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Land der guten Hoffnung

Land der guten Hoffnung

Titel: Land der guten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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offene Fenster hinaus in die Weinberge. Angeblich sollte die Farbe Grün beruhigende Wirkung haben. Ich hoffte, es möge stimmen. Seit ich ihr beim Frühstück meine Idee unterbreitet hatte, klammerte sie sich an den Vorschlag wie eine Ertrinkende an eine Schwimmweste, die noch nicht aufgeblasen war. Jetzt war Doc gefragt. Renas Zustimmung erleichterte mir die Bitte. Kein Kidnapping. Alles völlig legal. Mein Blick wanderte über die gerahmten Fotos der ANC-Ikonen. Zum Glück hatte Rena die Sammlung nicht weiter beachtet. Womöglich hätte sie Wishbone erkannt, und ich hatte keinen weiteren Bedarf an nahe liegenden Fragen, auf die es vorerst keine eindeutigen Antworten gab. Ich hielt mich an Nelson Mandelas weises Lächeln. Der Mann stand für Optimismus und Beharrlichkeit. Vielleicht war es ein gutes Omen.
    Lucys gedämpftes Schnattern kündigte mir Docs Kommen an. „Alle Mann an Bord!“ krächzte Edgar.
    „Hat Kurti dir schon erzählt, dass er endlich seinen Steg bekommt?“ kam Doc ohne weitere Floskeln zur Sache.
    Da sie auf eine Begrüßung verzichtete, passte ich mich ihrer Stimmungslage an. „Davon hat er kein Wort erwähnt.“ Wenn sie auf diese Weise loslegte, war es angeraten, auf sie einzugehen und zuzuhören, bis sie den Grund für den Anruf abfragte.
    „Wieder mal typisch. Erst nörgelt er ewig herum, und wenn es dann ans Eingemachte geht, ist es ihm nicht mal mehr der Rede wert. Also, hör zu.“
    Je mehr Doc ins Detail ging, desto anschaulicher holte mich mein Traum ein, den ich unter dem hohen Dach in Franschhoek geträumt hatte, und in dem ich die Wirren um das Stegprojekt vorausgesehen hatte. Ich sah zu Rena hinüber, die mir nach wie vor den Rücken zuwandte, als habe sie Angst vor dem Ausgang des Telefonats, während Doc mich unbarmherzig mit weiteren technischen Problemen konfrontierte. Es ging jetzt vor allem um die Größe des Stegs.
    „Wir werden Kurti noch eine Mahagonijacht kaufen müssen.“
    „Mahagoni.?“ War Doc auch in einen Traum abgedriftet?
    „So ein stinkteures Ding mit Segeln, das mindestens so und soviel Meter lang sein muss, damit wir unsere Stegbreite durchkriegen.“
    „Aha.“
    „Tipp von einem befreundeten Architekten! Wenn du diesen Behördenheinis aus Versehen was von einem Ruderboot erzählst, dann darfst du allenfalls auf einem Balken rausbalancieren. Also bekommt Kurti eine Segeljacht. Ich habe ihm schon die Zweite Hand für Boote gekauft, damit er sich sachkundig macht.“ „Verstehe.“
    „Aber deshalb rufst du sicher nicht an, Helm!“
    „Da hast du Recht.“
    „Worum geht es?“
    „Wenn du so willst, um ein Rettet das Kind-Projekt.“
    „Lass hören!“
    Ich lieferte ihr die nötigen Fakten als sozialen Notfall. Allein stehende Mutter unter extremem Druck, derzeit abwesend und leider unabkömmlich. Verantwortungsloser und unberechenbarer Kindsvater, dem alles zuzutrauen ist. Momentan mit der Betreuung des Kindes überforderte Freunde der Mutter. Und schließlich das unschuldige Kind, um das sich jemand mit Format für einige Zeit kümmern muss. Doc hörte ruhig zu und stellte präzise Fragen. Nachdem wir uns übers Organisatorische der Operation einig waren, gab ich ihr die Mutter, um weitere Einzelheiten abzuklären.
    Rena Carsten machte ihre Sache gut. Kaum ging es konkret um ihre Tochter, war ihre Nervosität verflogen. Sie war konzentriert bei der Sache und wich nicht von der abgesprochenen Version ab. Nun, da wir mit Docs Hilfe rechnen konnten, versprach Rena unverzüglich ihre Freunde in London zu informieren und mit Conny zu sprechen. Als auch die beiden Frauen sich abgestimmt hatten, wollte Doc noch einmal mit mir sprechen.
    „Du weißt, ich bin nicht zickig, wenn es brennt, Helm. Mir reicht das erst mal, um Kurierdienst, Begleitschutz und Betreuung in meinem Heim zu übernehmen. Aber wenn du zurück bist, erzählst du mir bitte, was tatsächlich dahinter steckt.“
    „Okay.“
    „Du bist doch nicht etwa persönlich involviert?“
    „Wo denkst du hin?“
    „Pass auf, dass du dir den Schwanz nicht einklemmst!“ „Doc.“
    „Schon gut. Grüß Desmond und Elizabeth von mir. Über das Sauwetter hier erzähl ich dir beim nächsten Mal.“
    „Ruf bitte sofort durch, wenn du wieder zu Hause bist.“ „Natürlich!“
    „Und Doc.“
    „Was gibt es denn noch?“
    „Die Sache drängt. Mach, was Frau Carsten gesagt hat. Flieg First oder Business class. Kein Grund zum Knausern. Also tu mir bitte den Gefallen und komm nicht auf die Idee, erst

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