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Lamarchos

Lamarchos

Titel: Lamarchos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Stufen hinunter.
    Mit einem ungeduldigen Ausruf rannte Aleytys ihm nach.
    Er fuhr herum und sah sie an. „Lee, laß mich allein.” Er wurde nervös, wischte mit seiner Hand durch sein Haar, starrte finster in ihr Gesicht, sah den wachsenden Zorn. „Worte!”
    „Mehr als Worte.” Sie warf ihren Kopf zurück, die schwarze Mähne rieselte wie ein Vorhang aus Seide über ihre Schultern.
    „Schon gut. Laß mich nur allein. Gib mir Zeit zum Nachdenken.
    Einverstanden?” Er wirbelte herum und stapfte davon, verschwand hinter den anderen Wohnwagen.
    Sie blieb eine Weile stehen, bis ihre Füße von dem kalten, feuchten Gras schmerzten. Seufzend trottete sie die Stufen hinauf und ließ sich auf das Bett fallen. Einen Knöchel über ihr Knie gelegt, saß sie da und wischte den kalten, sandigen Schlamm mit einem Stoffet-zen ab. Als sie mit dem zweiten Fuß fertig war, saß sie träge auf dem Bett und starrte ins Dunkel.
    Das Baby bewegte sich in seinen Decken und gab ein verunglücktes Wimmern von sich.
    „Sharli-mi, Baby-mi”, summte sie und beugte sich über die kleine Gestalt. Sie hob den Kleinen an ihre Brüste und schaukelte ihn eine kleine Weile im Arm; der Deckensaum rieb über ihre Brustwarzen.
    Dann ließ sie ihn saugen.
    „Mein Sohn”, murmelte sie, plötzlich von einer glückseligen Zufriedenheit erfüllt. „Mein Kleiner. Du wirst so groß. So groß und stark. Eines Tages wirst du ein stattlicher Mann sein, Sharli-mi. Ohne die Verdrehtheit, unter der deine Mutter leidet. Ein schöner, starker Mann. Wie dein Vater. Ah, Gott, Baby, werde wie dein Vater …” Sie seufzte und setzte sich wieder, spürte das Baby warm an ihrem Körper.
    Die Stunden vergingen. Irgendwie. Sie legte Sharl in sein Bett zurück; er schlief den tiefen, angenehmen Schlaf der Zufriedenheit und eines vollen Bauches. Aleytys zog die Decke um sich und kauerte sich unglücklich zusammen, wartete auf Stavvers Rückkehr. Wenn er zurückkehren wollte.
    Der Wohnwagen knarrte und schwankte, als er die Stufen hochkam. Er zog die Plane beiseite, zögerte, dann trat er endlich in den Wagen.
    „Leyta?”
    „Hier, Miks.”
    „Gut.” Er ließ sich neben ihr nieder, zitterte, weil seine Nerven überreizt waren und die Nacht kalt war. „Ich bin ein Dummkopf, murmelte er.
    „Das glaube ich auch.” Sie berührte seine Wange. „Du frierst.
    Komm zu mir unter die Decke.”
    Er zögerte, fuhr mit zitternden Fingern über sein Gesicht.
    „Ist es nicht Zeit für dich aufzuhören, dich wie ein Junge zu benehmen? Du bist ein Mann.”
    „Was ist ein Mann?” Mit einem tiefen Stöhnen streckte er sich neben ihr aus, ließ die Decke auf sich fallen. Er zog sie in seine Arme.
    „Ich hätte nie gedacht, daß das Erwachsensein so kompliziert ist.” Er machte es sich an ihrem weichen, warmen Körper bequem und ließ die Überreste seines Ärgers aus sich herausfließen.

7
    Aleytys strich über Olelos weiches, rotbraunes Fell, als er sich an sie schmiegte, und sah Stavver zu, wie er das Feuer mit einer Schaufel voll sandigen Erdreichs erstickte. Hinter ihr war die orangefarbene Sonne eine dicke Warze am Horizont und warf übertrieben lange Schatten, die in einem stelzenden Tanz hinter Loahn und Kaie flakkerten; die beiden Männer schirrten zurücktänzelnde, unruhige Pferde an und spannten sie vor die Wagen. Sorgfältig überprüften sie den Sitz der Wagendeichseln.
    Maissa kam mit kurzen, energischen Schritten über die Anhöhe eines Hügels. Auf halbem Weg zu den Wagen herunter, ein Dutzend Schritte vom Lagerplatz entfernt, hielt sie abrupt an, ihr Gesicht unter einem übellaunigen, finsteren Blick zerknittert.
    Aleytys seufzte. Die Vorzeichen deuteten auf eine mörderische Konfrontation hin; vorausgesetzt, sie informierte Maissa darüber, daß ihre Pläne geändert werden mußten. Sie zögerte, widerwillig, sie wollte den Konflikt nicht beschleunigen; dann atmete sie tief ein und rief: „Leyilli.”
    Maissa riß ihren Kopf herum, und der finstere Blick vertiefte sich, als sie sich auf Aleytys konzentrierte. Sie schoß hügelabwärts, trat bösartig in das kalte, nasse Gras. Als sie den ebenen Boden des Lagerplatzes erreichte, hielt sie an, zitternd, die Arme vor ihren blo
    ßen Brüsten gekreuzt. Ihr Gesicht wirkte verzerrt, ihre Haut wölbte sich in blau verfärbten Schauern. „Was willst du?”
    Aleytys bickte zu Loahn hinüber, senkte dann ihren Blick, ließ ihre Schultern herunterhängen, bagatellisierte ihre eigene Persönlichkeit, um Maissas

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