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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Siggy!«
    Ich wollte ihm gerade klarmachen, daß es wahrscheinlich ganze Scharen von Streunern mit dem Namen B.B. gab und daß auch trotz seiner beachtlichen Lautstärke nur ein kleiner Teil der Menge ihn hörte, als ich bemerkte, daß die Umstehenden verstummten und mich anstarrten. Die Stille nahm zu und breitete sich aus wie eine Welle auf einem Teich. Sie wanderte die breiten Treppen hinauf und über die Balkone und Arkaden an den Innenwänden.
    Schon bald schwieg das gesamte Parterre bis auf die eine ständig schreiende Stimme.
    Und dann, aus einer Entfernung von rund fünfzig Metern, klang die Antwort herüber.
    »Sig! Hier ich! Hier drüben!«
    Ich ließ meinen Blick über die Menge schweifen und sah B.B., der auf und ab sprang und mit den Armen ruderte, um mich auf sich aufmerksam zu machen. Während er in meine Richtung drängte, brandete der Lärm wieder auf, aber diesmal war es nicht das formlose Summen und Brummen wie vorher. Nun war es ein Wort: mein Name.
    »SIGGY! SIGGY! SIGGY! SIGGY! …«
    Sie sahen mich alle an und hoben die Hände jedesmal, wenn sie meinen Namen nannten. B.B. hatte es endlich geschafft, durchbrach die letzte Menschenbarriere und schlang seine Arme um meine Taille.
    »Phantastisch, Sig, ja? Phantastisch!«
    Ich hielt ihn auf Armeslänge von mir weg und sah in seine strahlenden Augen.
    »Ja. Phantastisch, stimmt. Aber was ist hier los? Was habt ihr Kids hier zu suchen? Was meint ihr, erreichen zu können?«
    »Wendy zurückholen.«
    Einfach so. Wenn sie wüßten, wie die Wirklichkeit aussah.
    »Aber woher kommen all diese Kinder?«
    »Wendy ist Mom für alle.«
    »Das hast du mir schon erklärt. Aber sie kann doch nicht jeden von euch zu Bett gebracht haben.«
    »Jeder hört von Wendy. Kommen alle.«
    »Alle? Sie sind alle hier?«
    Er schüttelte den Kopf. »Mehr kommen. Von überall.«
    Mehr kommen? Sie würden hier keinen Platz finden. Das Gebäude faßte sie nicht alle. Sämtliche Streunerbanden der Megalops waren jetzt vereint, wahrscheinlich zum erstenmal seit ihrem Bestehen.
    »Alle hören auch Sig!«
    Sein Lächeln verriet, wie stolz er war, mich zu kennen. Kann einen ganz schön aus dem Konzept bringen, wenn ein Kind einen mit solchen Augen ansieht. Am liebsten suchte man sich in einem solchen Augenblick ein Mauseloch, um sich zu verstecken. Oder man hatte plötzlich den unwiderstehlichen Drang, Berge zu versetzen.
    Während ich noch überlegte, wo ich mich verstecken konnte, klopfte eine Hand auf meine Schulter. Ich wandte mich um und sah genau auf die Aufnahmeplatte eines Datenstrom-Reporters. Die Platte hatte er an seiner Stirn befestigt, damit er die Hände frei hatte.
    »Entschuldigen Sie«, brüllte er gegen den Lärm an. »Aber ist meine Annahme richtig, daß Sie dieser ›Siggy‹ sind?«
    Ich wußte nicht, was ich darauf antworten sollte. B.B. jedoch hatte sofort eine Antwort parat. Er tätschelte meinen Arm, als er die Stimme erhob:
    »Er Siggy! Phantastischer Freund.«
    »Ich bin Arrel Lum«, stellte der Reporter sich vor. Er hatte schwarzes Haar, schwarze Augen und ein rundes Gesicht. »Ich bin bei Central Data.«
    Das wußte ich.
    Ich suchte nach einer Möglichkeit, seinen Fragen auszuweichen, bis ich verschwinden konnte. Ich versuchte ihn abzulenken.
    »Der DataFluß ignoriert dies hier. Für Sie ist es doch vergeudete Zeit, daß Sie hier sind, oder?«
    »Überhaupt nicht. Central Data zeichnet alles fürs Archiv auf. Was schließlich in den DataFluß für die Öffentlichkeit eingegeben wird, steht auf einem anderen Blatt.«
    Seine Offenheit machte ihn sympathisch, doch in seiner Stimme lag etwas. Etwas Vertrautes.
    »Sie erinnern mich an Nachrichtentyp Vier.«
    Er lächelte. »Sie haben aber gute Ohren. Ich schreibe seit fünf Jahren seine Texte und leihe ihm meine Stimme.«
    »Er – Sie sind mein liebster Nachrichtentyp.«
    »Nun, danke schön. Aber verraten Sie mir mal eins: Wer sind Sie, und in welcher Verbindung stehen Sie zu diesen Kindern?«
    Soviel zum Thema Ablenkung.
    »Ich kenne eins der Kinder.«
    »Und was wollen sie erreichen?«
    »Heißt das, Sie wissen es nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Niemand hat auch nur eine vage Vorstellung.«
    Interessant.
    »Peinlich, nicht wahr?«
    »Nicht für mich«, sagte er mit einem Grinsen. »Ich glaube, das Ganze ist nur eine miese Show. Ich wüßte nur gerne, worum es überhaupt geht.«
    Ich wandte mich an B.B. »Erzähl ihm, weshalb ihr hier seid.«
    Der Streuner stieß seine geballte Faust in die Luft und

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