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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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das Geld über den verschiedenen Bezirken von Primus abgeworfen hatten und die Kreuzer der Imperialen Wache immer näher gekommen waren. Ihr Pilot war bis auf Straßenhöhe hinuntergegangen und hatte dann einen Zickzack-Kurs auf die Stadtgrenze genommen. An einem vorher bestimmten Punkt waren die Transporter dann im Dolee-Viertel zum Stehen gebracht worden, während sich die Besatzung an den Lade- und Einstiegsluken auf den Absprung vorbereiteten. Sobald die Gleiter den Boden berührt hatten, waren die Männer hinausgesprungen und hatten sich zerstreut. Die Piloten verließen das Schiff als letzte, denn sie hatten den Auftrag bekommen, eine weitere Kurskassette einzuschieben, die die Transporter aus der Stadt hinaus steuerte und die Wachkreuzer zu einer wilden Verfolgungsjagd veranlaßte. LaNagues Pilot mußte aus irgendwelchen Gründen aufgehalten worden sein, denn Schiff Eins befand sich schon wieder in einer Höhe von drei Metern, als er endlich an der Einstiegluke erschien. Ohne zu zögern war er noch herausgesprungen und sofort weitergelaufen, als er auf der Straße gelandet war. Sie alle waren verschwunden – in Seitenstraßen, Einfahrten oder wartenden Fahrzeugen. In einem Zeitraum von wenigen Sekunden waren die entführten Transporter angekommen, hatten ihre menschliche Fracht abgeladen und waren wieder verschwunden. Nichts mehr deutete darauf hin, was sich hier soeben abgespielt hatte.
    Und jetzt waren sie alle in Sicherheit. Ja, er hatte es geschafft. Es war ein erregendes Gefühl. Und eine ungeheure Erleichterung zugleich.
    »Aber was passiert denn mit Broohnin, jetzt, wo Robin Hood da ist?«
    »Er gehört weiterhin zur Revolution«, erwiderte LaNague. »Das habe ich ihm versprochen.«
    »Hältst du immer deine Versprechen?«
    »Immer. Ich habe Broohnin einen Platz in der ersten Reihe beim Sturz des Imperiums versprochen, wenn er sorgen würde, daß seine Leute für mich arbeiten, und wenn er sich nicht in meine Pläne einmischen würde. Ich habe die Absicht, mein Versprechen zu halten.«
    »Ich glaube aber, daß Den unfähig ist.«
    »Warum hast du dich dann seiner Gruppe angeschlossen?«
    Doc Zack lachte. »Angeschlossen? Ich bitte dich! Er setzte sich mit mir in Verbindung, nachdem einige kritische Bemerkungen von mir über die kurzsichtige Politik des Imperiums an die Öffentlichkeit gedrungen sind. Wir haben uns ein paarmal getroffen und hatten hitzige Debatten. Es tat gut, einmal mit jemandem zu sprechen, der genauso gegen das Imperium ist wie ich – die meisten Angehörigen der Universitäten auf Throne sind nämlich solche Ja-Sager, die Angst um ihre Stellung haben und deshalb den sichersten Weg einschlagen, das heißt, der Regierung nach dem Munde reden und sich nur ja nicht mit der Obrigkeit anlegen. Aber ich konnte sehen, daß Broohnin im Grunde ein äußerst gewalttätiger Mensch ist, der sehr schnell außer Kontrolle gerät, und deshalb bin ich auf Distanz gegangen.«
    »Und Radmon Sayers? Wie ist er denn zu Broohnin gestoßen?«
    »Das kann ich dir nicht genau sagen, aber ich habe den Eindruck, daß sie sich schon früher kannten, bevor Broohnin von der Idee besessen wurde, das Imperium zu stürzen und Sayers ein bekanntes Gesicht in der Öffentlichkeit wurde. Aber genug jetzt über Broohnin und Sayers und mich. Erzähle mir jetzt mal etwas anderes«, forderte ihn Zack auf, der sich in seinem Sessel zurückgelehnt hatte und der nach dem dritten Glas Kornschnaps nun in einer beschwingten Stimmung war. »Hängt an dieser Robin-Hood-Pose nicht mehr, als nach außen hin sichtbar ist? Ich meine, ich sehe schon die Verbindung zu Archetypen der Rebellion und all dem, aber ich glaube, daß noch etwas anderes dahintersteckt.«
    »Und was meinst du speziell?« LaNague hatte nichts dagegen, es dem Professor zu sagen, aber er wollte sehen, ob der andere auch von sich aus die entsprechende Schlußfolgerung ziehen konnte.
    »Wie ich es sehe, ist Robin Hood der erste Schachzug in deinem umfangreichen Plan. Er soll dem durchschnittlichen Außenweltler ein menschliches Wesen aus Fleisch und Blut liefern, ein Sprachrohr für seine Unzufriedenheit. Durch die Person des Robin Hood kann er seine Aggressionen geistig erfassen und sich durch ihn abreagieren. Ist es nicht das, worauf du hinauswillst?«
    LaNague lachte. »Vielleicht. Ich denke nicht so kompliziert, wie du es gerade formuliert hast, Doc. Meine Grundidee war die, den Außenweltlern etwas Konkretes zu liefern, auf das sie reagieren können. Sie

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