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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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der anderen zum Vulkan hin …«
    Dr. Wille stöhnte. »Herr Professor, das, was Sie jetzt planen, das heißt Gott versuchen«, brachte er gequält hervor. »Sie werden mit Ihrem Unterfangen das ganze Magma unter der Südsee in Aufruhr bringen. Nicht nur diese Unglücksinsel wird in die Luft geblasen werden; auch weiterhin nach West und nach Ost werden schwere Erdbebenkatastrophen und Vulkanausbrüche die Folge sein.«
    »Ich glaube es nicht, Herr Doktor. Ich hoffe etwas Besseres davon«, erwiderte Professor Eggerth.
    »Etwas Besseres?« Der lange Schmidt sagte es, kniff die Lippen zusammen, schluckte ein wenig und sprach dann weiter. »Darin stimme ich Ihnen bei, Herr Dr. Wille. Die Insel wird natürlich explodieren. Sie wird in die Wolken geschleudert werden. Aber weiter wird sich nichts ereignen. Weder im Osten noch im Westen, meine Herren. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.«
    »Tun Sie es lieber nicht, Herr Doktor«, sagte Professor Eggerth. »Sie könnten sich dabei die Finger verbrennen.«
    Mit einem Ruck warf sich der lange Schmidt in seinen Sessel zurück.
    Dr. Wille hielt es jetzt an der Zeit, sich einzumischen.
    »Auf jeden Fall werden wir guttun«, meinte er, »uns mit Her Flotte möglichst hoch in die Stratosphäre zu begeben, bevor wir die feindlichen Kräfte gegeneinander loslassen. Je weiter wir vom Schuß ab sind, um so besser wird es für uns sein.«
    Der lange Schmidt zuckte die Schultern.
    Da klingelte das Tischtelefon. Professor Eggerth griff zum Hörer und stand dann auf. »Meine Herren, die Insel ist in Sicht. Wollen wir jetzt in den Kommandoraum gehen?«
    Von den anderen gefolgt, begab er sich nach vorn. ›St 25‹ hatte bereits seinen Abstieg aus der Stratosphäre begonnen. Etwa 20 Kilometer voraus erhob sich aus der blauen Flut des Südmeeres die Silhouette der Insel. Verschwunden war die Wolkenbank. Immer näher kam ›St 25‹ seinem Ziel. Schon ließen sich grüne Wälder, ein weißer Strandstreifen und der Kegel des Vulkans unterscheiden. Kaum etwas schien sich, soweit man es aus der Entfernung erkennen konnte, verändert zu haben. Nur ein wenige massiver und zackiger vielleicht sah das Vulkanmassiv aus. Eine Fehlmeldung war es, die Captain Dryden über die Zerstörung der Insel nach USA gefunkt hatte.
    Nun kreiste ›St 25‹, nur noch 1000 Meter hoch, über dem Eiland, und jetzt ließ sich etwas erkennen, was sich vorher der Beobachtung entzogen hatte. Nach Norden zu, wo der Lavastrom seinen Weg ins Meer nahm, war Neuland in beträchtlichem Umfang entstanden. Wohl einen reichlichen Kilometer breiter als früher schob sich hier der Strand in die See vor. Als ein kahles felsiges Gelände bot er sich den Blicken von oben dar, und in einiger Entfernung vom Lande verrieten unregelmäßige Brandungsstreifen, daß die Lava noch weiter in die See vorgedrungen war.
    Grün und üppig wie früher auch dehnte sich die weite Wiese unter dem Schiff. Ein Mast erhob sich auf dem Rasen, an dessen Spitze, von einer leichten Brise bewegt, die Staatsflagge wehte.
    »Sehen Sie, meine Herren«, lachte Professor Eggerth. »Wir haben damals doch richtig in die Nebelsuppe hineingezielt. Unsere Flagge steht da, wo sie stehen sollte. Wenn in unserer Abwesenheit ein Schiff vorübergekommen ist, dürfte sie ihm kaum entgangen sein.«
    Noch einmal gingen die Düsenmotoren des Flugschiffes an. In leichter Schräge wieder steigend, steuerte es nach Osten zu den Vulkan an. Und nun, als es über ihn hinwegschwebte, wurde es deutlich sichtbar, daß die Kraterwand nach der Seeseite zu beträchtlich an Stärke gewonnen hatte. Wo sie damals bei ihrem letzten Besuch noch Wald und Wiese zwischen dem Berg und der See fanden, dehnte sich jetzt ein wüstes Lavafeld. Im Innern des Kraters aber, das zeigte ihnen ein Blick, als das Schiff über ihn hinwegglitt, brodelte nach wie vor die flüssige Lava in greller Weißglut Professor Eggerth nickte befriedigt.
    »Das Feuer ist noch da, meine Herren«, sagte er zu Wille und Schmidt. »Für das Wasser werden wir sorgen. Jetzt wollen wir landen.«
    In langsamer Fahrt glitt das Schiff wieder nach Westen zurück, hing an seinen Hubschrauben und senkte sich langsam nach unten. Ein leichtes Beben, und es setzte dicht neben dem Flaggenmast auf dem Rasen auf.
    Während seine Besatzung noch dabei war, Verschraubungen zu lösen und die Luken des Metallrumpfes zu öffnen, trommelte es in den Lüften. Ein glänzender Punkt kam aus der blauen Höhe, sank tiefer und wurde größer. Ein

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