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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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aufgeschnappt. Es heißt, er habe am Freitag versucht, zehn Ampullen Zem an Lutus zu verkaufen. Und Lutus, umgänglicher und vertrauenswürdiger Konkurrent, der er ist, rief sogleich Yokomata an, um zu fragen, was denn los sei. Ein Zwanzigstel später ging die Nachricht durch die U-Bahnröhren, daß auf Barkhams Kopf eine Belohnung ausgesetzt ist.«
    Interessant. Da kamen eine Menge Informationen zusammen, aber keine reichte aus, um das Ganze zu einem Bild zusammenzufügen. Barkham erschien mehr und mehr als Schwein und überhaupt nicht so, wie der Klon ihn geschildert hatte. Ich dachte mir, daß ich sicher nichts zu verlieren hatte, wenn ich mal eine ganz dumme Frage stellte.
    »Sag mal, Elm … besteht auch nur die vage Möglichkeit, daß Barkham ein Agent der R.A. ist?«
    Wenn Elmero schon häßlich war, wenn er lächelte, dann war er geradezu abstoßend, wenn er laut lachte.
    »Dieser abgewichste Drecksack? Wenn Barkham von der R.A. ist, dann bin ich es auch!«
    Ich verstaute die wertlose grüne Karte und stand auf.
    »Da ist übrigens doch etwas mit der Karte«, sagte er und lächelte noch immer. »Was immer es bedeuten mag, etwas ist trotzdem darauf kodiert. Es hat allerdings nichts mit den üblichen Daten zu tun. Ich kann es herausbekommen, wenn du willst.«
    »Vielleicht später. Im Augenblick brauche ich irgendeine Waffe.«
    »Du? Du würdest doch die Seitenfront von Boedekker North auf fünfzig Meter nicht mal treffen. Du hast mehr Glück, wenn du wegrennst.«
    »Das weiß ich selbst. Aber es ist möglich, daß ich dazu keine Gelegenheit bekomme. Ich brauche irgendwas, um mich zu schützen.«
    »Hat das vielleicht mit deiner Suche nach Barkham zu tun?«
    Ich nickte. »Durchaus möglich.«
    Er rieb sich über das Kinn. »Ich schätze, ich sehe lieber zu, daß ich meine Investition schütze. Ich hab’ genau das Richtige für dich. Mach dich mal obenrum frei …«

 
10
     
    Sobald wir in der Kabine des gemieteten Flitzers Platz genommen hatten, wollte Harlow-c sofort ihre grüne Karte zurückhaben, doch ich erklärte ihr, ich brauche sie noch einige Zeit. Diese Vorstellung gefiel ihr gar nicht, aber ich ließ ihr keine andere Wahl.
    Die Konsole fragte nach unserem Zielort, und Harlow-c reichte mir die Koordinaten, die sie auf einen Streifen Papier geschrieben hatte. Ich gab ihr den Zettel zurück und bat sie, mir die Daten vorzulesen. Dazu erklärte ich, ich könnte ihre Handschrift sicherlich nicht entziffern.
    Was den Tatsachen entsprach. Es entsprach aber auch den Tatsachen, daß ich das meiste Handgeschriebene nicht lesen konnte, es sei denn, es waren nur wenige Worte und sie waren einfach und in Blockschrift notiert. Ich habe es nie gelernt. Mit Zahlen war ich ganz gut, aber Lesen war eine nutzlose Fertigkeit. Wie die meisten Menschen hatte ich keine Verwendung dafür. Aber nun hatte ich einen Klon am Hals, der lesen konnte. Ich sah keinen Grund, sie wissen zu lassen, daß ich es nicht konnte.
    Sie las die Zahlen vor, der Flitzer stieg auf, und wir waren unterwegs.
    Abgesehen von dem Hautjucken unter den Kontakten, die zu dem Brust-Zapper gehörten, mit dem Elm mich ausstaffiert hatte, war es ein angenehmer Trip. Wir redeten nicht viel, und wenn wir etwas sagten, dann achtete ich darauf, daß wir das Thema unseres Besuchs bei Yokomata am Tag vorher strikt mieden. Sie erzählte von einigen Büchern, die sie kürzlich gelesen hatte. Ich fragte mich, ob sie damit angeben oder doch nur versuchen wollte, ein Gespräch in Gang zu bringen. Für einen dummen Klon schien sie eine ganze Menge zu wissen.
    Weniger als zwei Zehntel nachdem wir Brooklyn verlassen hatten, schwebten wir über dem Maine-Reservat. Ich kann mir keinen Grund denken, warum überhaupt jemand in Maine wohnen will. Kalte Felsen, kalter Wind und kaltes Wasser. Und Bäume, jede Menge Bäume. Die Megacity war noch nicht so weit nach Norden vorgedrungen und würde es wahrscheinlich auch nie. Die Höhle befand sich genau unter uns – ein schwarzes Loch in den Küstenfelsen ein gutes Stück über der Gezeitenlinie.
    Ich ließ den Flitzer runtergehen und aufsetzen und wandte mich zu ihr um.
    »Noch einmal: Was haben Sie hier getan?«
    »Ich nahm den Kasten, den Kyle mir gegeben hatte, und trug ihn hinunter zur Höhle.«
    »Wie groß war der Kasten?«
    »Etwa so groß.« Sie deutete mit den Händen einen Behälter von 25 mal 10 Zentimetern an – gerade die richtige Größe für einhundert Ampullen Zem. »Ich brachte den Kasten rein, und eine Stimme

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