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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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bezweifle ich ja nicht«, entgegnete Sayers. »Du hast es uns immer wieder bewiesen. Aber deshalb bist du doch nicht unfehlbar. Das bedeutet noch lange nicht, daß du gefeit bist gegen Fehler, genau wie jeder von uns. Interessieren dich auch noch andere Meinungen?«
    »Natürlich -«
    »Dann paß’ mal auf: Ich halte den letzten Teil deines Plans für gefährlich – und zwar für dich persönlich. Es gibt zu viele Unbekannte in deiner Rechnung, und du verläßt dich fast ausschließlich auf deine Überzeugungskraft in diesen Aufzeichnungen … die, wenn du mich als Profi auf diesem Gebiet fragst, niemanden vom Stuhl reißt.«
    »Ich weiß deine Sorge zu schätzen«, meinte LaNague nach kurzem Schweigen.
    Sayers wußte seinen Gesichtsausdruck zu deuten. »Aber du wirst deine Pläne nicht ändern, nicht wahr?«
    LaNague schüttelte den Kopf. »Ich muß es mit meiner Aufzeichnung versuchen, und ich glaube, sie wird die Leute überzeugen.« Er griff in seine Weste und holte eine Fünfzigmarknote hervor. »Sieh sie dir mal an!« forderte er Sayers auf.
    »Was soll damit sein?« Sayers nahm sie und sah sich ihre Vorderseite genau an, konnte aber nichts Ungewöhnliches feststellen.
    »Dann dreh sie mal um.«
    Die Rückseite war unbedruckt. »Eine Fälschung!« rief Sayers.
    »Nein. So kommen die Scheine jetzt aus der Druckerei. Denn dem Imperium geht nicht nur langsam das Keernipapier aus, sondern auch die Farbe. Es ist eine Frechheit ohnegleichen. Und fünfzig Mark sind jetzt die niedrigsten Scheine. Seit dem Sturz der Mark sind erst drei Monate vergangen, und doch hat sie schon ungefähr ihren wirklichen Wert angenommen: den des Papiers, auf das sie gedruckt wird! Drei Monate! Keiner von euch hat mir geglaubt, als ich gesagt habe, daß es so schnell gehen würde, und deshalb erwarte ich auch nicht, daß ihr mir jetzt glaubt.« Er hielt eine Videospule hoch. »Aber das hier wird funktionieren – ich verspreche es!«
    »Und wenn es nicht funktioniert?«
    »Es wird! Damit ist das Thema ein für alle Male beendet. Und vergiß nicht: Mora und die anderen dürfen hiervon nichts erfahren, bis es kein Zurück mehr gibt. Ganz besonders Mora!«
    Sayers setzte zu einer Antwort an, aber er besann sich anders, als er sah, daß Broohnin durch eine Seitentür hereinkam.
    »Es gibt Neuigkeiten von Seph Wolverton im Nachrichtenzentrum vom Projekt Perseus«, verkündete Broohnin, als er die beiden erblickte. »Dieses Erkundungsschiff hat gerade unser System erreicht und nimmt jetzt Kurs auf Throne. Der Pilot scheint sich genau an die Anweisungen zu halten.«
    LaNague fluchte innerlich. Hätte er doch nur noch einen Monat länger! Bis dahin würde das Imperium nicht mehr existieren, und es würde niemand mehr da sein, der Einfluß und Macht genug besaß, um aus den feindlich gesinnten Fremden eine Kriegsgefahr zu machen. Aber jetzt war es nicht mehr zu ändern, und vielleicht war es doch ganz gut, daß das Erkundungsschiff zu einem Zeitpunkt zurückkehrte, wo er sich der Sache noch persönlich annehmen konnte, statt sie anderen überlassen zu müssen. Ihre begrenzte Vorstellungskraft war beunruhigend, ihr Mangel an Vertrauen entmutigend. Wenn sie sich allein des Piloten annehmen mußten, würden sie unter Umständen alles verpfuschen.
    »Also gut«, seufzte LaNague. »Sag Wolverton, er soll tun, was er kann, um die Anwesenheit des Schiffes in unserem System geheimzuhalten. Natürlich wird man es irgendwann bemerken. Je näher es kommt, desto mehr Monitore werden es aufnehmen. Aber bis dahin bleibt uns wenigstens noch etwas Zeit, uns vorzubereiten.«
    »Warum denken wir uns nicht einfach etwas aus, wie wir es im Raum abschießen können?« schlug Broohnin grinsend vor. »Ich finde, damit wäre das Problem doch auf eine einfache Art gelöst.«
    LaNague schwieg entsetzt, als er erkannte, daß auch er schon diese Möglichkeit in Erwägung gezogen hatte. Natürlich hatte er sie sofort wieder verworfen, aber die Vorstellung, daß er, wenn auch nur für kurze Zeit, ähnlichen Gedankengängen wie Broohnin gefolgt war, jagte ihm Schauer über den Rücken.
    »Wir müssen ihn uns als erste schnappen«, stellte LaNague fest, ohne weiter auf Broohnins Vorschlag einzugehen. »Wir müssen mit ihm sprechen, ihn für unsere Sache überzeugen und dann dafür sorgen, daß niemand vom Imperium erfährt, wo er sich aufhält. Wenn es kein Imperium mehr gibt, kann er von mir aus jedem erzählen, was er draußen im Perseus-Arm entdeckt hat.«
    »Das ist wohl

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