Lallbacken
Überfischung, auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Tiere, und nirgends war sein Fleisch beliebter als in Japan. Möglich, dass den Japanern jetzt weniger Thuna zwischen die Stäbchen gerät.
Die Politiker haben das Entsorgungsproblem: Wohin mit der Umwelt?
Die Menschheit hat das Entsorgungsproblem: Wohin mit den Politikern?
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Bildungsministerium: Leben ist ein postnatales Problem
In Deutschland gibt es 2011 laut einer Studie der Universität Hamburg 7,5 Millionen Analphabeten – bisher wurde ihre Zahl auf vier Millionen geschätzt. »Das ist eine Größenordnung, die keine Nische darstellt«, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan dazu, und die Umstehenden zuckten zusammen ob der Präzision dieser Analyse. Diese deutsche Analphabeten-Forschung war eine große Ausnahme, denn meistens sind es ausländische Forscher und Wissenschaftler, die irgendetwas Umwerfendes herausfinden.
Da hat zum Beispiel der Traumforscher Kelly Bulkeley von der Santa Clara University in Kalifornien eine Studie zum Politikerschlaf vorgelegt. Die ergab: Republikaner leiden dreimal so häufig unter Alpträumen wie Demokraten. Laut Bulkeley lässt sich das auf einen allgemeinen Befund hochrechnen: Rechte schlafen schlechter als Linke. Denn: Konservative werden von der Realität härter gequält als Sozialisten, weil ihre politischen Bemühungen der Wirklichkeit nur selten gerecht werden. Linke hingegen schlafen gut, weil sie bereits Tagträume trainieren. Rechts würgt der Alp, bis der Morgen graut, links siegen süße Träume bis zum Morgenrot.
Deutschland hat immerhin ein Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dem stand in der Gerhard-Schröder-Ära Frau Edelgard Bulmahn vor. Ihr größter Coup: eine Castingshow der deutschen Hochschulen. Titel der Veranstaltung: »Brain up! Deutschland sucht seine Spitzenuniversitäten.«
»Brain up« – »Gehirn hoch!« Oder »Birne weich?« Oder »Rübe ab?«
Für Frau Bulmahn stand fest, »dass ein Studium nach wie vor die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist«. Da möchte man sich die schlechteste lieber gar nicht erst vorstellen. Auf jeden Fall, die Eliteuni sollte den sozialdemokratisch-neoliberalen Traum vom höher qualifizierten Arbeitslosen realisieren. Leider haben andere Ministerien versäumt, dieses Modell zu kopieren: »Hands up! Hans Eichel sucht Steuerschlupflöcher!« Oder auch: »Fuck off! Die Liberalen suchen ihre Daseinberechtigung!« Jedenfalls – für »Brain up« sollten über fünf Jahre jeweils fünfzig Millionen Euro an ausgewählte Hochschulen gezahlt werden. Im Gegenzug wurden aber erhebliche Mittelkürzungen für alle Hochschulen angekündigt. Viel mehr steht nicht bei Wikipedia über Edelgard Bulmahns Tätigkeit. Mit Bildung und Forschung hat sich die Ministerin vermutlich nicht weiter abgegeben. Aber in ihre Amtszeit fiel immerhin die Stammzellendebatte.
Im Juni 2151, also in 140 Jahren, wird in einer polnischen Zeitschrift unter dem Titel »Die Deutschen sind ausgestorben« ein Artikel veröffentlicht worden sein (das ist Futur zwei, das beherrscht heutzutage kaum noch jemand) zum Gedenken an diese letzte große politische Auseinandersetzung.
Hier der Text in Auszügen: »Schon der weithin vergessene Philosoph Nietzsche schrieb, dass bei den Deutschen die Frage, ›was ist deutsch?‹ niemals ausstirbt. Das beweist, dass dankenswerterweise auch Philosophen irren können, denn mit den Deutschen ist diese Frage letztendlich doch ausgestorben. Warum sich die Deutschen aus der Geschichte verabschiedet haben, weiß man nicht. Die Theorie, es habe sich möglicherweise um einen Ausbruch kollektiver Intelligenz gehandelt, als die Deutschen zu der Einsicht gelangten, besser könnten sie nun nicht mehr werden und es sei am deutschesten, auf dem Höhepunkt der Evolution zu verschwinden, kann wissenschaftlich nicht belegt werden.
Aber man weiß: Es gab auch Widerstand gegen diese Entwicklung.
Die Regierung plädierte zum Beispiel für Zuwanderung aus dem Ausland. Sie prägte den Slogan ›Ausländer bereichern die deutsche Wirtschaft‹, aber die Wahrheit sprach sich schnell herum: Die deutsche Wirtschaft bereicherte sich an den Ausländern. Daraufhin erklärten die meisten potentiellen Einwanderer, sie fänden es reizlos, der deutschen Industrie die Konten zu füllen und dafür als Menschen zweiter Klasse angesehen zu werden, und sie würden mit der Einwanderung lieber warten, bis die Deutschen verschwunden seien, dann wäre das Land
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