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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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fast neunzig Prozent an Uranoxyden.
    Im großen und ganzen war Dr. Wille in den Plan, den Professor Eggerth auf der Insel verfolgte, eingeweiht. Er wußte, daß es um etwas anderes und viel Größeres ging, als hier irgendwelche mehr oder minder wertvollen Erze zu entdecken.
    Trotzdem konnte er es sich nicht versagen, den Professor aufzusuchen und ihm seinen Fund zu zeigen, und war fast ein wenig enttäuscht, als der ziemlich interesselos darüber hinwegging.
    »Schon gut, mein lieber Doktor«, meinte Professor Eggerth am Schluß ihrer Unterredung, »was von dem Zeug beim Stollenvortrieb gewonnen wird, können Sie sammeln; in unseren Arbeiten wollen wir uns dadurch aber nicht aufhalten lassen. Es wäre verkehrt, wegen dieses Erzes auch nur einen einzigen überflüssigen Sprengschuß zu riskieren.«
    Etwas verstimmt wollte Dr. Wille sich verabschieden, als Professor Eggerth, anscheinend schon wieder mit anderen Gedankengängen beschäftigt, ihm noch nachrief:
    »Aber lassen Sie bitte alles Erz, das Sie finden, recht sichtbar in der Nähe des Schachtes aufstapeln. Es könnte für gewisse Fälle nützlich sein.«
    Dr. Wille brummte etwas von überflüssiger Geheimnistuerei vor sich hin, während er sich wieder zum Schacht begab, um nach den Vermessungsarbeiten zu sehen.
    Der Weg an der Ostseite der Insel am Ufer entlang hatte es, wie man so zu sagen pflegt, in sich. Unerbittlich brannte die Tropensonne auf die Wanderer herab, und in dem nachgiebigen Sand marschierte es sich nicht gerade bequem.
    »Sie hätten besser getan, den Weg am Westufer zu wählen, Herr Doktor«, erlaubte sich Berkoff öfter als einmal zu bemerken.
    Der lange Schmidt kniff die Lippen zusammen. Wenn auch widerstrebend, willigte er ein, im Schatten des Waldes, der hier nahe an den Strand herankam, Rast zu machen, bis die schlimmste Mittagshitze vorüber war. Ausgeruht brach der kleine Trupp in den Nachmittagsstunden wieder auf und erreichte noch geraume Zeit vor Sonnenuntergang die Südspitze der Insel.
    Das Ziel, das sich Dr. Schmidt gesetzt hatte, war nicht zu verfehlen. Da erhob sich die überspringende Felswand. Unverkennbar waren die Überreste der unter ihrem Schutz angelegten Feuerstätte. Dicht daneben gähnte der Eingang zu der Höhle, die den beiden Versprengten der Carnegie-Expedition so lange als Obdach gedient hatte. Neugierig musterten die drei Leute von den Flugschiffsbesatzungen, die mancherlei über die Abenteuer von Smith und O’Brien gehört hatten, die Spuren eines Robinson-Lebens, die sich hier ihren Blicken boten.
    »Wir wollen ein Feuer anmachen und erst mal vernünftig abkochen«, meinte Berkoff und fand bei den Flugschiffleuten lebhafte Zustimmung für seinen Vorschlag.
    »Wie denken Sie darüber, Herr Doktor?« wandte er sich an Dr. Schmidt.
    »Meinetwegen, Herr Berkoff«, sagte der in seiner wortkargen Manier, ließ seine Taschenlampe aufleuchten und begab sich damit in die Höhle.
    »Ungenießbar, wie gewöhnlich!« murmelte Berkoff vor sich hin und machte sich mit den anderen daran, Reisig zusammenzusuchen und auf der alten Feuerstelle aufzuschichten. Schon griff er nach Zündhölzern, um das dürre Holz in Brand zu setzen, als ein Geräusch aus der Luft her ihn aufhorchen ließ. Lauschend blieb er stehen. Immer stärker wurde dieses Geräusch, deutlich ließ es sich jetzt bereits als Motorengeräusch erkennen. Ein Flugzeug mußte in nächster Nähe sein. Was hatte das zu bedeuten? Georg Berkoff wußte, daß in den nächsten Tagen kein Stratosphärenschiff zu erwarten war. Schickte Professor Eggerth ihnen eins von den auf dem Nordstrand liegenden Schiffen nach?
    War Gefahr im Anzuge? War bei den Stollenarbeiten am Nordufer irgend etwas schiefgegangen? Rechnete der Professor mit einem neuen Ausbruch des Vulkans? Hatte er ein Schiff entsandt, um sie in Sicherheit zu bringen? Während Berkoff noch hin und her überlegte, entdeckten seine Augen das Flugzeug. Es kam direkt von Süden her; mit jeder Minute hob es sich deutlicher vom Tiefblau des Himmels, ab. Noch wunderte sich Berkoff darüber, daß es verhältnismäßig tief flog, als er auch schon Einzelheiten zu erkennen vermochte. Diese Maschine gehörte nicht zur Stratosphärenflotte.
    Er winkte Hagemann zu sich hin, fragte ihn. »Was halten Sie von der Kiste da?«
    »Scheint mir ein Ausländer zu sein«, erwiderte Hagemann nach kurzem Hinschauen. Berkoff nickte. »Ganz meine Meinung, Hagemann. Möchte wissen, was der hier bei uns zu suchen hat?«
    Hagemann rümpfte die

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