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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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bei Ihrem Lastwagen liegenzulassen, denn sonst wären Sie bei der Explosion mit Sicherheit verletzt, wenn nicht sogar getötet worden.«
    Junior nickte und tastete behutsam nach seinem geschwollenen Gesicht. »Ich auch.«
    Er hatte den Lastwagen rund hundert Meter vom Stadtzentrum entfernt abgestellt. Die Einwohner mußten die Explosion gehört haben und hatten dann das Feuer gelöscht. Juniors Blick blieb an einer vertrauten Gestalt hängen: Bill Jeffers stand etwas abseits, in seiner Hand hielt er noch den leeren Feuerlöscher. Jeffers spürte, daß Junior ihn beobachtete und drehte sich zu ihm um.
    »Ich möchte, daß Sie wissen, daß ich nichts mit dieser Sache zu tun habe, Finch«, sagte er. »Auch wenn Sie alles tun, mich aus dem Geschäft zu bringen.«
    »Wissen Sie was, Bill«, meinte Junior leise. »Ich glaube Ihnen. Und das letzte, was ich will, ist, Sie aus dem Geschäft zu bringen. Ich möchte nur einige Ihrer Ansichten ändern.«
    »Sie wollen mich dazu bringen, einen Haufen Wilder in meinem Laden essen zu lassen!«
    »Ich werde Sie zu nichts zwingen«, erwiderte Junior, bemüht in Gegenwart der anderen Einwohner, die mit gespitzten Ohren zuhörten, einen ruhigen und vernünftigen Ton beizubehalten. »Wie immer Sie sich auch entscheiden, es ist ganz allein Ihre Entscheidung. Ich möchte nur, daß es sich für Sie lohnt, die Dinge auf meine Art zu sehen.«
    Jeffers suchte nach einer Antwort. Da ihm nichts Passendes einfallen wollte, drehte er sich um und ging davon.
    »Nun, ob Sie ihn zwingen oder nicht, spielt wohl kaum mehr eine Rolle«, begann Heber, der Jeffers nachblickte. »Ohne den Lastwagen ist Ihr Plan gelaufen.«
    Junior nickte langsam und sah dabei ziemlich wütend aus. »Ich glaube auch. Peck wird mir nie im Leben Geld für einen neuen Wagen geben, und ich kann es ihm noch nicht einmal verdenken.«
    »Vielleicht kann man sich etwas anderes einfallen lassen«, tröstete ihn Heber. Seine Augen waren auf den Horizont gerichtet.
    »Zum Beispiel?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich weiß es noch nicht genau. Aber man kann immer hoffen.«
    »Sicher. Nur hat die Hoffnung allein bekanntlich eine äußerst niedrige Erfolgsbilanz.«
    Heber lachte. »Da stimme ich Ihnen zu. Und da es nicht so aussieht, als ob Sie es heute noch bis Zarico schaffen, brauchen Sie einen Platz, wo Sie die Nacht verbringen können. Kommen Sie mit in mein Büro. Sie können dort schlafen.«
    Schweigend gingen Sie zurück zur Stadt. Als sie wieder im Büro waren, breitete Heber zwischen Schreibtisch und der Wand ein Klappbett aus. »Ich schlafe gelegentlich hier unten, wenn es oben zu heiß wird.«
    »Wollen Sie sagen, Sie besitzen keinen Temperaturregler?« fragte Junior.
    Heber schnaubte verächtlich. »Die Menschheit ist zwar in der Lage, von einem Stern zum anderen zu fliegen, aber weder in diesem Haus noch in einem anderen in ganz Danzer gibt es Temperaturregler. Sie müssen sich an den Gedanken gewöhnen, Mr. Finch, daß sich die Leute hier draußen nur mühsam durchbringen. Sie werden hier zwar hin und wieder einen Lastgleiter sehen, aber das sollten Sie nicht mit Wohlstand verwechseln – für einige Farmer sind sie unerläßlich. Wir leben ungefähr auf dem gleichen Niveau wie die Menschen auf der Erde zu der Zeit, als es noch keine Raumschiffe gab. In der Hauptstadt sieht es natürlich ganz anders aus; aber Danzer und Copia könnten genausogut auf anderen Planeten liegen. Ach, wo ich gerade von Copia spreche: ich muß ja noch einen Anruf erledigen.«
    »Wohin?«
    »Das werden Sie schon noch erfahren. Aber legen Sie sich doch jetzt erst einmal in Ihr Bett dort und versuchen Sie, etwas zu schlafen. Morgen sieht vielleicht alles ganz anders aus.«
    Junior hatte seine Zweifel, aber er nickte Heber beipflichtend zu. Als Heber gegangen war, legte er sich auf sein Bett, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und nahm sich vor, bis zu Hebers Rückkehr wachzubleiben. In der nächsten Minute war er bereits eingeschlafen.
     
    Jemand schüttelte ihn, und er öffnete die Augen. Die rötliche Morgensonne wurde langsam gelb und schickte ihre Strahlen durch das Fenster im Büro.
    »Wachen Sie auf!« sagte Heber. »Draußen wartet ein Fernsehreporter aus der Hauptstadt auf Sie.«
    Junior setzte sich ruckartig in seinem Bett auf. »Ein Fernsehreporter? Haben Sie etwa ihn gestern abend in Copia angerufen?« Heber nickte. »Ja! Und er ist förmlich aufgesprungen, als ich ihm berichtete, was passiert ist. Anscheinend glaubt er, daß es eine

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