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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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würde, waren noch unfähiger als unfähig. Primus und die umliegenden Garnisonen waren vollgestopft mit ihnen; sie waren gelangweilt, träge, und je weniger Missionen sie bekamen, desto weniger wollten sie. Wenigstens waren für sie Unterkunft, Verpflegung und Kleidung sichergestellt, ein Vorteil, den sie der Bevölkerung gegenüber zweifellos besaßen. Es kostete ein Vermögen, sie zu unterhalten, aber sie mußten jederzeit einsatzbereit stehen … es war nur noch eine Frage der Zeit, wann das Kriegsrecht verhängt wurde. Und das würde nicht mehr allzu lange dauern.
    Als am vergangenen Tag im Dolee-Bezirk ein Verpflegungsaufstand ausgebrochen war, hatte er schon gedacht, es wäre soweit gewesen. Es war entsetzlich gewesen! Der Anblick hatte ihn zurück in seine Studentenzeit auf der Erde versetzt, als er einmal um ein Haar in einen solchen Ausbruch unkontrollierter Wut geraten wäre. Wenn er nicht in Begleitung eines Kommilitonen von der Erde gewesen wäre, der eine Art sechsten Sinn für die Aufstände hatte und ihn in ein Gebäude gezerrt hätte … er wagte nicht daran zu denken, was geschehen wäre, wenn er, ein gut gekleideter Außenweltler, mitten in diesen wahnsinnigen Wirbel von Menschen gesogen worden wäre. Der Aufstand gestern war zum Glück von ein paar niedrig fliegenden Truppentransportern von der Druckerei mit ein paar gut plazierten Warnschüssen aufgerieben worden.
    Das nächstemal würde es nicht so einfach sein. Da überall die Annahme von Lebensmittelmarken verweigert wurde, mußten die Dolees langsam verhungern. Die Maschinerie der Legislative konnte die Unterstützungen nicht schnell genug anheben, wie die Preise stiegen. Und bei der großen Zahl der Menschen, die jetzt von staatlicher Unterstützung lebten, konnten die Druckereien nicht mehr so schnell die Noten liefern, wie sie gebraucht wurden. Haworth hatte schon von galoppierender Inflation gehört, aber er hätte nie gedacht, daß er es einmal mit eigenen Augen würde verfolgen können. Und jetzt, da er mit ihr konfrontiert wurde, war er zutiefst erschrocken. Sie war wie ein dicker, fetter Hund, der seinen Schwanz jagt … Sinnlosigkeit, die zum Verhängnis wurde.
    Aus diesem Grund hatte die Verpflegung der Soldaten auch die Priorität. Die Dolees hatten vorher mit ihren Stimmen einen großen Wählerblock dargestellt, aber Stimmen waren jetzt nicht mehr von Bedeutung. Bald würden statt der Gesetze Blaster bestimmen, und Haworth wollte die Männer, die mit ihnen umgingen, auf jeden Fall bei Laune halten. Sie bei Laune halten, dafür sorgen, daß sie satt wurden und sie bereithalten, daß sie im Ernstfall den Mob mit ihren hübschen kleinen Spielzeugen zurückhalten konnten. Für etwas anderes waren sie im übrigen kaum zu gebrauchen.
    Mit Sicherheit würde es ihnen nicht gelingen, den Piloten zu finden. Die Unverschämtheit, mit der die Entführung ausgeführt worden war – und im Grunde handelte es sich ja tatsächlich um eine Entführung –, das perfekte Timing und das gewagte Fluchtmanöver … das alles deutete auf Robin Hood hin. Es paßte genau zu seiner üblichen Methode. Und es ließ sich inzwischen nicht mehr bestreiten, daß Robin Hood mehr war als ein ökonomischer Störenfried und Steuerrebell; immer mehr gab er sich als ausgewachsener Revolutionär zu erkennen. Kein Bombenleger mit wild rollenden Augen, sondern ein geschickter Verschwörer, der die Krise, die das Imperium heimgesucht hatte, vorausgeahnt und sie zu seinem Vorteil genutzt hatte. Wieso hatte er es voraussehen können? Wie hatte er es wissen können? Es sei denn …
    Lächerlich! Niemand konnte die Imperiale Mark stürzen! Noch nicht einmal Robin Hood!
    Wenn sie seiner nur habhaft werden könnten! Es würde ein Segen für das Imperium sein! Wenn Robin Hood von der Bildfläche verschwand – oder besser noch, ihn im Blickfeld der Öffentlichkeit lassen und zu einem Freund des Imperiums machen –, konnte unter Umständen noch etwas gerettet werden. Haworth war sich bewußt, daß er sich gern ausführlich mit Robin Hood unterhalten hätte, wer immer er auch sein mochte … um herauszufinden, woher er seine finanziellen Mittel bezog, welches Ziel er letztendlich bei seinen ganzen Aktionen verfolgte. Es würde die interessanteste Unterhaltung seines Lebens werden, dessen war er sicher. Und danach würde es ihm ein noch größeres Vergnügen bereiten, Robin Hood zu töten.
     
    »Sind Sie Robin Hood? Ich meine, der Robin Hood?«
    LaNague lächelte, als er die

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