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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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ging zurück zum Gleiter. Was er befürchtet hatte, war eingetreten – Mora mischte sich in seine Arbeit ein. Es hatte nicht lange gedauert, bis es soweit gekommen war. Eine Zeitlang hatte es so ausgesehen, als würde es ihr tatsächlich gelingen, sich aus allem herauszuhalten. Aber nein – das wäre wahrscheinlich zu viel verlangt gewesen! Je mehr er darüber nachdachte, desto größer wurde sein Zorn. Welches Recht hatte sie -?
    Er war schon auf halbem Weg zum Gleiter, als er feststellte, daß sich im Feuer seines Zorns ein kalter Punkt gebildet hatte, der ihm zuschrie, nachzugeben. Widerwillig, nur äußerst widerwillig, gab er nach. Vielleicht gab es wirklich noch einen anderen Weg.
    Als er Broohnin und die Flinter erreicht hatte, meinte er: »Ich möchte, daß ihr den anderen Gleiter nehmt und den Eingang zur Druckerei angreift.«
    »Mit Handblastern?« fragte Broohnin überrascht.
    LaNague nickte. »Ihr sollt niemanden verletzen, sondern nur ein bißchen Verwirrung stiften; es geht darum, daß ihr die Innenwachen aus der Stahlkammer zum Eingang lockt. Es genügt, wenn ihr einmal attackiert, dann fliegt ihr so schnell wie möglich zurück nach Primus. Bis sie einen Verfolgungstrupp auf die Beine gestellt haben, könnt ihr längst im Dolee-Bezirk untergetaucht sein.«
    »Auf mich brauchst du nicht zu zählen«, lehnte Broohnin ab. »Das ist völlig verrückt!«
    LaNague bemühte sich, ein höhnisches Lächeln aufzusetzen. »Wie könnte es auch anders sein«, stichelte er. »Ständig liegst du mir in den Ohren, daß ich in meinem Plan viel zu weich und nachsichtig vorgehe, und wenn du dann mal die Gelegenheit zum Handeln bekommst, kneifst du. Ich hätte es mir denken können. Na, dann werde ich Doc eben fragen. Vielleicht wird er -«
    Broohnin griff sich LaNagues Arm. »Das wirst du nicht tun! Du wirst mich nicht durch einen Lehrer ersetzen!« Er wandte sich an die Flinter. »Gehen wir.«
    Während sich der Flinter erhob und sich in einem weiten Kreis der anderen Seite des Druckereikomplexes näherte, fühlte LaNague, wie sich ein Arm um ihn legte. »Danke«, hörte er Mora sagen.
    »Warten wir erst ab, ob es klappt«, erwiderte er, ohne sie anzusehen.
    »Es wird schon klappen.«
    »Hoffen wir das Beste.« Im Augenblick konnte er kein freundliches Gefühl Mora gegenüber aufbringen. Vielleicht hatte sie ja tatsächlich recht, aber das änderte nichts an seinem Zorn über ihre Einmischung.
    Der Gleiter mit Broohnin und den Flintern war inzwischen außer Sichtweite auf der anderen Seite der Druckerei. Plötzlich kam er wieder in Sicht und näherte sich mit hoher Geschwindigkeit seinem Ziel. Die Alarmanlagen wurden aktiviert, und LaNague wußte, daß jetzt die Männer der Imperialen Wache ihre Verteidigungspositionen einnehmen würden, während die Druckereiwachen die Korridore besetzten und die Gewölbeeingänge automatisch schlossen. Für wenige Augenblicke erhellten kurze Blitze den Eingang zur Druckerei, und dann war der Gleiter auch schon verschwunden, mit Kurs auf Primus und die Anonymität.
    LaNague warf einen Blick auf die Uhr. Es war genau 15.26 Uhr. Er drückte auf den Auslöser in der Mitte der weißen Scheibe und machte sie damit scharf. Der Auslöser würde den Rest von allein erledigen.
    Auf die Nanosekunde genau gab der Timer den Auslöseimpuls für den Auslöser, der wiederum ein Signal an die Barsky-Box in der Stahlkammer sandte und sie aktivierte. Plötzlich war das Geld, das dort lagerte, zusammen mit einem Teil der Wände und des Fußbodens verschwunden. Das Ganze reiste exakt 1,37 Nanosekunden zurück in die Vergangenheit und erschien in der Luft über Primus in der genauen Position, die die Schatzkammer vor 1,37 Nanosekunden einnehmen sollte.
     
    »… obwohl die Behörden noch schweigsamer als gewöhnlich sind, hat es den Anschein, daß es sich bei dem ›Geldmonsun‹, der am frühen Abend fiel, um gestohlene Währung handelt, die auf geheimnisvolle Weise aus den Stahlkammern der Druckerei verschwunden ist. Soweit uns bekannt ist, wurde die Druckerei in den frühen Abendstunden von einem einzelnen Gleiter kurz attackiert; die Wachen berichten, daß das Geld zu diesem Zeitpunkt noch in den Stahlkammern lag, aber als die Kammern dann ungefähr eine Stunde nach der Flucht des Gleiters wieder geöffnet wurden, mußten sie entdecken, daß das Geld verschwunden war. Die fragliche Stahlkammer befindet sich dreißig Meter unter der Erde. Die Wände waren unversehrt, und es wurde auch kein Tunnel

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