Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
bildete, ungefähr wie ein etwas trüber Glasfluß ausgesehen und eine Härte gezeigt, an der die Messerklinge des Captains stumpf wurde, aber inzwischen hatte der Stoff schon wieder eine Veränderung erfahren. Er war weiter aufgequollen und hatte derart an Umfang zugenommen, daß Captain Dryden Mühe hatte, die Schublade aufzubekommen, in der er dieses Stück aufbewahrte.
    Er erkannte es kaum wieder, als er es jetzt herausholte. Das Glas, in dem die Substanz sich damals befand, war durch den Quelldruck zersprengt; die Scherben lagen in der Schublade umher. Der Stoff selbst, auf etwa das Dreifache seines damaligen Volumens angewachsen, war undurchsichtig geworden und wies eine körnige Struktur auf.
    Kopfschüttelnd sah sich Garrison das Stück an. »Das stimmt nicht mit Ihrem Bericht überein«, meinte er mit einem leisen Vorwurf.
    »Das sehe ich selber, Mr. Garrison«, verteidigte sich Captain Dryden. »Es hat inzwischen eine weitere Umwandlung stattgefunden. Mag der Teufel wissen, wie das zugeht! Vielleicht können Ihre Chemiker es Ihnen erklären.«
    »Es hat hier immer in der Schublade gelegen?« fragte Garrison, der selbst genug Chemiker war, um sich bestimmte Gedanken zu machen.
    »Jawohl, Sir.«
    »Hm, merkwürdig.« Garrison schwieg, während er in Gedanken allerlei Theorien wälzte. Nur der Sauerstoff der Luft oder der Stickstoff konnten diese Veränderung bewirkt haben. Es würde seine Aufgabe sein, das später herauszubekommen und darüber einen Bericht für das Institut zu schreiben.
    Während er noch seinen Gedanken nachhing, hatte Captain Dryden aus einer anderen Lade ein Glas geholt und es mit Wasser gefüllt.
    »Wir können den Versuch gleich noch einmal machen«, meinte er, und noch bevor Garrison ihn daran hindern konnte, hatte er ein Bröckchen von dem anderen Mineral in das Wasser geworfen.
    »Meinetwegen denn«, gab Garrison seine Zustimmung, »aber die übrigen Stücke will ich so mitnehmen, wie sie sind.«
    Er ließ sich in einem Sessel nieder, um den Vorgang zu beobachten, der sich genau in der gleichen Weise wie schon früher abspielte. Das Bröckchen löste sich in dem Wasser auf, und bald danach hielt Garrison das mit einer festen, fast durchsichtigen Masse gefüllte Glas in der Hand.
    »Ebenso sah der Stoff auch damals aus«, sagte Captain Dryden. »Was inzwischen daraus geworden ist, sehen Sie hier«, er deutete auf den anderen sandsteinartigen Block.
    »All right, Captain!« Garrison sprang auf. »Packen Sie mir bitte das alles ein, damit ich es mitnehmen kann.«
    »Und meine Unkosten, Sir?« erlaubte sich Captain Dryden zu erinnern.
    »Schreiben Sie mir alles auf, ich werde Ihnen den Betrag von Minneapolis aus anweisen lassen. Beeilen Sie sich bitte, ich habe wenig Zeit.«
    Eine halbe Stunde später hob sich das Flugzeug, mit dem Mr. Garrison gekommen war, wieder vom Seespiegel ab, stieg auf und verschwand in südlicher Richtung, während die Berenice ihren Kurs nach Norden gemächlich weiter verfolgte.
    Dr. Schmidt war in aller Herrgottsfrühe aufgebrochen. In seiner Begleitung befanden sich drei Mann von den Flugbootbesatzungen, die erfreut darüber waren, sich nach langer Zeit einmal wieder ordentlich die Beine vertreten zu können. Der Monteur Hagemann, das alte Faktotum Willes, befand sich unter ihnen. Außerdem hatte sich Georg Berkoff der Expedition angeschlossen. Obwohl Dr. Schmidt auf dessen Begleitung keinen besonderen Wert legte, hatte Berkoff alle Versuche, ihn abzuwimmeln, einfach überhört und war jetzt zusammen mit den anderen am Ostufer der Insel auf dem Marsch nach Süden begriffen.
    In Abwesenheit des langen Schmidt hatte Dr. Wille die Überwachung der Vermessungsarbeiten übernommen. Darüber hinaus aber kümmerte er sich auch noch um etwas anderes, was Dr. Schmidt weniger interessiert hatte. Er besah sich sehr genau das geschossene Gestein, das nach jeder Sprengung aus dem Schacht zutage gefördert wurde. Zwischen den gelblichen und gelegentlich rötlichen Felsbrocken fiel ihm ein tiefschwarzes, pechartiges Mineral auf.
    Dr. Wille ließ diese Stücke zusammentragen und von dem übrigen Fördergut getrennt aufschichten. Weiterhin gab er Auftrag, alles, was etwa noch von der gleichen Sorte zutage gebracht würde, ebenfalls dorthin zu bringen. Dann nahm er ein paar Stückchen davon mit in seinen Wohnraum, um sie zu untersuchen. Dabei fand er sehr schnell bestätigt, was er von Anfang an vermutet hatte. Das Mineral war ein hochwertiges Uranpecherz mit einem Gehalt von

Weitere Kostenlose Bücher