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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Volksverhetzung anklagt.«
    Er drückte auf den Würfel, und plötzlich drangen die Stimmen der übrigen Gäste nur noch verzerrt und verstümmelt zu ihnen vor. Man konnte kein einziges Wort mehr verstehen.
    »Sehr hübsch«, ließ sich Broohnin mit einem anerkennenden Nicken vernehmen. Augenblicklich fielen ihm mindestens ein Dutzend Einsatzmöglichkeiten für dieses überaus nützliche kleine Gerät ein.
    »Ja ja, die Flinter sind besessen von dem Wunsch, die persönliche Intimsphäre zu bewahren. Technologisch gesehen ist an diesem Würfel im Grunde nichts neu. Höchstens die Größe im Taschenformat. Nun …«
    »Wann wird das Imperium gestürzt?« Broohnin hatte die Worte halb im Spaß und doch irgendwie todernst ausgestoßen. Er mußte es wissen, und zwar jetzt. LaNague antwortete ihm mit unbewegter Miene. »Das wird noch Jahre dauern.«
    »Zu lange! Meine Männer werden nicht warten!«
    »Das würden sie aber besser.« Der Satz hing in der Luft wie eine offene Schlinge. Broohnin vermied es, etwas zu erwidern, und hielt den Blick auf sein Glas gerichtet, während er den Rest der Flüssigkeit darin herumschwenkte. Schließlich sprach LaNague weiter.
    »Die meisten Ihrer Männer sind auf Throne geboren, wenn ich recht informiert bin.«
    »Alle außer mir und noch einem anderen.«
    »Für einen sehr wichtigen Teil meines Plans brauche ich eine Gruppe wie Ihre. Es ist von großem Vorteil, wenn sie Einheimische sind. Glauben Sie, daß sie mit uns zusammenarbeiten werden?«
    »Natürlich … vor allem, wo ihnen doch keine andere Wahl bleibt.«
    LaNague schüttelte entschieden den Kopf. »Auf eine solche Mitarbeit kann ich verzichten. Ich habe Sie hierherbestellt, weil ich den Eindruck habe, daß Sie ein intelligenter Mann sind und weil wir beide uns dazu verpflichtet fühlen, dem Imperium der Außenwelten ein Ende zu bereiten. Sie haben eine Art Untergrundorganisation ins Leben gerufen – eine Infrastruktur von Leuten, die sich für ihre Sache opfern, und ich bin der Ansicht, daß auch sie das Recht haben, eine Rolle beim Sturz des Imperiums zu spielen. Aber Sie und Ihre Leute müssen nach meinen Regeln mitspielen. Der Plan erfordert begeisterten und vor allem richtig gelenkten Einsatz, und wenn das über Ihren Verstand und den Ihrer Leute hinausgeht, dann verzichte ich lieber auf Ihre Hilfe.«
    Irgend etwas stimmte hier nicht, das fühlte Broohnin instinktiv. Der andere verschwieg ihm zu viel. Etwas klang nicht aufrichtig, aber er konnte nicht sagen, was es war. Und machte der schmale Mann ihm gegenüber nicht ganz den Eindruck, als dränge ihn etwas? Unter anderen Umständen hätte er jetzt den Zurückhaltenden gespielt und so lange gebohrt, bis er genau gewußt hätte, worum es überhaupt ging. Aber dieser Bursche hier hatte Flinter in seinem Rücken, die nur auf ein Wort von ihm warteten. Und sich mit ihnen anzulegen, reizte Broohnin nun ganz und gar nicht.
    »Und wie lautet Ihr Plan jetzt? Was veranlaßt einen Tolivianer, als Revolutionär nach Throne zu kommen?«
    LaNague lächelte. »Es freut mich, feststellen zu können, daß ich Sie nicht unterschätzt habe. Mein Akzent hat mich verraten, stimmt’s?«
    »Ja. Das, und die Flinter. Aber beantworten Sie mir doch bitte meine Frage.«
    »Ich muß leider sagen, daß ich Ihnen in dieser Hinsicht noch nicht genug vertraue. Geben Sie sich vorläufig mit dem Wissen zufrieden, daß im Augenblick die Vorbereitungen dazu getroffen werden, das Imperium geräuschvoll – aber ohne Blutvergießen – zum Einsturz zu bringen.«
    »Sie sind ein Träumer und ein Dummkopf noch dazu! Sie können das Imperium nicht vernichten, ohne vorher Metep und den Fünferrat von der Bühne abtreten zu lassen. Und der einzige Weg, diese Schmeißfliegen aus dem Weg zu räumen, ist, ihnen ein Loch in ihr sauberes Gehirn zu brennen. Sie werden staunen, wie schnell dann alles auseinanderbricht! Alles andere ist reine Zeitvergeudung! Eine sinnlose Zeitverschwendung!«
    Während er sprach, hatte sich Broohnins Gesicht vor unverhohlener Wut verzogen, und in seinen Mundwinkeln hatte sich Speichel gesammelt, der drohte, in alle Richtungen zu fliegen. Seine Stimme war immer lauter geworden, und bei den letzten Worten seines kurzen Gefühlsausbruchs schrie er und hieb mit der Faust auf den Tisch. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich wieder zu fangen, und plötzlich war er froh, daß LaNague den Verzerrwürfel mitgebracht hatte.
    Der Tolivianer schüttelte langsam den Kopf. »Damit werden Sie nichts

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