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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hätte.
    Während die Transporter das Geld über den zwei Zielstädten abwarfen, hatten LaNague, Broohnin und die Flinter vier schnelle, kleine Sportgleiter bemannt, um eingreifen zu können, für den Fall, daß die Begleitkreuzer vorzeitig eintrafen. Sie sollten von der Imperialen Garnison im Süden kommen, aber es hatte, was LaNague und die anderen nicht wußten, eine plötzliche Änderung im Plan gegeben. Die Kreuzer waren nämlich zu einer Reparaturstation in Paramer selbst beordert worden und sollten von dort aus direkt zum Steuerdepot fliegen.
    LaNague und seine drei Helfer hatten mit wachsender Unruhe auf die Ankunft der Kreuzer gewartet, bereit, ihnen entgegenzufliegen und sie von den Transportern abzulenken. Es war ein gewagtes Unternehmen, aber ihre kleineren Schiffe waren schneller und wendiger und konnten es mit jedem Kreuzer aufnehmen. Die vier wußten allerdings nicht, daß währenddessen die Begleitkreuzer auf einen Transporter stießen, gerade als dieser das letzte Geld über dem Stadtzentrum von Paramer abwarf. Die Jagd war kurz und der Kampf aussichtslos für die Männer im Transporter, der schließlich als brennendes Wrack ins Meer stürzte.
    »Aber sie haben doch nur ihre Pflicht getan«, erinnerte Radmon Sayers, der Broohnin aufmerksam beobachtete.
    »Und unsere Pflicht ist es, die Rechnung wieder auszugleichen! Wenn wir es nicht tun, glauben sie, daß sie unsere Leute einfach abschießen können, wenn sie sie erwischen. Wir sind es uns selbst und diesen vier toten Männern schuldig!«
    »Wir alle haben gewußt, was wir riskierten, als wir gestern abend aufgebrochen sind«, warf LaNague ein, und die Müdigkeit verlieh seiner Stimme zusätzliche Schärfe. »Wir alle wußten, daß jeder von uns Gefahr läuft, irgendwann einmal nicht mehr zurückzukehren. Und diese Nacht ist es passiert. Es war Pech – schreckliches, gemeines und ungerechtes Pech, daß der genaue Plan, dem die Begleitkreuzer jetzt schon Monate gefolgt sind, gestern abend plötzlich geändert wurde.«
    »Pech?« konterte Broohnin wütend. »Was interessiert diese toten Männer, ob es Pech war oder nicht!« Er wandte sich an Doc Zack und Sayers. »Ich sage, wir werden uns rächen. Ich fordere, daß wir sofort darüber abstimmen!«
    »Vergiß es, Den«, sagte Doc leise. »Darum geht es jetzt nicht.«
    »Worum geht es dann?« fragte Broohnin, der die Anwesenden mit einem durchbohrenden Blick musterte. »Wohin bringt uns das denn? Was haben wir denn schon erreicht, außer ein paar Spielchen, die wir veranstaltet haben, und den Toten von gestern? Sind wir unserem Ziel, dem Sturz des Imperiums, auch nur einen Schritt nähergekommen? Wenn ja, dann zeigt mir doch bitte wie und wo, und ich werde auf der Stelle den Mund halten!«
    »Vorhin hast du etwas anderes verlangt«, entgegnete Doc Zack, kühl und beherrscht wie üblich. »Du willst Mörder aus uns machen. Wir steigen ab. Ich möchte sicher sein, daß ihr euch dessen bewußt seid, bevor wir irgendeine Entscheidung treffen.«
    Broohnins Bart verbarg seine Züge, aber man konnte sehen, daß sein Mund nur noch ein schmaler Strich war. »Und ich möchte, daß ihr« – dabei zeigte er auf Doc und Sayers – »wißt, daß ich nicht die Absicht habe, für ihn da zu sterben!« Sein Finger war jetzt auf LaNague gerichtet. Nach einem letzten Blick auf alle Anwesenden drehte er sich um und ging hinaus.
    »Er hat recht«, ergriff LaNague das Wort, nachdem er den Raum verlassen hatte. »Ich bin wirklich verantwortlich für den Tod dieser Männer. Sie folgten meinen Befehlen, als sie starben. Wenn ich gestern abend alles sorgfältiger überprüft hätte, dann säßen diese vier jetzt hier mit uns zusammen und würden feiern.« Er stand auf und ging hinüber zu dem Regal, auf dem Pierrot stand und entsprechend der Stimmung seines Herrn die Blätter hängen ließ. »Wäre ich nicht hergekommen und hätte all dies hier in Gang gesetzt, würden sie jetzt noch leben. Vielleicht hätte ich besser auf Tolive bleiben sollen.«
    LaNague hatte mehr zu sich selbst als zu den anderen gesprochen. Doc Zack und Sayers erkannten das und überließen ihn einige Minuten seinen eigenen Gedanken.
    »Irgendwo hatte Den vorhin aber doch recht«, ließ sich Zack schließlich vernehmen. »Wohin bringt uns das alles? Es ist ja ganz schön dramatisch und sehr nützlich für Leute wie Radmon, aber wohin führt es uns?«
    »Zum Ende des Imperiums.«
    »Aber wie? Ich wüßte wirklich gern, wie. Ich würde gern wissen, wenn ich

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