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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Wochen schaffen können.«
    Der Minister warf ein paar Zahlen aufs Papier und machte eine überschlägige Rechnung auf. Professor Eggerth lächelte. »Sie finden das alles auf Seite achtundsiebzig der Denkschrift. Ich habe dort einen Kostenüberschlag eingesetzt, auf den folgenden Seiten sind die Maschinen angegeben, die Sie für die kurze Zeit wohl aus den Beständen der staatlichen Bergwerkbetriebe zur Verfügung stellen könnten. Auf Seite neunundachtzig meiner Aufstellung ist der voraussichtliche achtzig meiner Aufstellung ist der voraussichtliche Sprengstoffverbrauch angegeben. Weiter finden Sie dann eine Generalaufstellung der Kosten und auf Seite hundert einen Überschlag des Gewinnes, den das Unternehmen im Falle des Gelingens bringen könnte.«
    Während Professor Eggerth noch sprach, hatte sich Minister Schröter schon wieder in die Denkschrift vertieft. Mit Gewalt machte er sich jetzt von dieser Lektüre, die ihn ungemein zu fesseln schien, frei und schöpfte tief Atem.
    »Wie stellen Sie sich zu meinem Vorschlag, Herr Minister«, fragte Professor Eggerth.
    »Mein lieber Herr Professor«, der Minister legte seine Hand auf die Denkschrift, »ich bin schon jetzt für Ihren Plan eingenommen. Selbstverständlich muß ich Ihr Exposé noch gründlich studieren, aber ich denke, daß dieses Studium mich in meiner Überzeugung bekräftigen wird. Ich muß die Angelegenheit danach in einem Ministerrat vortragen. Ich hoffe, sie dort durchzubringen, und dann werden wir schnell handeln. Halt, Herr Professor!« Minister Schröter lachte. »Ich sehe es Ihnen schon am Gesicht an, was Sie jetzt fragen wollen. Kommen Sie in vier Tagen wieder zu mir. Ich werde Ihnen dann hoffentlich einen günstigen Bescheid geben können.«
    Professor Eggerth erhob sich und nahm seine Aktentasche an sich.
    »Ich verlasse mich auf Ihr Wort, Herr Minister«, sagte er zum Abschied.
    Die Berenice stampfte langsam nach Norden. Da bezüglich der Herren O’Brien und Smith vorläufig nichts weiter zu unternehmen war, konnten sich die an Bord des Schiffes befindlichen Wissenschaftler anderen Aufgaben zuwenden. Die Windstille benutzten die beiden Zoologen dazu, um ein Tiefseenetz auszulassen. Schon seit länger als einer Stunde lief jetzt das Drahtseil, das mit dem Netz verbunden war, von einer Deckwinde ab. Eine Tiefe von 4000 Metern hatte es bereits erreicht, als der Zug am Seil plötzlich nachließ, ein Zeichen dafür, daß das Netz auf dem Meeresgrunde lag.
    »Weiter geht’s nicht, Gentlemen«, sagte Captain Dryden, der neben dem auslaufenden Seil an der Reling lehnte. »Haben hier vier Kilometer Wasser unter uns; keinen Meter mehr und keinen weniger.«
    »Also wollen wir das Netz wieder anhieven«, meinte Professor Brown, der ältere der beiden Zoologen, und rief dem Mann an der Winde einen Befehl zu.
    Schnurrend lief der Elektromotor der Winde wieder an, während Captain Dryden über das sonnenbeschienene Deck nach vorn schlenderte. Hier auf den Planken seines Schiffes fühlte er sich so recht in seinem Element. Ohne ein festes Ziel über die Weltmeere bummeln, hin und wieder auch einmal, wenn die Gelegenheit es so mit sich brachte, ein Abenteuer mit in Kauf nehmen und im übrigen nur sich selbst und dem lieben Herrgott verantwortlich sein, das war ein Leben nach Captain Drydens Geschmack.
    Durch das halbe Dutzend Forscher und Wissenschaftler, das er an Bord hatte, ließ er sich nicht sonderlich stören. Er hatte diese Leute mitgenommen, um die Finanzierung seiner Reise durch das Carnegie-Institut zu erreichen, betrachtete sie mehr oder weniger als ein notwendiges Übel und amüsierte sich bisweilen königlich über ihr Tun und Treiben. Die Hauptsache blieb, daß sie ihm nicht allzuoft mit Sonderwünschen in die Quere kamen und Funksprüche des Carnegie-Instituts veranlaßten, die der Captain durchaus nicht liebte.
    Seine gute Laune sank beträchtlich, als ihm jetzt ein Matrose nacheilte und ihm ein soeben aufgenommenes Radiogramm überreichte. Er warf einen Blick auf die Unterschrift und zog die Stirn in Falten. ›James Garrison‹ war der Funkspruch unterzeichnet. James Garrison, das war der Mann, mit dem er im Carnegie-Institut die Verhandlungen wegen der Subvention für seine Reise geführt hatte. Ein Wissenschaftler und schon deshalb nach Captain Drydens Meinung mit Vorsicht zu genießen.
    Was wollte der Mann jetzt schon wieder? Captain Dryden las die Depesche. »Kehret zu der von Deutschland annektierten Insel zurück. Stellt fest, was

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