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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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programmieren. Jetzt war es Zeit, sie in Betrieb zu setzen.
    Er befestigte eine leichte Platte an seiner Stirn und schaltete sie ein. Vor seinen Augen eröffnete sich eine Welt für sich, eine Welt aus winzigen geometrischen Formen, zu anscheinend unverständlichen Mustern und Matrizen zusammengefügt, als er sich jetzt nach vorn in die Inspektionsöffnung beugte. Mit Hilfe eines isolierten, mit einer Steckhülse versehenen Werkzeugs entfernte er eine schwarze Kugel aus der Kugelmatrize und ersetzte sie durch die andere, die er mitgebracht hatte. Die ursprüngliche Kugel legte er zur Verwahrung in die Schachtel. Dann schloß er die Inspektionsöffnung. Schon bald war er wieder zurück auf dem Korridor und begab sich in die Abteilung des Gebäudes, in das er gehörte.
    Der neue Chip würde bald in Funktion treten und die hochempfindlichen Magnetfelder verändern, mit deren Hilfe der Computer neue Informationen speicherte und alte abzurufen. Seph hatte in der Matrize eine Überschneidung angelegt, die dafür sorgen würde, daß ein gewisser Anteil der Impulse von »Sugar! Sugar!« – eine beliebte Komödie im Spätabendprogramm über einen nach Pralinen verrückten Zwerg und seine Mißgeschicke auf und zwischen den Planeten der Außenwelten – auf die Nachrichtenberichte von Radmon Sayers überleiten würde. Aufgrund seiner Berichterstattung über den »Geldmonsun« würde Sayers ohnehin schon eine ansteigende Popularität erfahren. Sie würde allerdings nur von kurzer Dauer sein, da Nachrichtenprogramme gewöhnlich nicht mit »Sugar! Sugar!« konkurrieren konnten. Was Seph Wolverton an diesem Abend getan hatte, würde die Leute, die sich mit dem Popularitätsindex beschäftigten, zu der Einsicht bringen, daß Radmon Sayers unter Umständen zum neuen Publikumsliebling werden würde und daß es vielleicht besser sei, ihm eine Sendezeit in einem der größeren Sendernetze anzubieten, das die offensichtliche Anziehungskraft des Mannes besser nutzen konnte.
    Seph sah flüchtig auf die Reihe der Videogeräte in der Monitorstation, als er daran vorbeikam. Ja, da war Sayers mit seinen Nachrichten. »… und in der Geschäftsszene: die Solarbörse erlebte heute eine gewisse Verkaufspanik, als bekannt wurde, daß Eric Boedekker, der reichste Magnat im asteroiden Minengeschäft, sämtliches Aktienkapital, sowohl seine Vorzugsaktien wie auch seinen Stammanteil aus seinem Stamm an Wertpapieren verkauft hat. Er hat die Verkäufe in den letzten Monaten nach und nach von zahlreichen Maklern getätigt und hat seine Anteile gegen Bargeld verkauft. Die Summe muß sich auf mehrere Milliarden Solarkredite belaufen! Niemand weiß, ob er sie irgendwo investiert. Aber aus Furcht, der bekanntlich smarte und skrupellose Boedekker könnte etwas wissen, das sie nicht wissen, hat eine größere Anzahl kleinere Aktionäre ihre Anteile heute ebenfalls verkauft, was zu einem plötzlichen Sinken der Aktienpreise an der Börse geführt hat. Die Situation scheint sich inzwischen allerdings wieder stabilisiert zu haben, nachdem eine Reihe von Investmentberatern und Maklerhäusern mehrmals versichert haben, daß die Sorge der Investoren unbegründet sei und die wirtschaftliche Lage der Erde gesünder als je zuvor sei. Eric Boedekker stand zu einem Kommentar leider nicht zur Verfügung.
    Nun Berichte von Throne: die Behörden haben noch keine Spur von den Entführern, die sich in der vergangenen Nacht in einer gewagten und frechen Aktion eines Imperialen Steuergeldtransports bemächtigt haben. Die Polizei berichtet, daß sie einige brauchbare Hinweise auf die Identität von Robin Hood und seinen Geächteten, wie sich die Entführer nennen, haben, aber noch nicht näher darauf eingehen möchten.
    Gestern abend wurde ich Zeuge des inzwischen schon berühmt-berüchtigten ›Geldmonsuns‹, und für diejenigen unter Ihnen, die die Sondersendung und die Wiederholungen noch nicht gesehen haben, ist sie hier noch einmal …«

DIE ROBIN-HOOD-NACHRICHTEN
     
    Die Regel von 72
     
    Sie sollten diese hübsche kleine Regel immer im Kopf haben, wenn sie versuchen, sich einen Weg durch unsere von Inflation geplagten Wirtschaft zu bahnen. Sie können augenblicklich feststellen, wann das Geld in Ihrer Tasche die Hälfte seines gegenwärtigen Wertes verlieren wird und erlaubt Ihnen, dementsprechend zu planen.
    Beispiel: Wenn die Inflationsrate konstant bei 3% liegt, teilen sie einfach 72 durch drei, und sie bekommen 24. Das bedeutet, daß bei einer Inflation von 3% die

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