Laktose-Intoleranz
sind. Wenn Sie die 12 g Laktose jedoch über den Tag verteilt im Rahmen von Mahlzeiten zu sich nehmen, bleiben Sie beschwerdefrei.
Einflussfaktoren
Laktosehaltige Speisen werden sehr viel besser vertragen, wenn man sie gemeinsammit anderen protein- oder fetthaltigen Lebensmitteln im Rahmen einer Mahlzeit verzehrt.
Sowohl sehr kalte als auch sehr heiße Temperaturen reizen den Magen-Darm-Trakt und setzen die Verträglichkeit der verzehrten Speisen herab.
Auch die Konsistenz spielt eine Rolle. Flüssige Speisen mit Milchzucker werden schlechter vertragen als feste Mahlzeiten. Der Grund dafür liegt in der unterschiedlichen Passagezeit. Eine Flüssigkeit passiert den Magen-Darm-Trakt schneller – die Verweilzeit im Dünndarm ist also relativ kurz und die Chance, dass der Milchzucker durch die Lactase aufgespalten wird geringer, als wenn der Speisebrei länger im Dünndarm verweilen würde.
Über den Tag verteilt wird mehr Laktose vertragen als in einer einmaligen Portion. Der Grund ist wiederum die Lactase, die den Milchzucker aufspalten muss. Sie schafft nur eine bestimmte Menge in einer bestimmten Zeiteinheit.
Austesten
Schrittweise und behutsam: Es empfiehlt sich, zunächst geringe Mengen laktosehaltiger Kost auszutesten und genau zu beobachten, ob eine körperliche Reaktion auftritt. Wie Sie ja nun wissen, werden kleine Milchzuckermengen über den Tag verteilt besser vertragen als eine große Menge auf einmal.
Zuordnung: Beachten Sie beim Austesten, dass die Zuordnung möglich ist. Wenn Sie nur ein laktosehaltiges Produkt pro Tag testen, ist die Zuordnung möglicher Beschwerden einfach. Auf der anderen Seite kommen Sie dann nur sehr langsam voran. Probieren Sie mehrere milchzuckerhaltige Lebensmittel pro Tag, ist die eindeutige Zuordnung erschwert, falls Verdauungsstörungen auftreten sollten. Bleiben Sie beschwerdefrei, sind Sie jedoch schneller mit der Testphase fertig. Man kann hier also keine generelle Empfehlung geben. Jeder wählt das Vorgehen, mit dem er am besten klarkommt. Wichtig ist jedoch, dass Sie ein Ernährungstagebuch führen.
Tagebuch führen: Sowohl während der Karenz- als auch während der Testphase ist das Führen eines Tagebuchs sehr hilfreich. Darin sollten Sie genau notieren, was und wie viel davon Sie gegessen haben, ob oder welche Beschwerden danach aufgetreten sind. Wenn Sie das sorgfältig machen, wird sich bald herauskristallisieren, welche Milchzuckermengen und welche Lebensmittel für Ihre langfristige Ernährung geeignet sind.
Hilfe von außen: Benötigen Sie Unterstützung bei der Ernährungsumstellung? Dann sollten Sie sich an einen kompetenten Ernährungsberater wenden. Das kann vor allem auch bei Mehrfach-Intoleranzen hilfreich sein, um sich nicht im Dschungel der Ernährungsregeln zu verzetteln. Versichern Sie sich jedoch vorab, dass es sich um einen qualifizierten Ernährungsberater handelt (z. B. DGE-zertifiziert), der sich tatsächlich mit den bei Ihnen bestehenden Unverträglichkeiten auskennt.
TIPP
Ernährungstagebuch
Mit einem sorgfältig geführten Ernährungstagebuch können Sie Ihren Essgewohnheiten auf den Grund gehen. Notieren Sie alles, was Sie im Laufe eines Tages zu sich nehmen, auf einem Blatt Papier oder in einem eigens dafür angelegten Tagebuch. Nehmen Sie dazu einfach in fünf Spalten folgende Einträge vor:
Tag und Uhrzeit
Welches Lebensmittel habe ich gegessen bzw. getrunken?
Menge
Wohlbefinden bei/direkt nach der Mahlzeit
Wohlbefinden bis zur nächsten Mahlzeit
Das Führen eines Ernährungstagebuches ist auf den ersten Blick umständlich und zeitraubend. Doch nur so können Sie sich bewusst machen, welche Speisen Sie tatsächlich verzehren, auch nebenbei und unbemerkt. Ein gut geführtes Tagebuch ist der Spiegel Ihres Ernährungsverhaltens und Ihres Wohlbefindens. Sie werden erstaunt sein, welche Zusammenhänge sich aus einer detaillierten Niederschrift herleiten lassen.
Laktosefreie Milchprodukte verwenden
Da es mittlerweile eine ganze Reihe laktosefreier Milchprodukte gibt, brauchen Sie bereits während der Karenzphase nicht auf Milch, Joghurt usw. verzichten. In diesen Milchprodukten wurde der enthaltene Milchzucker enzymatisch aufgespalten, sodass das Milchprodukt < 0,1 g Laktose/100 g enthält. Diese eventuell enthaltene minimale Restmenge kann auch bei ausgeprägter Laktose-Intoleranz nicht zu Beschwerden führen – Sie müssten auf einen Schlag 1 Liter dieser Milch trinken, um annährungsweise 1 g Laktose aufzunehmen!
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