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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Tarks anfänglich von Vorteil war, brachte ihnen auf die lange Sicht den Untergang. Ihr Reich hatte lange Zeit die lose, desorganisierte und exzentrische Struktur der Föderation studiert und darin Schwäche gelesen. Aber als sie nicht zu einem baldigen Sieg gelangen konnten und beide Seiten für eine lange Belagerung Stellung bezogen, begann sich die Verschiedenartigkeit der Menschheit auszuwirken, die die LaNague Charta schon lange gefördert hatte.
    Neue technische Errungenschaften auf dem Gebiet der Waffen durchdrangen schließlich die berüchtigten tarkanischen Abwehrschirme, und der Herrscher der Tarks sah plötzlich seinen Hofplaneten von terranischen Schlachtschiffen umringt. Er war der siebte Nachkomme des Herrschers, der den Krieg begonnen hatte, und getreu der tarkanischen Tradition mußten die um ihn versammelten höheren Adligen ihn und seine Familie vor der Übergabe mit dem Blaster zu Asche verbrennen. Und so starb dann in allen Ehren – nach Tarkanischer Auffassung – das königliche Geschlecht aus.
    Auf den Krieg folgte die erwartete Jubelfeier. Die Zeit des Krieges, der fünfhundert Jahre gedauert hatte, war vorbei, und die Föderation hatte sich als unverwüstlich und schlagkräftig erwiesen. Natürlich waren Wunden zurückgeblieben. Der Krieg, den Generationen miterlebt hatten, hatte Milliarden Menschenleben gefordert, und auf beiden Seiten blieben praktisch menschenleere Planeten zurück. Aber die Verluste ließen sich nicht allein in sichtbaren Dingen messen. Die lange Auseinandersetzung hatte den Terranern etwas geraubt.
    Als die Siegesbegeisterung abflaute, zog sich die Menschheit in sich zurück. Zuerst war es unmerklich, aber dann wurde es den Beobachtern und Chronisten immer deutlicher, daß der Expansionsbetrieb der terranischen Rasse aufgehört hatte. Forschungsunternehmen entlang der galaktischen Peripherie und tiefer in die Galaxie hinein wurden zurückgestellt, auf unbestimmte Zeit hinausgezögert. Die Ausweitung der Grenzen des besiedelten Weltraums kam sozusagen zum Stillstand.
    Der Mensch hatte gelernt, durch den Weltraum zu eilen und triumphierend von Stern zu Stern zu springen. Er hatte Fehler begangen, aus ihnen gelernt und hatte sich immer weiter vorwärts bewegt – bis zum Terra-Tarkanischen Krieg. Dem Drang, sich auszudehnen, war Einhalt geboten worden, und der war dann verkümmert. Die Menschheit kehrte sich nach innen. Der Mensch folgte einer unausgesprochenen und unbewußten Weisung und beschränkte sich darauf, den heimatlichen Herd zu pflegen. Die Tarks waren befriedet worden, man hatte sie sogar in die Föderation eingegliedert und ihnen eine zweitklassige Repräsentation erlaubt. Sie stellten nicht länger eine Bedrohung dar.
    Aber wie war es draußen in dem unbekannten Teil der Galaxis? Vielleicht existierte irgendwo dort draußen eine kriegerische Rasse. Vielleicht lag schon der nächste Krieg in der Luft. Zieht euch zurück, schien die Weisung zu sagen. Ruht euch für eine Weile aus und stärkt euch.
    Aber eine Stärkung wurde nie spürbar, zumindest nicht in einem produktiven Rahmen. Gegen Kriegsende waren die Terraner und ihre Verbündeten durch ein weitreichendes Netz von Haas-Schleusen miteinander verbunden, und konnten sich gegenseitig besser erreichen als je zuvor. Hätte sich die Föderation damals in der Hand von Opportunisten befunden, hätte ein neues Imperium geschaffen werden können. Aber das Gegenteil war eingetreten: Die Vertreter der Föderation widerstanden getreu der Charta dem Drang, die Nachkriegszeit dazu zu nutzen, sich über die Mitgliedsplaneten auszubreiten. Vielmehr drängten sie auf eine Normalisierung und arbeiteten daran, den zentralistischen Tendenzen entgegenzuwirken, die jeder Krieg mit sich bringt.
    Sie waren zu erfolgreich. Wie gewünscht lockerten die Planeten ihre Bindung an die Föderation, begannen aber dann damit, ihre eigenen Enklaven, Bündnisse und Staatenbünde zu bilden, die zusammengehalten wurden durch gegenseitige Handelsund Schutzabkommen. Sie waren in ihren eigenen Sektoren beschäftigt und vergaßen darüber die Föderation fast völlig.
    Es war diese Aufspaltung, verbunden mit dem fehlenden Expansionsdrang, die den Politologen die größte Sorge bereitete. Sie sahen eine wachsende Entfremdung zwischen den planetarischen Enklaven voraus und eine daraus resultierende offene Feindschaft. Ihrer Voraussage nach würde es ohne die Rolle der Föderation als Zentrum für alle Motivationen und Ambitionen der Menschen zu

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