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Lallbacken

Lallbacken

Titel: Lallbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Venske
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organisiertes Betteln gibt, sollte allen das Betteln verboten werden, sollen auch die weggesperrt werden, die keinen Sozialstaat kennen, weil sie kein Dach über ihrem Kopf haben? Oder sollen sie, wie schon vor Jahren in Bayern praktiziert, von Polizisten im Winter zwanzig Kilometer vor der Stadt auf einsamen Feldwegen ausgesetzt werden, wo sie dann auf natürlichem Wege eingefroren werden?
    Sehr viel nervender und eine unvergleichlich intensivere Belästigung als Bettler, auch wenn sie organisiert sein sollten, sind moralisierende Pfaffen und Halbpfaffen wie Hahne mitsamt ihrem Glockengeläut. Es wäre ein schöner Beitrag zum Frieden in der Gesellschaft, wenn die Bildzeitung das totale Verbot jedweder theologischen Betätigung in öffentlichen Räumen propagieren würde.
    Zu berichten ist schließlich noch von einem arbeitslosen Mann aus Afghanistan. Dieser, von Beruf Gärtner, erfuhr auf dem Arbeitsamt: nix Arbeit für Gärtner aus Afghanistan in Hamburg in Winter. Traurig wanderte der Mann zurück in seine Unterkunft. Zwei Stunden später wird er von Mitbewohnern ans Telefon gerufen: »Ja, guten Tag, entschuldigen Sie bitte vielmals die Störung, hier ist das Arbeitsamt, aber wir hätten da möglicherweise was sehr Interessantes für Sie. Würde es Ihnen denn etwas ausmachen, morgen noch mal bei uns hereinzuschauen? Sie brauchen keine Nummer zu ziehen, kommen Sie gleich hoch ins Zimmer soundso, wir freuen uns.«
    Und was macht er jetzt, der Gärtner aus Afghanistan?
    Jetzt hört er beim Landesamt für Verfassungsschutz Telefongespräche ab.
    Die Bundesregierung ist wirklich ein opulentes kaltes Buffet. Und Lallbacke von der Leyen ist darauf die Petersilie.

8
Verbraucherschutzministerium: Analogkäse erlaubt, Sterbehilfe verboten
    »Biogemüse« oder »Bioobst« – was für eine Perversion!
    Sinnvoll wäre es, alles, was nicht »bio« ist, zu kennzeichnen: Dieser Salat ist schadstoffbelastet und verursacht Durchfall. Diese Möhren enthalten Pestizide und können Krebs verursachen. Diese Äpfel sind gespritzt und gewachst und übelkeiterregend. Diese Trauben enthalten Nitrat und machen impotent.
    Verbraucher sollten davon ausgehen können: Alle nicht abschreckend gekennzeichneten Lebensmittel müssen »bio« sein. Und solange das nicht der Fall ist, sollte auf allen Lebensmitteln wenigstens der Hinweis kleben: Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefährdet Ihre Gesundheit.
    Immerhin: Der Trend geht zu Biosupermärkten, und wenn die Entwicklung weiterhin so rasant vorankommt, ist alsbald mit dem Zusammenbruch des medizinisch-pharmazeutischen Marktes wegen der Gesundheitsexplosion zu rechnen.
    Für die Endverbraucher ist es besonders wichtig, stets den deutschen Bauern im Blick zu behalten. Das Bauernvolk ist ein hartherziges Pack, das hatte die Geschichte bewiesen, und mehrere Bauern zusammen bilden eine Schweinebande. Jeder, der mal auf der Flucht war oder Heimatvertriebener und der einen Bauern um einen Bissen Brot gebeten hat, hat es nicht vergessen: Meide den deutschen Bauernhof. Es sei denn, du besitzt eine Schusswaffe oder ein bisschen Familienschmuck. Für deinen Ehering darfst du möglicherweise sogar den bäuerlichen Abort benutzen. Bringst du einen wertvollen Teppich oder einen Flügel mit, kannst du darauf hoffen, den Bauernhof mit drei Möhren oder zwei Eiern zu verlassen, ohne dass dich der Hofhund beißt. Niemand muss sich aufgerufen fühlen, Mitleid für die an Rinder-Schweine-Hühner-Sprossen-Krisen ach so unschuldigen Landwirtschaft zu empfinden: Bauern nahmen um ihrer Profite willen seit Jahrzehnten eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung billigend in Kauf.
    Auf Unkenntnis kann sich dabei kein Bauer herausreden – schließlich haben alle ihren Beruf gelernt, ein großer Teil hat sogar ein Diplom in der Tasche. Das sind nicht die lieben dummen Bauern, die von einer heimtückischen Industrie betrogen werden, während sie im Fernsehen nach einer opferbereiten Ehefrau suchen: Der Bauer ist nach dem Auto der größte Umweltverbrecher, darüber täuschen auch keine Traktorendemos hinweg. Im Gegenteil, man muss sich doch fragen: Wieso können Landwirte eigentlich nicht zu Fuß demonstrieren wie andere Leute auch? Bauern im Auto sollte man sofort kopfüber in ihre Milchkannen stecken.
    Aber die Bauern sind nicht das Ende jeglicher Vernunft. Leider kann man auch konstatieren: Die dicksten Bauern haben die dümmsten Verbraucher.
    Meist fiel es auf fruchtbaren

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