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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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trennen, es sei denn, man bietet ihm eine hohe Summe oder etwas von entsprechendem Gegenwert dafür an. Wenn ihr also nicht wollt, daß Thrones Wirtschaft bis Ende der Woche wieder auf Tauschhandel basiert, dann schüttet weiteres Geld aus.«
    »Die Agrarplaneten haben diese Stufe mittlerweile praktisch erreicht«, meinte Cumberland. »Sie wollen kaum -«
    »Sollen die Agrarplaneten doch von mir aus ins galaktische Zentrum stürzen!« schrie Haworth, der zum erstenmal seit Beginn der Konferenz nach außen hin Emotionen zeigte. »Sie nützen uns im Augenblick nichts. Es gibt nur einen Planet, der wichtig ist, und das ist Throne. Vergeßt die anderen Außenwelten! Sie können uns nicht gefährlich werden, und je eher wir sie vergessen und unsere Rettungsbemühungen allein auf Throne konzentrieren, desto besser! Sollen die Farmer dort draußen doch weiter in ihrem Dreck kratzen. Sie können uns nicht schaden. Aber die Menschen hier auf Throne, und ganz besonders in Primus … sie könnten uns wirkliche Schwierigkeiten bereiten.«
    »Bürgerunruhen«, nickte Metep verstehend, fast dankbar. Wenn es um Unruhen und Aufstände ging, konnte er mithalten. Aber all dieses Gerede über Wirtschaft … »Erwartest du größere Unruhen?«
    »Ja, aber wie groß, das wird davon abhängen, was wir in den nächsten Wochen unternehmen. Ich möchte versuchen, alle Unruhen schon im Keim zu ersticken; aber sollten sie doch ausbrechen, müssen wir genügend Leute bereitstehen haben.« Er wandte sich an Metep. »Wir brauchen einen Exekutivbefehl von dir, Jek, in dem du den Abzug der Garnisonen von den Außenwelten anordnest. Wir können es uns sowieso nicht leisten, sie dort draußen weiter zu unterstützen, und mir wäre es lieb, wenn sie alle in der Nähe sind, falls sich die Situation zuspitzen sollte.«
    Alle Anwesenden stimmten ihm einmütig zu.
    Haworth sah sie der Reihe nach an. »Es wird ein langer, heißer Sommer werden. Versuchen wir, wenigstens so lange durchzuhalten, bis eins der Erkundungsschiffe Kontakt mit den Fremden im Perseus-Arm aufgenommen hat. Das könnte uns noch retten.«
    »Hast du schon Nachricht bekommen?« fragte Metep.
    »Nein.«
    »Was ist, wenn wir nie wieder von den Schiffen hören?« wollte Cumberland wissen. »Was ist, wenn sie nicht mehr zurückkehren?«
    »Auch das könnte uns vielleicht weiterhelfen.«
     
    »Fünfzig Mark für ein Brot? Das ist die Höhe!«
    »Dann warten Sie bis morgen, wenn Sie glauben, fünfzig Mark ist zu teuer«, erwiderte der Mann lakonisch. Er stand mit dem Rücken gegen eine nackte Wand aus Kunststein gelehnt, einen Handblaster umgeschnallt, hinter seinem Tisch, auf dem er seine Ware – ausgepackte Brote – ausgebreitet hatte. »Morgen kosten sie vielleicht fünfundfünfzig.«
    Salli Stafford fühlte sich hilflos und hatte Angst. Niemand hatte bis jetzt etwas von Vin oder den übrigen Piloten gehört; niemand vom Projekt Perseus konnte sagen, wann sie zurückkommen würden. Oder ob sie überhaupt zurückkehren würden. Sie war allein in Primus und konnte tagtäglich die Anzeichen für den Verfall sehen: immer länger und breiter werdende Risse in seinem Sozialgefüge. Sie brauchte jetzt Vin, der ihr sagte, daß alles in Ordnung war, daß er sie beschützen würde.
    Sie brauchte auch Geld. Kurz nach dem Sturz der Mark hatte sie in einer Ausgabe der Robin-Hood-Nachrichten gelesen, daß sie sofort ihr gesamtes Sparguthaben von der Bank abholen und ausgeben sollte. Sie hatte keinen Augenblick gezögert. Vin hatte ein unerschütterliches Vertrauen zu dem Verfasser der Flugblätter gefaßt, wer immer es auch sein mochte, und auch Salli vertraute ihm inzwischen. Besonders nachdem sie damals in ihrem früheren Garten gestanden und über Vins fast schon kindisch anmutenden Glauben gelacht hatte und das Geld dann doch gekommen war. Diesmal hatte sie nicht gelacht; als erstes war sie am nächsten Morgen zur Bank gegangen und hatte alles abgehoben, was noch von Vins Vorschuß übriggeblieben war.
    Das war vor genau einem Monat gewesen, und es war das Vernünftigste, was sie je in ihrem Leben getan hatte. In den ersten drei Tagen nach dem Sturz der Mark schloß praktisch die Hälfte aller Banken in Primus. Nicht, daß sie etwa bankrott waren – das wußte das Imperium zu verhindern, indem es dafür sorgte, daß jeder Kunde seine Ersparnisse in hübschen, frisch gedruckten Scheinen ausgezahlt bekam –, es lag daran, daß sie einfach keine Kunden mehr fanden.
    Aber nachdem sie einmal

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