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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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holen.«
    Ein Schluchzen: »Ich gab … sie ihm.«
    »Aber trotzdem hat er dies mit dir getan.«
    Ein weiterer Versuch, zu nicken, dann ein Aufheulen. »Lektion!«
    Richtig. Eine überzeugende, gründliche Lektion. Der Mann vom Mars hatte den Ruf, gnadenlos zu sein, und wenn dies hier bekannt wurde, dann würde wohl niemand je wieder versuchen, ihn übers Ohr zu hauen.
    »Demnach hat er jetzt das Zem und sein Geld.«
    »Kein Geld … er denkt, Yoko … hat es.«
    Was bedeutete, daß, soweit es den Mann vom Mars betraf, das Geschäft gelaufen war. Yokomatas Mann hatte versucht, ihn auszutricksen, aber das war erledigt worden. Der Mann vom Mars hatte nun die gesamte Menge Zem, für die er bezahlt hatte, und befand sich zweifellos in diesem Moment auf dem Weg zum Mars.
    Aber Yokomata hatte die Bezahlung nicht. Sie hatte den geforderten Preis nie bekommen. Und sie wollte das Geld haben, ehe bekannt wurde, daß ihre Nummer Eins sie betrogen hatte. Sie würde eine ganze Menge Gesicht verlieren, wenn sie am Ende ohne Zem, ohne Bezahlung und ohne Barkham dastand.
    »Wo ist das Geld?«
    »Weißt du … es nicht, Gott?«
    »Natürlich. Aber es ist besser für dich, deine Sünden zu bekennen. Das reinigt die Seele.«
    »Im L-I-Hafen … Gepäckfach … Hab’ es … dort versteckt.«
    »Und der Schlüssel?«
    Ein Knurren – der Versuch, zu lachen?
    »Versteckt, wo … nur du ihn … finden kannst!«
    »Und wo ist das?«
    »Darfst du … nicht wissen.«
    Dann begann er zu gurgeln und mit den Augen zu rollen. Je mehr ich fragte, desto mehr rollte und gurgelte er. Ich war versucht, mit dem Finger gegen einen seiner freiliegenden Nerven zu schnippen, um seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken, aber ich wollte ihn lieber doch nicht berühren.
    Dafür wechselte ich das Thema.
    »Was ist mit dem Cyberland-Girl?«
    Seine Augen weiteten sich. »Bist du … wirklich Gott?«
    »Das haben wir doch schon längst geklärt. Wie paßt sie in die Angelegenheit hinein?«
    Seine Oberlippe verzog sich zu einem spöttischen Grinsen. »Fleischkloß … Klon … zu doof … um Bescheid zu … wissen.«
    »Ja. Du hast sie benutzt, die Lieferung hier abzusetzen, während du versucht hast, Lutus die zehn Ampullen zu verkaufen. Hast ihr gesagt, du würdest sie heiraten. Sie liebt dich.«
    Er gab einen Laut von sich, der klang wie »Glah! … blöder Klon … wollte sie … am Flugsteig … stehenlassen.«
    Ich sagte nichts.
    »Gott … kann ich jetzt … sterben?«
    Ich wandte mich ab und ging zur Höhlenöffnung zurück. »Ich glaube nicht. Du mußt noch einige Zeit durchhalten.«
    Seine Stimme erhob sich zu einem schrillen Kreischen, das mit den Atemzügen der Maschine auf- und abschwoll.
    »Duuuhaaasteeesveeersprooochen!«
    Ich hielt inne. Stimmt, ich hatte es tatsächlich versprochen. Während er heulte und jammerte, ging ich wieder zu ihm und seiner Apparatur zurück, wobei ich dafür sorgte, daß jeder Schritt so hart und wuchtig wie möglich erfolgte. Ich streckte gerade eine Hand nach dem Betriebsschalter der Herz-Lungen-Maschine aus, als ich Harlows Stimme hinter mir hörte.
    »Nein – nicht!«
    Also tat ich es nicht.
    Ich sah den Ausdruck des Grauens in ihrem Gesicht, als sie hereinstolperte. Ihr ganzer Körper zitterte wie ein Schnüffelfreak beim Entzug. Hatte Angst, daß sie noch völlig zusammenbrach. Aber sie hielt durch, bis sie die Herz-Lungen-Maschine erreichte, dann sank sie vor ihr auf die Knie. Ihre Stimme war nur noch ein leises Stöhnen.
    »Kyle – Kyle – Kyle! Was haben sie mit dir gemacht? Was haben sie getan?«
    Aber Barkham war schließlich doch über die mentale Barriere in den Wahnsinn gesprungen. Vielleicht war es auch der Klang ihrer Stimme gewesen, der ihm den letzten, entscheidenden Stoß versetzt hatte. Er sagte nichts, rollte nur mit den Augen und gab quiekende Geräusche von sich.
    Ich hörte, wie sie zu würgen begann, und zog sie von ihm weg.
    »Sie können jetzt nichts mehr für ihn tun.«
    »Ich kann die Maschine ausschalten!«
    »Ich war gerade im Begriff, das zu tun, als Sie hereinplatzten. Gehen Sie dort rüber, während ich …«
    »Nein! Ich tue es. Es ist das mindeste, womit ich ihm helfen kann.«
    Das war wirklich lachhaft. »Sie sind ihm überhaupt nichts schuldig.«
    Sie wirbelte zu mir herum und funkelte mich an wie eine Furie. »Das bin ich doch! Er war die einzige Realperson, die etwas für mich übrig hatte und mich anständig behandelte. Ich schulde ihm alles!«
    Ich sagte nichts mehr.

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