürfen. So darf zum Beispiel in der Werbung für Probiotika nicht mehr behauptet weren, dass sie das Krebs- oder Cholesterinrisiko senken.
Zur Frage, ob Probiotika bei Laktose-Intoleranz sinnvoll sind, gibt es unterschiedliche Studienergebnisse. Offenbar hängt die Wirkung unter anderem davon ab, welche Bakterienstämme enthalten sind und natürlich auch in welchen Mengen. Man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass die
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