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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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bitten lassen, zu ihnen zu kommen. Dieser Mann hat sich Mühe gegeben, daß du dich wie zu Hause fühlst.«)
    Vielleicht ist er noch nicht lange Leiter und weiß nicht, wie man sich in einer solchen Position zu verhalten hat.
    (»Ich habe das Gefühl, Steve, daß er ein As und der wichtigste Mann auf seinem Gebiet ist und daß er das weiß und handelt, wie immer es ihm gefällt.«)
    Webst kam zurück und schien ziemlich durcheinander zu sein. Er ging direkt zu seinem Schreibtisch, setzte sich und sah einen langen Augenblick auf Dalt. Ein verwirrter Ausdruck zeigte sich auf seinem Gesicht.
    »Was gibt’s?« fragte Dalt schließlich.
    »Was?« Er schüttelte sich. »Ach so, nichts von Bedeutung. Ein technisches Problem … vermutlich.« Er schwieg. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag: In der mikrobiologischen Abteilung sind heute alle sehr beschäftigt. – Kommen Sie doch mit mir in die Psychiatrie, und ich führe Sie ein bißchen herum. Ich weiß, daß Sie darauf brennen, die Mikroabteilung kennenzulernen …«
    (»Eigentlich nicht«), warf Part ein.
    »… aber auf diese Weise bekommen Sie wenigstens einen Eindruck von IMC.«
    Dalt zuckte mit den Schultern. »Ist mir recht. Gehen Sie vor.«
    Webst schien sehr erfreut, daß Dalt sich mit seinem Vorschlag einverstanden erklärte, und führte ihn durch eine rückwärtige Tür hinaus zu einem kleinen Parkplatz.
    (»Er belügt uns, Steve.«)
    Ich hatte auch das Gefühl. Glaubst du, wir bekommen Ärger?
    (»Wohl kaum. Er ist ein schlechter Lügner, es ist also unwahrscheinlich, daß er darin viel Übung hat. Er will uns nur in die psychiatrische Abteilung lotsen, spielen wir doch mit und sehen uns an, was er vorhat. Vielleicht können wir auf diese Weise die Mikroben loswerden und uns mit etwas anderem befassen. Könntest du dich irgendwie für Geisteskrankheiten interessieren?«)
    Nicht mit besonders großer Begeisterung.
    (»Du kannst auf jeden Fall ein paar Fragen dazu stellen. Zeige ein bißchen Interesse!«)
    Jawohl!
    »… schönes Wetter, wir können also die Straße über Land nehmen«, sagte Webst gerade. »Wenn es regnet, was allerdings nicht oft vorkommt, benutzen wir unser Tunnelsystem. Anfangs war eine Kuppel geplant, aber als man dann feststellte, daß sich das Wetter nur selten ändert, gab es keine ausreichenden Gründe mehr für einen solchen Kostenaufwand.«
    Das kleine Bodenfahrzeug glitt vom Parkplatz auf die Straße, und die warmen Sonnenstrahlen, eine frische Brise durch den offenen Wagen und ein voller Magen verleiteten Dalt fast dazu, einzuschlafen. Langsam fuhren sie an niedrigen Gebäudegruppen vorbei, die sehr sauber und reizvoll aussahen; zwischen ihnen gab es überall kleine verstreute Gärten.
    (»Du sollst Fragen stellen«), mahnte ihn Part.
    Schon gut. »Welche astronomische Summe mußte IMC eigentlich für ein so niedriges Stück Land bezahlen, das obendrein ganz in der Nähe des Stadtzentrums liegt, Doktor – falls ich das so geradeheraus fragen darf?«
    Webst lächelte. »Sie vergessen, daß IMC schon hier war, bevor Sie und ich geboren wurden …«
    (»Beschränken Sie sich lieber nur auf sich, mein Herr.«)
    »… und als diese Zentrale gegründet wurde, war diese Stadt noch ein kleines Dorf. Eigentlich ist Spoonerville erst um IMC herumgewachsen.«
    »Es sieht wirklich schön aus.«
    »Danke. Wir sind auch stolz darauf.«
    Dalt betrachtete einen Garten, an dem sie gerade vorbeifuhren, und fragte dann: »Was gibt’s heutzutage Neues in der Psychiatrie? Ich war der Ansicht, daß Geisteskrankheiten eigentlich der Vergangenheit angehören. Sie haben die Enzyme und …«
    »Die Enzyme kontrollieren nur die Schizophrenie – ähnlich wie Insulin Diabetik kontrollierte, bevor man mit der Impfung mit Betazellen begann. Es gibt bisher keine Möglichkeit der Heilung, und ich kann auch für die nächste Zukunft keine sehen.« Er verfiel unbewußt in einen lehrhaften Ton. »Jeder dachte, daß die Heilung unmittelbar bevorstand, als Schimmelpenninck die Enzymsubstratketten im Lymphsystem des Gehirns isolieren konnte. Aber das war nur der Anfang. Schizophrenie kommt auf verschiedene Arten und in unterschiedlichen Stufen vor mit Bruchstellen an immer anderen Stellen der Ketten und auch Umwelteinflüsse spielen hierbei eine wichtige Rolle.«
    Webst schwieg, als er den Wagen um die Ecke lenkte und vor einem automatischen Tor warten mußte, bis es sich öffnete. Sie befanden sich jetzt in einem achteckigen Hof, hier und da standen Leute, allein oder

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