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Laktose-Intoleranz

Laktose-Intoleranz

Titel: Laktose-Intoleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo Schleip
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an Zucker und stark gesüßter Speisen.
Bereiten Sie Ihre Speisen auf schonende Art zu: Kochen und Dünsten ist besser als Braten oder Grillen.
Sorgen Sie für ausreichend Bewegung, aber meiden sie Überanstrengung: Sie hemmt die Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper.
Der Darm profitiert von Sport und Bewegung: Ausdauertraining und eine aktive Lebensweise bringen die Darmtätigkeit in Schwung.
Vermeiden Sie Nährstoffdefizite und Ihre Folgeerkrankungen, indem Sie lebenslang auf eine ausreichende Zufuhr an Zink und Folsäure achten.
Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten viel und während der Mahlzeiten wenig.
Bemühen Sie sich – trotz der nötigen Einschränkungen – um eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung.
Verzeihen Sie sich vereinzelte Diätfehler und versuchen Sie nicht, alle Diätvorgaben auf einmal zu befolgen. Seien Sie geduldig und nachsichtig bei der Bewertung Ihrer Fortschritte.
Sehen Sie das Positive an Ihrer Unverträglichkeit: Sie sind gezwungen, sich mit Ihrer Ernährung auseinanderzusetzen und achten zwangsläufig auf einen gesunden Lebensstil. Dies kann Ihnen langfristig nur Vorteile bringen.
    Nehmen Sie sich Zeit für jede Mahlzeit: Arbeiten, Fernsehen oder Lesen sind während des Essens tabu.
    »Sahnetorten, Milchkaffee und Fertigsoßen habe ich vom Speiseplan gestrichen
    »Fast 20 Jahre hat es gedauert, bis jemand – genauer gesagt ich selbst – die richtige Diagnose fand: Laktose-Intoleranz. Erst mit Anfang 20 – ich wurde damals von der Bundeswehr eingezogen – wurden mir meine Beschwerden richtig bewusst. Appelle, Übungen, stramm stehen… Tätigkeiten wie diese stellten mich plötzlich vor ein Problem, wenn die nächste Toilette nicht in unmittelbarer Nähe war. Ich merkte, dass ich im Vergleich zu den anderen Rekruten gehandicapt war – durch spontan auftretenden Stuhldrang, starke Blähungen und Durchfall.
    Der Bundeswehrarzt meinte, ich sei aufgeregt und von der Situation überfordert.
    Ich wendete mich an unseren Bundeswehrarzt, doch er fand nach kurzer Untersuchung nur eine Erklärung: psychosomatische Störung! Ich sei aufgeregt, vielleicht stünde ich auch nicht ganz hinter der Sache und die neue Situation nach 12 Jahren Schulzeit überfordere mich. Überfordert war ich tatsächlich, jedoch nicht durch den Wehrdienst, sondern durch die Darmprobleme. Zu dieser Zeit wurde mir auch bewusst, dass ich bereits als Kind häufig über Durchfall klagte und mit meiner Mutter bereits einige Maleeinen Kinderarzt aufgesucht hatte. Man ließ mich – wie damals üblich – Kohletabletten schlucken, ohne nennenswerten Erfolg. So kamen und gingen die Beschwerden, seit ich 10 oder 12 Jahre alt war. Irgendwann habe ich meinen Eltern dann nicht mehr davon erzählt, weil mir die Prozedur – Arztbesuch, Kohletabletten, Salzstangen essen – dann irgendwann überflüssig vorkam. Ich hatte mich dran gewöhnt, von Zeit zu Zeit Durchfall zu haben, und während meiner Schulzeit konnte ich auch gut damit leben. Nicht jedoch bei der Bundeswehr. Ich quälte mich bis zum Ende der Wehrdienstzeit, bei der ich, wie mir viele Jahre später bewusst wurde, jeden Morgen ein Glas Milch trank.
    Ich quälte mich bis zum Ende der Wehrdienstzeit, bei der ich jeden Morgen ein Glas Milch trank.
    Irgendwann war es geschafft und ich begann, Physik zu studieren. Meine Beschwerden ließen wieder nach, und ich kam dank der lockeren Studienatmosphäre auch besser damit zurecht. Während der vielen Prüfungen verschärfte sich aber meine Situation. Sie dauerten teils mehrere Stunden, und lange Toilettengänge waren da ganz unpassend. Erstmals nahm ich meine Ernährung kritischer unter die Lupe, doch ich konnte keine Zusammenhänge feststellen. Ohne weitere Hilfe war mir das damals einfach nicht möglich! Helle Soßen beim Mensabesuch, hier und da ein Milchkaffee oder ein Softeis. Ich wusste damals auch nicht, dass mir das Essen vom Vorabend am nächsten Vormittag Probleme bereiten könnte. Doch genau so war es.
    Weil ich dadurch zunehmend unter Druck geriet, suchte ich meinen Hausarzt auf. Er überwies mich direkt an einen Gastroenterologen, der mir nicht nur viel Blut abzapfte, sondern auch eine Darmspiegelung empfahl. Ich stimmte der Maßnahme schweren Herzens zu und hoffte, dass nun endlich Licht in die Sache käme. Die Spiegelung war natürlich nicht sonderlich angenehm. Doch ich hatte kaum Schmerzen und auch im Nachhinein halte ich diese Untersuchung für ein notwendiges Übel. Man suchte nach krankhaften

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