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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Der Planet war bewohnt. Man hatte allerdings schon lange, bevor man auf die Rakoaner stieß, Spuren von intelligenten Lebewesen entdeckt. Tote Städte – feuchte, verfallene Ruinen aus Metall und Polymeren, fast gänzlich von Pflanzen überwuchert –, die auf ein hohes technisches Niveau hindeuteten, das ihre Bewohner einmal besessen haben mußten, waren auf dem Planeten verstreut. Aber es gab keine Einheimischen. Ursprünglich vermutete man, daß sie von einer Seuche oder einer biologischen Katastrophe ausgelöscht worden waren. Die Mitglieder des Forschungsteams waren erleichtert, denn intelligente Lebensformen auf Rako hätten ihre Aufgabe erschwert, da man den Planeten unter diesen Umständen nicht für Fairleigh hätte beanspruchen können.
    Sie beschlossen, sich zum Abschluß ihrer Mission eine dieser verlassenen Städte einmal näher anzusehen, die aus der Luft weniger überwuchert zu sein schien als die meisten anderen. Und dann fanden sie die letzten Rakoaner. Abgesehen von ihrer Größe – einige der Erwachsenen waren fast drei Meter groß – unterschieden sich diese humanoiden Säugetiere vom Menschen in der Hauptsache durch ihre dicke, hornige Hautschicht, die sich ständig abschuppte. Sie hatten drei Finger mit einem gegenüberliegenden Daumen, weit auseinanderstehende Augen und eine formlose Nase, die über einen lippenlosen Mund herabhing, dessen Zähne kurz, flach und blockförmig waren – ein sicheres Zeichen für einen Vegetarier.
    Und diese Wesen waren vom Aussterben bedroht.
    Schuld daran war keine Krankheit, sondern eine Geburtenrate, die sich auf ein gesundes Kind pro dreiundzwanzig Erwachsene der vorhergehenden Generation belief. Daraus ergab sich ein steiler Abfall der Bevölkerungszahl – von ehemals vielleicht fünf Milliarden auf nunmehr nur noch ungefähr dreißigtausend, von denen die meisten in dieser einen Stadt lebten.
    Damit ergaben sich für das Fairleigh-Team Komplikationen, denn plötzlich tauchten auch noch die Tarks auf und behaupteten, daß sie den Planeten schon vorher entdeckt hätten und seine Kristallvorkommen nun ausbeuten wollten. Dies war eine offensichtliche Lüge. Die Tarks hatten schon vor langer Zeit das Verfahren zur Herstellung von künstlichen Leason-Kristallen piratiert und hätten sofort damit begonnen, mit oder ohne Erlaubnis seiner Bewohner Rakos natürliche Kristallvorkommen zu plündern, wenn sie als erste dort gewesen wären.
    Dann schritt die Föderation ein. Sie erinnerte das tarkanische Reich an den Expansionsvertrag, den es vor fast zweihundert Standardjahren mit der Föderation unterzeichnet hatte. Einer der Grundsatzartikel dieses Vertrages behandelte das allgemein angenommene Vorgehen bei der Entdeckung von Welten, auf denen intelligente Wesen lebten. Da Rako in diese Kategorie fiel, war die Frage, wer ihn zuerst entdeckt hatte, irrelevant. Das Reich und Fairleigh Tubes mußten nun den Rakoanern ihre konkurrierenden Angebote für einen Handelsvertrag vorlegen mit der strengen Auflage, daß eine Zustimmung seitens der Rakoaner nur erfolgen durfte, wenn diese über alles vorher informiert wurden.
    Die Föderation ließ die Tarks nicht im Zweifel darüber, daß sie nicht zögern würde, die Interessen von Fairleigh und der Rakoaner unter Einsatz von Waffen zu schützen. Fairleigh wiederum wurde angewiesen, sich strikt an die Konventionen zu halten, oder ihr würde der Schutz der Föderation entzogen – und das nicht nur auf Rako, sondern im gesamten besiedelten Weltraum.
    So begannen die Terraner, die Tarks und der Führer der Rakoaner zu verhandeln. Und damit stellte sich ein neues Problem ein. Die Rakoaner wollten mehr als Geld und Technik als Gegenleistung für ihre Kristalle. Sie wollten eine Zukunft für ihre Rasse.
     
    »Ich vermute, daß Sie inzwischen auf dem Weg zu einer Lösung des Problems sind, Doc«, sagte Tella, obwohl er wußte, daß die Antwort negativ ausfallen würde.
    Er saß an einem Tisch Avery Chornock, dem Leiter des Forschungsteams auf Rako, gegenüber und schlürfte heißen Tee, den man ihm angeboten hatte. Er war Chornock auf den ersten Blick unsympathisch gewesen, das hatte Tella sofort gespürt. Aber er zog vor, es zu übersehen und statt dessen glaubhaft seine Rolle aus draufgängerischer, junger, prämienhungriger Friedensstifter der Gesellschaft zu spielen. Denn als solchen hatte Chornock ihn abgestempelt, nachdem er das Ermächtigungsschreiben der Fairleigh Gesellschaft gelesen hatte.
    »Wir sind weit von einer

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