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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Ideenverbindungen hervor, die von dem wirklich Geschehenen nicht allzu weit entfernt waren.
    Von ihrem Standort in der Höhle aus sahen Dr. Schmidt und Berkoff, wie ein leichtes Metallboot von dem fremden Flugzeug abstieß und sich dem Ufer näherte. Jetzt hatte es den Strand erreicht. Zwei Männer sprangen an Land, zogen es ein Stückchen auf den Sand hinauf und gingen dann in Richtung Höhle weiter. Als sie die Rasenfläche erreichten, blieb der eine ein wenig zurück, während der andere mit schnellen Schritten vorauseilte. Dr. Schmidt kniff die Augen zusammen, um schärfer zu sehen.
    »Täuschen mich meine Augen oder sehe ich recht?« flüsterte er Berkoff zu. »Das ist doch kein anderer als der Ire, der O’Brien, den wir kürzlich nach Europa mitgenommen haben … Was fehlt Ihnen, Herr Berkoff?«
    Er versuchte seinen Arm frei zu machen, den Berkoff plötzlich mit einem festen Griff umklammerte. »Was haben Sie denn?«
    »Sehen Sie den andern, Herr Dr. Schmidt? Kennen Sie ihn nicht wieder? Das ist doch unser alter Bekannter von der Antarktis. Na, das kann ja ein munteres Wiedersehen geben.«
    Dr. Schmidt fand nicht mehr Zeit, zu antworten, denn in diesem Augenblick hatte O’Brien den Eingang der Höhle erreicht. Auch er hatte sich mit einer elektrischen Lampe versehen, die er beim Eintreten aufleuchten ließ.
    »Ah, Mr. O’Brien persönlich. Was verschafft uns die Ehre Ihres Besuches?« begrüßte ihn Georg Berkoff. Einen kurzen Moment stutzte der Ire, als er im Lichtkegel seiner Lampe plötzlich fünf Menschen vor sich erblickte, aber er fand seine Fassung schnell wieder.
    »Ich bin hierhergekommen, um mir mein Eigentum zu holen«, antwortete er so seelenruhig, als ob es die selbstverständlichste Sache von der Welt wäre, daß jemand von den Staaten eine Reise bis in die Südsee unternimmt, um sich ein paar verhältnismäßig wertlose Gebrauchsgegenstände zu holen.
    »So? Deswegen sind Sie hier, Mr. O’Brien?« mischte sich Dr. Schmidt ein. »Ich habe gerade den Kram für Ihren Freund Smith zusammengepackt. Der Rest hier …«, auch Dr. Schmidt setzte seine Lampe in Betrieb und leuchtete damit in einen Winkel, »dürfte wohl Ihnen gehören.«
    »All right, Doc!« sagte O’Brien und machte sich daran, das Wenige, was dort noch lag, zusammenzupacken.
    Inzwischen war auch James Garrison bis zu der Felswand gekommen. Eine kurze Zeit blieb er an der Feuerstelle stehen und betrachtete nachdenklich das auseinandergeworfene Reiserholz.
    »Merkwürdige Sache«, brummte Berkoff vor sich hin, »die Insel scheint auf alle, die einmal hier waren, eine unwiderstehliche Anziehungskraft auszuüben. Auch unsern Freund Garrison treibt’s wieder hierher. Na, wir wollen den Herrn mal begrüßen.«
    Garrison fuhr zusammen, als er unversehens einen leichten Schlag auf die Schulter bekam. Als er sich umwandte, schaute er in das Gesicht Berkoffs.
    »Was, Mr. Garrison«, sagte Berkoff lachend, »das ist eine Überraschung, daß wir uns nach so langer Zeit gerade auf diesem Inselchen treffen müssen.«
    Garrison schnappte nach Luft. Er verstand die Anspielung, die in diesen Worten lag, sehr wohl.
    »Ich hörte, daß Sie nicht mehr an der Sternwarte in Pasadena sind«, fuhr Berkoff fort. »Hoffentlich ist Ihnen inzwischen alles nach Wunsch gegangen?«
    »Danke, Sir«, erwiderte Garrison kühl. »Wenn es Sie interessiert, ich bin gegenwärtig der Sekretär des Carnegie-Institutes in Minneapolis.«
    Berkoff machte eine Verbeugung, von der sich schwer sagen ließ, ob sie ernst oder ironisch gemeint war.
    »Meinen Glückwunsch, Mr. Garrison. Ich glaube, das ist ein feiner Job. Darf ich nebenbei erfahren, was uns die Ehre Ihres Besuches verschafft?«
    »Ein Mitglied unserer Südsee-Expedition hatte hier einige Sachen zurückgelassen«, begann Garrison zögernd.
    »Ich verstehe, Mr. Garrison, Sie sind gekommen, um die zu holen«, sagte Berkoff zynisch. Das Dazwischentreten von Dr. Schmidt enthob Garrison der Notwendigkeit, Berkoff zu antworten. Noch um ein Beträchtliches steifer und gravitätischer als sonst trat Dr. Schmidt auf Garrison zu.
    »Ist es Ihnen bekannt, Mr. Garrison«, begann er ohne jede weitere Einleitung, »daß Sie sich hier auf deutschem Gebiet befinden?«
    »Yes, Sir«, sagte Garrison und machte einen Versuch, ihm die Hand zu schütteln. Der lange Schmidt zog seine Rechte ostentativ zurück.
    »Ministerialrat Dr. Schmidt, wenn ich bitten darf, Mr. Garrison«, sagte er mit einer hölzernen Verbeugung.
    »Oh, ich

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