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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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bringen. Die logische Schlußfolgerung: um das Imperium zu Fall zu bringen, muß man die Bürger von Throne dazu bringen, sich gegen den Staat aufzulehnen. Gegen den Staat! Nicht gegen einen Verrückten, der gewählte Staatsdiener ermordet und auf diese Weise bei den Bürgern Sympathie für den Staat weckt. Dann wird nämlich er anstelle des Staates zum Feind.«
    Ohne den zweiten Drink, der vor ihm stand, berührt zu haben, sackte Broohnin in seinem Stuhl zusammen, während in seinem Kopf ein Wirrwarr der gegensätzlichsten Emotionen herrschte. Er wußte, daß dies mit Sicherheit ein entscheidender Augenblick war. LaNague beobachtete ihn aufmerksam und wartete, ob er einen direkten Weg zum Sturz des Imperiums akzeptieren würde. Wenn er weiterhin hartnäckig auf einem Frontalangriff bestand, würde es Schwierigkeiten geben.
    »Habe ich mich jetzt klar genug ausgedrückt?« fragte LaNague, nachdem er Broohnin Zeit zum Überlegen gegeben hatte. »Sind Sie immer noch der Meinung, daß mit der Ermordung Meteps das Imperium zusammenstürzen wird?«
    Broohnin nahm einen tiefen Zug aus seinem Glas und versuchte, einer direkten Antwort auszuweichen, wobei er die Augen auf das Glas in seiner Hand gerichtet hielt. »Ich weiß nicht genau, was ich im Augenblick denke.«
    »Seien Sie bitte ehrlich. Diese Angelegenheit ist zu wichtig, als daß Sie hier Versteck spielen, nur um Ihr Gesicht zu wahren.«
    Broohnin hob ruckartig den Kopf und sah LaNague an. »Also gut – nein. Das Imperium wird nicht mit der Ermordung Meteps zusammenstürzen. Aber trotzdem will ich, daß er stirbt!«
    »Warum? Spielen persönliche Gründe eine Rolle?« LaNague schien von Broohnins Heftigkeit betroffen zu sein.
    »Nein … nichts Persönliches, sondern etwas Allgemeines. Es ist die Tatsache, daß er da ist!«
    »Und aus diesem Grunde wollen Sie den Sturz des Imperiums? Einfach weil es da ist?«
    »Ja!« Es folgte eine lange Pause.
    »Ich akzeptiere es«, meinte LaNague, nachdem er überlegt hatte. »Und ich kann es fast auch verstehen.«
    »Und Sie?« fragte Broohnin, der sich jetzt nach vorn beugte. »Warum sind Sie hier? Und erzählen Sie mir jetzt nicht, es handele sich um etwas Persönliches – Sie besitzen Geld, Macht und die Flinter in Ihrem Rücken. Die Gnome von Tolive würden sich niemals in eine solche Sache einlassen, wenn dabei nicht für sie ein Profit herausspringen würde. Was steht denn für sie auf dem Spiel? Und wie, zum Beispiel, gehen wir den Plan überhaupt an?«
    LaNague verneigte kaum merklich den Kopf, um so zu verstehen zu geben, daß er das von Broohnin verwendete »wir« durchaus zu schätzen wußte und griff dann in seine Weste, aus der er drei Fünfmarknoten herauszog.
    »Das hier ist der Schutz des Imperiums. Wir werden denen da oben und allen, die sich darauf verlassen, zeigen, wie dünn und unzuverlässig dieser Schutz in Wirklichkeit ist. Einen Teil meines Plans hat das Imperium schon für mich erfüllt.« Er nahm die älteste Note und reichte sie Broohnin. »Lesen Sie mal, was da in der unteren rechten Ecke steht.«
    Broohnin kniff die Augen zusammen und las gestelzt vor. »Auf Wunsch beim Imperialen Finanzministerium in Gold einlösbar.«
    »Und jetzt sehen Sie sich mal das Datum an. Wie alt ist diese Note?«
    Broohnin senkte den Blick und sah dann wieder auf. »Zweiundzwanzig Jahre.« Er war verwirrt und gleichzeitig verärgert darüber, daß er so verwirrt war.
    LaNague reichte ihm die zweite Note. »Diese hier ist nur zehn Jahre alt. Lesen Sie mal, was auf ihr steht.«
    »Diese Banknote gilt als gesetzliches Zahlungsmittel für alle öffentlichen und privaten Schulden und ist beim Imperialen Finanzministerium in gesetzliches Geld einlösbar.« Noch immer konnte sich Broohnin nicht vorstellen, worauf sein Gegenüber hinauswollte.
    Dann bekam er die dritte Banknote. »Diese hier habe ich erst heute bekommen. Sie ist das neueste Exemplar.«
    Broohnin begann, unverzüglich zu lesen. »Diese Banknote gilt als gesetzliches Zahlungsmittel für alle öffentlichen und privaten Schulden.« Er zuckte die Achseln und gab die Scheine zurück. »Und?«
    »Mehr kann ich Ihnen im Augenblick leider nicht sagen.« LaNague nahm den ältesten Schein und hielt ihn hoch. »Aber überlegen Sie doch mal: Vor zwanzig Jahren war dies hier doch offensichtlich Gold. Während das« – dabei hielt er den neuen Schein hoch – »nur Papier ist.«
    »Und das ist der Grund, warum Sie das Imperium stürzen wollen?« Broohnin schüttelte

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