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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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um ihn keine Sorgen zu machen brauchen – ich bin sicher, daß er noch genügend Kredite auf seinen Konten auf der Erde besitzt, und er hat auch mit Sicherheit schon einen Teil seiner Marken verkauft, bevor es zum großen Knall kam.«
    »Mir leuchtet allerdings immer noch nicht ein, was dieses Spielchen mit Robin Hood mit all dem zu tun hat«, bemerkte Broohnin, der sich mit den Fingern durch seinen schwarzen Bart fuhr. »Ich kann keine logische Verbindung sehen.«
    »Es gibt eine indirekte Verbindung«, entgegnete LaNague. »Wir werden die Bewohner von Throne herausfinden lassen, was man in Wirklichkeit mit ihnen gemacht hat, und dann werden wir ihnen eine Wahl anbieten: Metep oder Robin Hood.«
     
    »Und was werden wir jetzt tun?« Metep VII wanderte auf einem Halbkreis um ein Ende des Konferenztisches und rieb und knetete abwechselnd seine Hände. Die Augen in seinem gutgeschnittenen Gesicht waren von roten Rändern umschattet und trugen einen gehetzten Ausdruck. »Ich bin ruiniert! Ich bin nicht nur am Ende, ich werde auch als der Metep in die Geschichte eingehen, der die Mark vernichtete! Was tun wir jetzt?«
    »Ich weiß es nicht«, ließ sich Haworth leise von seinem Stuhl vernehmen. Metep blieb stehen und starrte ihn wie alle anderen im Raum überrascht an. Es war das erstemal, daß Haworth keinen Plan bereit hatte.
    »Das weißt du nicht?« Metep stolperte fast auf ihn zu, und auf seinem Gesicht spiegelte sich Panik wider. »Wie kannst du das sagen? Du mußt es wissen!«
    Haworth erwiderte Meteps Blick. »Ich habe nicht daran gedacht, daß etwas derartiges eintreten könnte. Und ich glaube, niemand von uns hat das.« Prüfend blickte er in die Gesichter der anderen, ohne eine Spur von Sympathie, aber auch keinen Protest, darin entdecken zu können. »Natürlich war es eine Entwicklung, mit der wir rechnen mußten, aber erst in vielleicht zehn Jahren, wenn wir bis dahin keinen neuen Absatzmarkt für die Produkte der Außenwelten gefunden hätten. Das hier hätte niemand voraussagen können. Niemand!«
    »Die Erde ist daran schuld«, warf Krager ein. »Sie versucht, uns wieder unter ihre Herrschaft zu bringen.«
    Haworth sah den älteren Mann an und nickte. »Ja, ich glaube, so könnte es gehen. Wir werden alle Schuld auf die Erde abschieben. Es müßte funktionieren … immerhin hat die Börse ihren Sitz auf der Erde. Wir können sagen, daß die Imperialmark das Opfer einer böswilligen Manipulation in einem hinterhältigen, berechnenden Versuch des Sonnensystems gewesen ist, uns wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Ja. Das müßte genügen, die Wut der Bevölkerung von uns in eine andere Richtung zu lenken.«
    »Schön«, meldete sich Cumberland, der nervös auf seinem Stuhl hin und her rutschte. »Das ist die offizielle Version. Aber was ist wirklich geschehen? Ich denke, es ist wichtig, das zu wissen. Ist die Erde nun daran schuld oder nicht?«
    Haworth schüttelte überzeugt den Kopf. »Nein. Zuerst einmal stehen die Außenwelten seit einigen Jahren bei der Erde hoch in Schulden, und der Solarkredit ist immer in Imperialmark berechnet worden – was bedeutet, daß wir ihnen heute nur noch zwei bis drei Prozent des Betrages schulden, den wir ihnen noch gestern geschuldet haben. Die Erde hat bei dem Sturz der Mark also ziemlich große Verluste zu verbuchen. Zum zweiten glaube ich nicht, daß irgend jemand in der Regierung des Sonnensystems die Intelligenz oder den Mut besitzt, sich so etwas auszudenken oder es durchzuführen.«
    »Du glaubst also, es handelt sich nur um einen Zufall?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Es ist viel schlimmer, als ich es mir in meinen schlimmsten Träumen auszumalen gewagt hätte …« Haworths Stimme verstummte. »Und was geschieht in der Zwischenzeit, während dir hier vor Angst die Hosen schlottern, mit den Außenwelten – speziell mit Throne?« erkundigte sich Krager sarkastisch. »Wir haben keinen Kredit mehr. Obwohl es nicht offiziell ist, hält man das Imperium im gesamten besiedelten Weltraum für bankrott.«
    »Zuerst müssen wir dafür sorgen, daß noch mehr Marken in Umlauf kommen«, entgegnete Haworth. »Und zwar sofort. Setzt die Duplikatoren bis zum äußersten ein. Druckt hohe Werte. Wir müssen irgendwie den Handel aufrechterhalten.«
    »Die Preise werden in die Höhe schnellen!« wandte Krager ein.
    »Sie steigen schon, während wir hier sitzen! Wer im Augenblick Wertgegenstände anzubieten hat, wird sich kaum für Imperialmarken von ihnen

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