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Laktose-Intoleranz

Laktose-Intoleranz

Titel: Laktose-Intoleranz
Autoren: Thilo Schleip
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Wirksamkeit entscheidend von der Darmflora des einzelnen Konsumenten abhängt. Ums Ausprobieren kommt man also nicht herum. Übrigens enthält auch gewöhnlicher Joghurt lebende »gute Bakterien « und wird von vielen Betroffenen vertragen (siehe S. → 93 ). Ein Manko bei Probiotika ist, dass sie oft große Zuckermengen enthalten. In dieser Hinsicht ist ein simpler Naturjoghurt auf jeden Fall die bessere und auch preisgünstigere Alternative.
Den Kalziumbedarf decken
    Milch und Milchprodukte stellen die wichtigsten Kalziumquellen in der menschlichen Ernährung dar. Sie sind daher von elementarer Bedeutung für die Versorgung mit diesem Mineralstoff. Kalzium wird für verschiedene Funktionen des menschlichen Organismus benötigt. So ist beispielsweise die Blutgerinnung ohne den Einfluss von Kalzium nicht denkbar. Außerdem ist Kalzium wichtig für die Erregungsleitungen der Muskeln und Nerven sowie für den Aufbau und die Stabilität des Skelettsystems. Eine ausreichende Versorgung mit Kalzium ist also für ein gesundes, langes Leben von grundlegender Bedeutung. Eine dauerhafte Unterversorgung mit Kalzium kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Wer aufgrund einerLaktose-Intoleranz Milch und Milchprodukte gänzlich meidet, setzt sich d ieser Gefahr aus!
    Die Höhe des täglichen Bedarfs an Kalzium ist in erster Linie abhängig vom Alter eines Menschen. Da der Aufbau der Knochenmasse einen erhöhten Bedarf dieses Mineralstoffs mit sich bringt, sollten junge Menschen im Alter von 15–25 Jahren rund 1000–1200 mg pro Tag zu sich nehmen. Bis zum 15. Lebensjahr ist der Bedarf aufgrund der geringeren Körpergröße und -masse etwas niedriger. Ab dem 25. Lebensjahr reichen 800–900 mg täglich aus, um den Kalziumbedarf zu decken.
    Das Mineral Kalzium ist in der Kindheit und während der Adoleszenz von großer Bedeutung, da bis zum 25. Lebensjahr die sogenannte Knochenausgangsmasse – auch peak-bone mass genannt – gebildet wird. Je höher sie ist, umso geringer ist im späteren Leben die Gefahr, an einer Knochenstoffwechselstörung wie zum Beispiel Osteoporose (Knochenschwund) zu erkranken. Aber nicht nur die Knochenausgangsmasse spielt eine Rolle bei der Entstehung von Osteoporose. Auch nimmt die Knochensubstanz bei einer Unterversorgung mit Kalzium schneller ab, als es unter günstigen Bedingungen der Fall wäre. Eine Fehlversorgung mit dem lebenswichtigen Mineralstoff ist also nicht nur eine Gefahr für Heranwachsende, sondern auch für ältere Menschen.
    Wer von einer Laktose-Intoleranz betroffen ist und auf Milch und Milchprodukte zu einem großen Teil verzichtet, sollte andere kalziumreiche Lebensmittel häufiger zu sich nehmen. Besonders pflanzliche Nahrungsmittel und Mineralwasser gehören dann möglichst oft auf den Speiseplan. Es gilt allerdings zu berücksichtigen, dass die »Kalziumausbeute« in diesen Nahrungsmitteln lediglich 30 % beträgt und damit deutlich niedriger liegt als die von Milch und Milchprodukten. Natürlicherweise kalziumreich sind beispielsweise folgende Nahrungsmittel:
    Zur Osteoporosevorbeugung ist es wichtig, sich ausreichend mit Kalzium zu versorgen.
Gemüse: Besonders viel Kalzium enthalten Brokkoli, Spinat, Lauch, Grünkohl und Sojabohnen.
Vollkornprodukte: Vollkornbrot und Vollkornnudeln sowie Haferflocken und Vollreis sollten ebenfalls öfter Verwendung finden – selbstverständlich nur dann, wenn diese verträglich für Sie sind.
Nüsse und Samen: Als Geheimtipp bei der Versorgung mit Kalzium gelten Nüsse und Samen, wie etwa Haselnüsse, Pistazien, Paranüsse und Mandeln.
Frische Küchenkräuter: Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie und Kresse weisen ebenfalls einen hohen Kalziumanteil auf.
    WISSEN
    Mit Kalzium und Vitamin D gegen Osteoporose
Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, ist eine Erkrankung im Bereich des Skelettsystems, bei der Knochensubstanzen und -strukturen stark vermindert werden. Durch die Verringerung der Knochenmasse verliert der Knochen seine Elastizität und Stabilität.
In Deutschland leiden etwa sechs Millionen Menschen, insbesondere Frauen, an Osteoporose. Sie sind besonders anfällig für Knochenbrüche und weisen häufig sichtbare Veränderungen der Wirbelkörper (»Witwenbuckel«) auf.
Ganz wichtig für den Knochenaufbau ist eine ausreichende Kalziumzufuhr, die jedoch bei Menschen mit Laktose-Intoleranz selten gewährleistet ist. Auch Frauen während der Schwangerschaft, der Stillzeit und im Verlauf der Wechseljahre haben einen erhöhten
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