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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Menschen noch soweit ähnelte, daß es auf das Gas reagierte.
    Als das Röhrchen leer war, ließ er es zurück in seine Tasche gleiten und atmete tief ein.
    »Welche Macht hat Proska?« fragte er wieder.
    »Räder in Rädern, Bendreth«, vernahm er die übliche Antwort.
    Easly fluchte leise und wollte schon aufstehen, als er bemerkte, daß der Bettler zu schwanken begann.
    »Mir ist schwindlig, Bendreth. Ich glaube, es ist der Rauch, den du machst.«
    »Entschuldige bitte«, sagte Easly und lächelte schwach. Ein leichtes Schwindelgefühl war die einzige Nebenwirkung der Droge. Er trat die Zigarre auf dem Boden aus.
    »Vielleicht hast du meine Frage nicht richtig verstanden«, meinte er vorsichtig. »Ich wüßte gern, welche Macht Mr. Proska besitzt.«
    »Es ist eine Macht des Geistes«, antwortete der Vanek und legte einen Finger auf seine Stirn.
    Na also!
    Eine volle Stunde später kehrte Easly zu seinem Gleiter zurück und stieg in die Luft auf. Selbst mit Hilfe des Gases war es schwierig gewesen, dem Vanek konkrete Informationen zu entlocken; ihr Verstand funktionierte auf eine so vorsichtige Weise, daß er schon fast selbst wie ein Vanek hatte denken müssen, bevor er die Antworten bekam, die er hören wollte.
    Aber nun hatte er diese Antworten, und sein neuerworbenes Wissen veranlaßte ihn, direkten Kurs auf den Raumhafen zu nehmen. Sein Gepäck befand sich noch im Hotel, und von ihm aus konnte es ruhig dort bleiben. Es gab nur eins, was er jetzt wollte, und das war, diesen Planeten so schnell wie möglich verlassen.
    Sein Gesicht zeigte einen düsteren Ausdruck, als er den Gleiter auf dem Mietplatz absetzte und zum Raumhafen ging, um sich einen Platz im nächsten Schiff von hier weg zu sichern. Das Geheimnis um Junior Finchs Tod und Proskas teuflische Psi-Begabung war nun gelöst. Er schauderte bei dem Gedanken, Proska jetzt über den Weg zu laufen. Der kleine Mann war kein einfacher Psi-Killer, wie Easly ursprünglich vermutet hatte. Nein, was Cando jemandem zufügen konnte, war weitaus schlimmer.
    Larry Easly hatte Angst. Er war schon oft mit der Gefahr konfrontiert gewesen – bei Nachforschungen im vergangenen Jahr hatte ihm sogar einmal ein Leibwächter die Mündung seines Blasters über das rechte Auge gehalten und gedroht, abzudrücken –, aber das alles hatte niemals eine solche Wirkung auf ihn gehabt wie sein jetziges Wissen über diesen Cando Proska. Es war anders. Überall lauerte die Gefahr, sie konnte jeden Augenblick und ohne Vorwarnung zuschlagen. Und es gab keine Möglichkeit der Gegenwehr.
    Er wußte nicht, wie weit Proskas Geistesmacht reichte. Mußte er in die Nähe seines Opfers kommen, um seine Macht entfalten zu können, oder brauchte er nur irgendwo still dazusitzen und beliebig zuzuschlagen? Jede dunkle Ecke stellte jetzt eine Gefahr dar. Seine Handflächen waren feucht, sein Magen fühlte sich an, als greife etwas Kaltes und Scharfes nach ihm, und die Haare in seinem Nacken standen zu Berge.
    Er war fast trunken vor Erleichterung, als er auf der Anzeige am Reservierungsschalter lesen konnte, daß er einen Platz im nächsten Schiff hatte, das in einer Viertelstunde Standardzeit abfliegen sollte.
    Auf dem Weg zur Anlegestelle seines Schiffes kam er an den Kabinen für Zwischenraumgespräche vorbei und beschloß, eine Mitteilung an Jo zu schicken … nur für den Fall, daß ihm etwas zustieß.
    Er betrat eine der großen, transparenten Zellen, schloß die Tür hinter sich und setzte sich an das Kommunikationspult. Der Ortscomputer informierte ihn, daß es in den IBA-Büros auf Ragna jetzt Mittag war. Nicht, daß es von Bedeutung gewesen wäre: Der Zwischenraumlaser war das schnellste bisher entwickelte Kommunikationsmittel, aber Gespräche waren immer nur einseitig möglich. Zwischen Sendung und Empfang konnten Zeitverzögerungen von Minuten bis zu Stunden vorkommen. Aber Easly hatte sowieso nicht vor, auf eine Antwort zu warten. Die Mitteilung würde in IBA automatisch aufgezeichnet werden, und Jo konnte sie abspielen, wenn sie Zeit hatte.
    Easly bemerkte den Videorezeptor vor sich und stellte fest, daß er sich in einer Sonderkabine befand, die gleichzeitig Bild wie auch Ton übermittelte. Er zuckte mit den Schultern und tippte die IBA-Ortskoordinaten ein. Er wollte eine einfache Mitteilung übermitteln und dann so schnell wie möglich zu seinem Schiff gehen. Die zusätzlichen Kosten, die er für eine solche Kabine bezahlen mußte, waren seine geringste Sorge. Ein rotes Licht leuchtete

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